Deutsch als frühe Zweitsprache

Teenager Freude Fotocredit: Getty Images/Echo

Im Jahr 2014 hatten 20,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Ein großer Teil der Zugewanderten spricht eine andere Erstsprache als die deutsche. Damit erhalten die Konzepte für das Fach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eine enorme Bedeutung.
 
„Deutsch als Zweitsprache (DaZ) bezieht sich auf Erwerb, Gebrauch und Vermittlung innerhalb des deutschsprachigen Raums, wo das Deutsche vorrangiges Medium sozialer, kultureller, politischer und wirtschaftlicher Lebensbereiche ist, Deutsch als Fremdsprache (DaF) dagegen auf die entsprechende Situation im Ausland, das heißt in nicht deutschsprachiger Umgebung. Fremdsprachenerwerb findet vorwiegend gesteuert und in homogenen Lerngruppen statt, die darüber hinaus über eine gemeinsame Erstsprache verfügen und diese im Unterricht auch verwenden.“
 
Bildungsstudien der letzten Jahre belegen, dass Kinder mit nicht deutscher Herkunft die schulischen Anforderungen aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse nicht oder nur teilweise erfüllen können. Infolgedessen haben sich Grundhaltung sowie Sprachförderkonzepte im Bereich DaZ stark gewandelt: an die Stelle des defizitorientierten tritt der potenzialorientierte Ansatz. Die Anknüpfung an vorhandene Ressourcen der Lernenden und deren Wertschätzung stehen dabei im Vordergrund.
 

HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE BILDUNGS-EINRICHTUNGEN

Studien wie PISA und Iglu weisen seit 2001 für Deutschland einen Zusammenhang zwischen dem Schulerfolg und der sozialen Herkunft nach. 

KONZEPTE UND METHODEN

Wie beim Fremdsprachenlernen strebt man auch beim Zweitsprachenerwerb an, Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Sprachgebrauchs erfahrbar zu machen. 

SPRACHE UND LITERALITÄT

Es gilt als gesichert, dass Kinder, die ohne vielfältige sprachliche Anregungen wie etwa Vorlesen und Erzählen von Geschichten aufwachsen, in ihrer Entwicklung und Bildung grundlegend benachteiligt sind. 

QUALITÄTSMERKMALE

Eine wichtige Rolle beim Erwerb der Zweitsprache spielen die Dauer, die Intensität, die Qualität des Kontakts, sowie das soziale und emotionale Umfeld des Kindes.

SPRACHFÖRDERUNG VON NEU ZUGEWANDERTEN KINDERN

Politische Verfolgung, Krieg und Vertreibung – immer mehr Menschen suchen Schutz in Deutschland. Auch als anerkannte Asylberechtigte oder Geduldete stehen diese Menschen noch vor zahlreichen Barrieren. 


Quellen

Statistisches Bundesamt: Migration und Integration

Kathrin Plautz (2008): Deutsch als Zweitsprache in der Frühförderung. In: Frühes Deutsch 14/2008. Bielefeld, wbv Journals Verlag, S. 8ff.