Am 16.11. fand in der Zentrale des Goethe-Instituts eine erste größere Veranstaltung zum Thema MINT und CLIL statt. Es ging um die Frage, wie sich Fachinhalte in den Fremdsprachenunterricht integrieren lassen und ob es derzeit bereits gangbare Wege gibt, über den CLIL-Ansatz, also das „Content and language integrated learning“ sinnvolle Unterrichtsangebote zu machen.
Zielgruppen der Konferenz
Das Interesse an dieser Veranstaltung war außerordentlich groß. Nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Goethe-Instituts aus dem Ausland, sondern auch Fortbildner/-innen und Vertreter von Bildungseinrichtungen sind für den einen Konferenztag zum Teil aus dem weit entfernten Ausland und aus dem gesamten Bundesgebiet angereist.
Neben den einschlägig mit dem Thema befassten Expertinnen und Experten haben 15 Aussteller die Gelegenheit genutzt, Materialien vorzustellen, die sich für den Einsatz im CLIL-Unterricht eignen könnten. Zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmenden ausführlich Gelegenheit, sich zu informieren, sich auszutauschen, sich ein wenig kennenzulernen und auch herauszufinden, ob der Eine oder die Andere sich vielleicht für eigene Fortbildungspläne eignen könnte.
Als Ergebnis sind aus der Konferenz viele Ideen zur grundsätzlichen (Um-)Gestaltung von Unterrichtslandschaften und zu Fortbildungsformaten hervorgegangen, die besonders Fachleute aus den Ministerien und Verantwortliche für Fort- und Weiterbildungsangebote und Curriculumentwicklung interessieren dürften.
Schlagworte waren Teamteaching und fächerübergreifender Unterricht, aber auch die intensive Reflexion über Sprachlernziele im Fachunterricht auf der einen Seite und Sachfachlernziele im Sprachunterricht auf der anderen Seite. Erste Schritte zu gegenseitigen Hospitationen und mehr Austausch wurden bereits unternommen.
Die Frage: Was ist wichtiger, - das Fach oder die Sprache - ? kann nicht so leicht beantwortet werden. Wenn es z.B. gelingt, nicht mehr so streng in Fächergrenzen zu denken und stattdessen stärker thematisch orientiert zu unterrichten, würden sich für Lernende vielleicht ganz neue Formate und kreative Herangehensweisen eröffnen. Der Wunsch, sich landesweite oder sogar über die Landesgrenzen hinweg in CLIL-Projekten zu engagieren und CLIL-Unterrichtsangeboten gegenseitig zu hospitieren, wurde intensiv diskutiert.
HERAUSFORDERUNGEN
Natürlich bleibt die Personalfrage ein vorrangiges Problem. Es gibt zu wenig Lehrkräfte, die sowohl Fach- als auch Fremdsprachenkenntnisse haben, also z.B. beide Fächer studiert haben und qualifiziert unterrichten könne. In Deutschland, wo Lehrer/-innen in der Regel zwei Fächer studiert haben, hat man für den CLIL-Ansatz vielleicht schon eine gute Ausgangslage. So wächst hierzulande das Angebot des bilingualen Sachfachunterrichts z.B. in den Fächern Englisch und Erdkunde.