Landwirtschaftliche Fakultät

Landwirtschaftliche Fakultät

  • Baujahr: 1933
  • Ort: Dışkapı, Ulus
  • Heutige Funktion: Landwirtschaftliche und Veterinärfakultät der Universität Ankara
  • Architekt:: Ernst Egli und Baurat Naht

Der erste Geländeplan und einzelne Bauten des Landwirtschaftsinstituts wurden durch den deutschen Architekten Baurat Naht entworfen und realisiert. Nachdem Naht aufgrund von Meinungsverschiedenheit über sein Gehalt die Arbeit niederlegte und nach Deutschland zurückkehrte, wurde die Verantwortung für den gesamten Entwurf der Anlage, seine Realisierung und Kontrolle an den Architekten Ernst Egli gegeben.

Die Anlage, auf der sich die landwirtschaftliche und die Veterinärfakultät befinden, wurde auf ein 300 mal 100 Meter großes Areal zwischen Turgut Özal Bulvarı und Fatih Caddesi gebaut. Die Bauten auf dem Gelände befinden sich an beiden Seiten eines Fußwegs, der am westlichen Ende der Anlage beginnt und über monumentale Treppen und das alte Rektorat führt. Dieser Fußweg stellt für die vier jeweils dreistöckigen Gebäude an seinen beiden Seiten hinter dem Rektorat eine Symmetrieachse dar. Im Norden dieser Achse befinden sich die Gebäude der Fachbereiche der Zoologie und der Milchtechnologie. Südwestlich an das Rektorat grenzt das Studentenwohnheim.

Unter den sorgfältig entworfenen Bauten der Anlage befinden sich auch die Gebäude des Rektorats und der Pathologie. Das über einem Halbkeller zweistöckige, rechteckige Rektorat mit Ziegeldach ist ein für Egli typischer Entwurf. Sein Bauplan zeigt zeitgenössische Besonderheiten und weist eine einfache Konzeption auf. Der Eingang an der westlichen Fassade des Gebäudes wurde mit breit gefransten Säulen betont, die bis zu einer Schmucklinie im obersten Stockwerk führen. Durch die Öffnung des Gebäudes auf der Symmetrieachse der Anlage kommt man zum Fußweg. Der Konferenzsaal und das Büro des Rektors – beides Räumlichkeiten, die zu damaliger Zeit an Bedeutung gewannen – finden sich im nördlichen Teil des Erdgeschosses. Der Dienstraum des Rektors wird betont durch die davor liegende breite Eingangshalle und eine holzverkleidete, dreiteilige Treppe.

Die westliche Vorderseite des Rektorats fällt auf durch mittig angelegte, große Teile der Fassade verdeckende zweistöckige Säulen und durch symmetrische Treppen, die den Eingang vom Vorhof bilden. Auf dem Terrassendach und den Gebäudefassaden finden sich keine Verzierungselemente. Die Fassaden sind mit Edelputz versehen. Das Gebäude fällt im Inneren durch sein Holzparkett auf dem Boden, der Holzvertäfelung an den Wänden und der Verwendung von Stuck an den Decken auf.

Goethe-Institut Ankara
2010