Fotografen

Ein Fotoessay zu Sridala Swamis Gedicht „Aftermath / Nachwirkung“




A bloody moon tonight--
stained, solitary
and outcast.

The railway tracks gleam and glide
on their way to nowhere
with a memory

of voices. Once, even thoughts
clattered in time
to the trains' rhythms.

But tonight the moon is red
and the debris
remembers its shape.

It is the railway tracks,
like slit throats,
that grin at the empty sky.

Sridala Swami

Überreste: Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken wenn ich Sridala Swami’s Gedicht, eine Reaktion auf die Zuganschläge in Bombay in 2006, lese. Ich fand es überaus visuell und mit viel Schmerz geschrieben, die Sorte Schmerz die entsteht wenn man eine Tragödie hautnah miterlebt. Das Gedicht macht mich nachdenklich und für einen langgezogenen Moment breitet sich ein tiefes Gefühl der Traurigkeit still in meinem Herzen aus. Es erinnert mich an Dinge, die ich über das Ereignis gehört und gesehen habe.

Beim Zusammenstellen der Reihe von Fotografien hatte ich die Absicht, das Ausmaß der "Nachwirkung" in öffentlichen Räumen, im älteren Teil der Stadt Bangalore, einfangen. In einer fast fiktiven Erzählung veranschaulichen sie die Abkehr des Charakters, wenn die üblichen Rituale des Kommerzes und sozialer Interaktion durch ein Ereignis zum Stillstand gebracht werden. Diese Nachwirkung spiegelt sich nicht nur in der Atmosphäre der trockenen, verworfenen Lokalitäten, sondern auch in der emotionalen Landschaft der Menschen, die auf die Nachwirkungen reagieren und sich anders verhalten. Während die Abwesenheit der normalen Elemente diese Abkehr auslöst, werden die Dinge, die zurückbleiben, die Überreste, zu einer Signatur dessen, was einst war.

Vivek Muthuramalingam