Im Jahr 2014 hatten 20,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Ein großer Teil der Zugewanderten spricht eine andere Erstsprache als die deutsche. Damit erhalten die Konzepte für das Fach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eine enorme Bedeutung.
„Deutsch als Zweitsprache (DaZ) bezieht sich auf Erwerb, Gebrauch und Vermittlung innerhalb des deutschsprachigen Raums, wo das Deutsche vorrangiges Medium sozialer, kultureller, politischer und wirtschaftlicher Lebensbereiche ist, Deutsch als Fremdsprache (DaF) dagegen auf die entsprechende Situation im Ausland, das heißt in nicht deutschsprachiger Umgebung. Fremdsprachenerwerb findet vorwiegend gesteuert und in homogenen Lerngruppen statt, die darüber hinaus über eine gemeinsame Erstsprache verfügen und diese im Unterricht auch verwenden.“
Bildungsstudien der letzten Jahre belegen, dass Kinder mit nicht deutscher Herkunft die schulischen Anforderungen aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse nicht oder nur teilweise erfüllen können. Infolgedessen haben sich Grundhaltung sowie Sprachförderkonzepte im Bereich DaZ stark gewandelt: an die Stelle des defizitorientierten tritt der potenzialorientierte Ansatz. Die Anknüpfung an vorhandene Ressourcen der Lernenden und deren Wertschätzung stehen dabei im Vordergrund.
Es gilt als gesichert, dass Kinder, die ohne vielfältige sprachliche Anregungen wie etwa Vorlesen und Erzählen von Geschichten aufwachsen, in ihrer Entwicklung und Bildung grundlegend benachteiligt sind.
Eine wichtige Rolle beim Erwerb der Zweitsprache spielen die Dauer, die Intensität, die Qualität des Kontakts, sowie das soziale und emotionale Umfeld des Kindes.
Politische Verfolgung, Krieg und Vertreibung – immer mehr Menschen suchen Schutz in Deutschland. Auch als anerkannte Asylberechtigte oder Geduldete stehen diese Menschen noch vor zahlreichen Barrieren.