Wallers letzter Gang


Deutschland 1988
Farbe, 100 Min., DVD
Bahnlinien mit ihrem Streckennetz haftet romantisch betrachtet ein signifikanter Symbolismus in Bezug auf Lebenswege an, der immer wieder vor allem in filmischen Zusammenhängen atmosphärisch installiert wird. Für den deutschen Spielfilm Wallers letzter Gang trifft dies in ganz besonderem Maße zu: Ein alter Streckengeher reflektiert bei seinem letzten Arbeitseinsatz entlang der Schienen die markanten Stationen seines Lebens.
Tag für Tag kontrolliert der alte Streckengeher Waller, ein zurückgezogener, wortkarger Mensch, seine Bahnlinie in einer ländlichen Region im Allgäu. Als dieser Streckenbereich stillgelegt werden soll, steht auch die Pensionierung Wallers an, und es kommt der Morgen, an dem sich der alte Mann zu seinem letzten Gang aufmacht, zum letzten Mal die vertraute Routine mit gewohnter Sorgfalt verrichtet, die mit den Jahren zu seinem wichtigsten Lebensinhalt geworden ist. Dieser finale, von Abschied umwitterte Einsatz führt ihn gedanklich auf die Pfade seiner Erinnerungen, so dass Waller entlang der Strecke noch einmal sein Schicksal betrachtet, das von Liebe, Schmerz, Verlust und zwei Weltkriegen geprägt wurde.
Weitere Filminfos | |
Regie | Christian A. Wagner |
Drehbuch | Christian A. Wagner |
Hauptdarsteller | Rolf Illig, Sibylle Canonica, Franz Boehm, Volker Prechtel |
Kamera | Thomas Mauch |
Produzent | Christian A. Wagner |
Produktionsfirma | Christian Wagner Filmproduktion, Bayerischer Rundfunk (BR) |
Premiere | 1988 |
Auszeichnungen | Filmband in Gold: Kameraführung (1989), Filmband in Silber: Weitere programmfüllende Filme (1989), Bayerischer Filmpreis: Produzentenpreis (1988), Preis der deutschen Filmkritik, „Alcances 90“-Preis: Bester Film (Premio „Alcances" 90, Cádiz, 1990), Preis für den besten Erstlingsfilm (Valladolid), Caméra d’Or: Spezielle Erwähnung (Cannes, 1989) |