SCHULWÄRTS! in China

China © © Goethe-Institut/Umut Çiçekdal China © Goethe-Institut/Umut Çiçekdal

China

Von wegen „Ich verstehe nur Chinesisch!“ An die 100 SCHULWÄRTS!-Stipendiat*innen haben ihr Praktikum in China absolviert, so viel wie in keinem anderen Land. Sie konnten in quirligen Megastädten wie Shanghai oder in – für chinesische Verhältnisse – beschaulicheren Millionenstädten wie Zhuzhou, das Reich der Mitte erleben. Ob Mittagsschlaf in der Schule, kollektives Fahnenhissen vor Schulbeginn oder Augengymnastik zwischen den Stunden – in chinesischen Schulen kannst auch du allerlei Unbekanntes erleben!

Die Rolle von Deutsch

Deutschland gilt in China bereits seit vielen Jahren als angesehener und qualitativ hochwertiger Studienstandort, wobei Studierende häufig englischsprachige Studiengänge an deutschen Universitäten wählen. Neben Englisch als wichtigste Fremdsprache, werden vor allem an Schulen mit fremdsprachlichem Schwerpunkt oder Privatschulen häufig weitere Fremdsprachen wie Japanisch, Deutsch, Französisch oder Spanisch angeboten. Deutch als Wahlfach, Wahlpflichtfach oder Pflichtfach stellt an genannten Schulen eine beliebt zweite Fremdsprache dar.

Laut der letzten Umfrage aus dem Jahr 2020 lernen derzeit mehr als 23.000 Schüler*innen an einer chinesischen Regelschule Deutsch. Davon besuchen 10.000 eine vom Goethe-Institut betreute PASCH-Schule. Insgesamt lernen oder studieren in China derzeit um die 145.000 Menschen Deutsch als Fremdsprache. (Deutsch als Fremdsprache weltweit 2020 - Goethe-Institut)

Während chinesische Kinder Deutschland vor allem mit berühmten deutschen Automarken und Schokolade verbinden, denken Eltern oft schon sehr viel weiter. Sie entscheiden sich aufgrund konkreter beruflicher Perspektiven dafür, ihr Kind Deutsch lernen zu lassen, ein mögliches Studium in Deutschland wird als Grund für die Wahl von Deutsch angegeben. Das Deutschlandbild in China ist generell positiv, mit Deutschland werden hohe Qualität, Fleiß und Wohlstand assoziiert. Auch die zahlreichen Angebote des PASCH-Programms für Schüler*innen bis hin zu einem Stipendium für einen dreiwöchigen Jugendkurs in Deutschland sind eine große Motivation.

Das Goethe-Institut betreut in China circa 80 Schulen, 20 davon sind Teil von SCHULWÄRTS!. Das Netzwerk umfasst alle Schultypen: Grundschulen, Mittel- und Oberschulen, Fremdsprachenmittelschulen und Berufsmittelschulen, private und staatliche Schulen. Je nach Schultyp beginnt der Deutschunterricht in der 3./4., 6./7. oder 10. Klasse.

Leben und unterrichten in China

Nein, ihr müsst für ein Praktikum in China natürlich nicht Mandarin sprechen! Wenn man mit Englisch nicht mehr weiter kommt, helfen Apps beim Übersetzen und Entziffern von Schriftzeichen und notfalls geht es auch mit Händen und Füßen…und einem Lächeln.

China macht einem das Reisen leicht. Schnellzüge bringen Reisende innerhalb von wenigen Stunden von einer Millionenstadt in die nächste. Es gibt so viel zu entdecken: Ob die Terrakottaarmee in Xi’an, der Bund in Shanghai, die Chinesische Mauer nahe Peking oder die Drachenfelsen bei Yangshuo…

China ist groß, aufregend und unglaublich vielfältig - idyllisch und voller Ruhe, chaotisch und laut, traditionell und modern, stetig im Wandel. Die Menschen sind so bunt wie das Land und doch haben sie viel gemein: große Gastfreundlichkeit, Offenheit, Neugierde, und eine Portion Gelassenheit, wenn mal etwas nicht nach Plan verläuft. Das Spannendste an China ist aber vermutlich, dass es alle Chancen bietet, einmal über den europäisch-westlichen Tellerrand hinaus zu blicken.

Eine genaue Aussage zu den Lebenshaltungskosten in China ist aufgrund der Vielzahl der möglichen Praktikumsorte schwierig zu treffen. Über ein auch finanziell wichtiges Thema brauchen sich die Stipendiat*innen aber keine Gedanken zu machen: Jede chinesische Praktikumsschule ist dazu verpflichtet, den Praktikant*innen eine kostenfreie Unterkunft zur Verfügung zu stellen.

Die Schullaufbahn einer*s chinesischen Schüler*in beginnt mit der fünf- oder sechsjährigen Grundschule (1.-5./6. Klasse), danach besuchen die Schüler*innen für drei Jahre eine untere Mittelschule (6./7.-9. Klasse). Die Oberschulzugangsprüfung (Zhongkao) in der 9. Klasse entscheidet darüber, welche obere Mittelschule (9.-12. Klasse) man besuchen kann: eine Berufsmittelschule (je nach Ausrichtung vergleichbar mit einer Realschule oder dem gymnasialen Zweig eines Oberstufenzentrums), ein Gymnasium oder eine sogenannte Fremdsprachenmittelschule (Gymnasium mit Fremdsprachenschwerpunkt). Manche staatlichen Schulen bieten alternativ zum „nationalen Programm“ die Möglichkeit, einen internationalen Abschluss zu erwerben. Zusätzlich gibt es eine stetig wachsende Zahl an privaten Grund- und Mittelschulen mit unterschiedlichen Fächerschwerpunkten und Abschlussmöglichkeiten. Die alles entscheidende Prüfung im Leben der meisten chinesischen Schüler*innen ist die Hochschulzugangsprüfung „Gaokao“ in der 12. Klasse des Gymnasiums. 

Der mögliche Praktikumszeitraum

Die Ferienzeiten in China sind von Mitte/Ende Januar bis Anfang März und von Ende Juni bis Anfang September.
 
Praktikumszeitraum China ©   Praktikumszeitraum China
  

Stimmen der SCHULWÄRTS!-Alumni/AE

„Ich bin mittlerweile im Referendariat und meine neuen Schüler*innen sind immer sehr interessiert, wenn ich von meinem Praktikum in China berichte. Von dieser Erfahrung profitierst nicht nur du, sondern auch viele weitere wissenshungrige Menschen, zumal mit der Globalisierung und dem stetigen Austausch zwischen Deutschland und China, China immer wichtiger für uns werden wird." (Anna - Germanistik und Sozialkunde)

„Wenn ich eines aus meinem SCHULWÄRTS!-Praktikum mitgenommen habe, dann ist es die Fähigkeit souverän auf unbekannten Situation zu reagieren. Sowohl in der Schule, als auch im Alltag gibt es kaum ein abwechslungsreicheres Land als China." (Christiane - Geographie, Mathematik und Sachunterricht)

„Die Schule ist schon deutlich anders als in Deutschland. Einerseits habe ich dadurch einige Aspekte des Unterrichts in Deutschland neu zu schätzen gelernt, andererseits habe ich aber auch einiges aus China mitgenommen, was ich gern in meinen eigenen Unterricht einfließen lassen möchte. Die zwei Monate haben mir viel mitgegeben. Nicht nur stehe ich immer noch mit Lehrkräften dort in Kontakt, ich habe auch gelernt, gelassener zu sein und mir mehr zuzutrauen." (Felicitas - Englisch und Philosophie)

„Ein Praktikum in China ist alles und nichts. In dem Moment, wo man denkt, man hätte eine Idee vom Land und den Leuten, wird man immer wieder aufs Neue überrascht. Ein Abenteuer, bei dem Langeweile garantiert niemals aufkommt und kein Tag wie der andere ist. Man meint, in China könne man viel über das Fremde oder Andere lernen, worüber man aber am meisten erfährt, ist man selbst. Wenn man also Angst hat, sich in China vielleicht verloren zu fühlen, dann ist es umso schöner, zu beobachten, wie man sich so weit von der Heimat entfernt doch wiederfinden kann." (Maria - Deutsch und Englisch)
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