Junge Talente: Àsa, Youla und Dasha

Talente von morgen | Foto: Morten Vejlgaard JustTalente von morgen | Foto: Morten Vejlgaard Just
Talente von morgen | Foto: Morten Vejlgaard Just

Die Berlinale ist weit mehr als große Stars und der Hauptwettbewerb – junge Talente unterwegs auf der Berlinale.

Obwohl sich während der Berlinale 99 Prozent der Medienaufmerksamkeit auf den Goldenen Bären, den roten Teppich und die Stars darauf richten, ist das Festival weit mehr als das. Es wimmelt von jungen, hoffnungsvollen Filmleuten, die davon träumen, ihren Film finanziert zu bekommen, für eine neue Rolle entdeckt zu werden oder der Welt zu zeigen, dass sie der nächste große Filmkritiker sind.

Ich habe einige Zeit auf dem Festival damit verbracht, mit dem Wes Anderson, der Charlotte Gainsbourg und dem Roger Ebert von morgen zu sprechen. Die isländische Àsa mit Regieträumen in den Augen ist auf dem Festival, um ihren Film 20 interessierten Produzenten anzubieten. The Swan soll ihr Film heißen. Sie zeigt mit den Händen, wie groß die Flasche Whisky ist, die sie am Abend vor dem Pitch trinken wird, als ich sie frage, ob sie nervös ist. So eine Chance darf nicht verspielt werden.

Youla ist Schauspielerin und schreibt Drehbücher. Die Griechin mit dem großen Lächeln und einer nicht minder großen Portion Charme hat mehr Selbstvertrauen. Sie ist mit einem Drehbuch hier und hofft, dass es das Interesse wohlwollender Menschen mit dem nötigen Kleingeld und Investitionswillen wecken wird. Die griechische Situation nach der Finanzkrise ist eine Tragödie, die immer mit reinspielt, wenn Youla einen Film schreibt. Sie ist ein Teil von ihr – und wird damit Teil ihrer zukünftigen Filme.

Die erst 22-jährige, in Russland geborene Dasha aus England hört sich an wie ein hartgesottener Filmjournalist, als ich sie nach aktuellen Tendenzen frage, und sie erschreckend begabt anfängt, über die vorzüglichen südkoreanischen Festivalbeiträge zu sprechen. Etwas zögerlicher wird sie, als die Rede darauf kommt, wie die Aussichten in ihrem Traumjob als Filmjournalistin sind. Dies ist keine Wachstumsbranche. Die unsicheren Zukunftsaussichten halten jedoch keines der Talente zurück. Also merkt euch ihre Namen: Àsa, Youla und Dasha – in zehn Jahren sind sie (vielleicht) ganz oben.

Morten Vejlgaard Just
bloggt für Goethe.de/Daenemark von der Berlinale.

Copyright: Goethe-Institut Dänemark, Online-Redaktion
Februar 2014
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Morten Vejlgaard Just ist Filmjournalist und Film- redakteur bei Filmz.dk und bei Den2radio. Kurz gesagt: Er ist Filmvermittler und nicht zuletzt Filmfan. Für Morten ist das persönliche Filmerlebnis am wichtigsten. Gerne darf es einen Detektiv beinhalten, der von einer schönen Frau reingelegt wird – damals, als man im Film noch rauchen durfte.

Twitter @vejlgaardjust