Irlicher Diebe
Im zweiten Weltkrieg war die an Irlich vorbeiführende Brücke an der Wiedmündung noch nicht so gut ausgebaut, wie heutzutage. Die Brücke wurde damals wie heute für den Zugverkehr genutzt. Aufgrund der eher instabilen Zustandes und der Beschädigung durch Luftangriffe ( Irlich war oftmals Angriffsziel amerikanischer Luftangriffe ), mussten die Züge ziemlich langsam über die Brücke fahren, damit diese nicht einstürzte. Die Irlicher nutzten diese Gelegenheit und stiegen auf die vorbeifahrenden Züge, um säckeweise das geladene Koks ( Heizmittel) zu klauen. So kamen die Irlicher zu dem Beinamen Irlicher Diebe.
Die Ortschaft Irlich wurde bereits im Jahr 1022 erstmals urkundlich erwähnt. 1969 wurde sie der Stadt Neuwied eingemeindet. Schon früh galt die Stelle an der Mündung der Wied in den Rhein als Ort, an dem Diebe und Räuber Händler- und Kaufmannszüge ausspähten. Das Rheinische Wörterbuch von 1928 (herausgegeben von Josef Müller) führt als „Necknamen“ für Irlich die Bezeichnung Diebendorf.