Konsumverhalten

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Das Einkommen der Jugendlichen - Taschengeld als größter Faktor

Jugendliche beziehen ihr Einkommen hauptsächlich in Form von Taschengeld. Laut der Expertise „Taschengeld und Gelderziehung“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI) aus dem Jahr 2014 macht das Taschengeld bei Jugendlichen zwischen 10 und 17 Jahren etwa 35 Prozent des Einkommens aus, weitere Quellen sind Geldgeschenke zum Geburtstag, zu Weihnachten oder zwischendurch sowie Nebenjobs und Gehalt. Etwa jeder dritte Jugendliche geht arbeiten, um sich sein Taschengeld aufzubessern. Generell kommen die Jugendlichen mit ihrem Taschengeld gut klar, durchschnittlich sparen sie etwa 17 Prozent davon. Demgegenüber stehen aber auch 16 Prozent der Jugendlichen, die monatlich mehr Taschengeld ausgeben, als sie bekommen.

Wofür wird das Taschengeld ausgegeben?

Laut der DJI Expertise kaufen Jugendliche vom Taschengeld am häufigsten Süßigkeiten, wobei die Jüngeren mehr Geld für Süßigkeiten ausgeben, als die Älteren. Gefolgt wird das Ranking von Handys, Fast Food und Getränken. Schulutensilien und Kleidung müssen nur die wenigsten Jugendlichen selbst zahlen. So gaben bei der Greenpeace-Studie „Usage & Attitude Mode unter Jugendlichen“ von 2015 insgesamt 69 Prozent der Befragten 12- bis 19-Jährigen an, ihre Kleidung von anderen gekauft zu bekommen, 54 Prozent kauften sich auch von ihrem Taschengeld Kleidung. Durchschnittlich gaben die Jugendlichen an, monatlich zwischen elf und 40€ für Kleidung auszugeben, wobei mit steigendem Alter auch die Ausgaben stiegen und bis zu 50€ betragen konnten.

Diese Marken sind bei den Jugendlichen besonders beliebt

In der Greenpeace-Studie nannten die Jugendlichen als die bekanntesten Marken H&M und Nike (die 94 Prozent der Befragten kannten), gefolgt von Adidas (93 Prozent), Puma (91 Prozent), C&A (90 Prozent), Esprit und Jack Wolfskin (je 84 Prozent), Levis (78 Prozent), Primark (62 Prozent), Zara (59 Prozent) und Mango (50 Prozent). Als beliebteste Marken wurde auf Platz eins klar H&M genannt (76 Prozent), gefolgt von Nike und Adidas (63 Prozent), C&A (53 Prozent), Esprit (49 Prozent), Puma (46 Prozent), Levis (42 Prozent) und Primark (34 Prozent). Das wichtigste Auswahlkriterium für den Modekauf bei Jugendlichen ist das Aussehen, gefolgt vom Preis. Am unwichtigsten: das Herstellungsland oder bestimmte Zertifizierungen wie „Bio“ oder „Fair Trade“; Hauptgrund dafür: diese Kleidung ist den Jugendlichen zu teuer. Zwar hat etwa jeder zweite Jugendliche schon mal online Kleidung gekauft, jedoch wird hauptsächlich immer noch direkt im Laden geshoppt. Second Hand wird von den Jugendlichen fast gar nicht gekauft.

Markenwahn – sind teure Marken immer noch wichtig, um beliebt zu sein?

Mobbings derer, die sich keine teuren Markenklamotten leisten können, kommt heutzutage seltener vor. Dennoch existiert ein gewisser „Hype“ unter den Jugendlichen bei bestimmten Marken. So ist es zum Beispiel keine Seltenheit mehr, dass junge Mädchen teils stundenlang anstehen, um bei Neueröffnungen als erster Geschäfte wie die Billigmodekette Primark oder den teureren, amerikanischen Konzern Abercrombie & Fitch, der dunkel beleuchtet ist und in dem laute Musik läuft, betreten zu dürfen. Trotz allem steht heutzutage für Jugendliche aber der Preis im Fokus: So kaufen sie lieber bei H&M ein, wo gerade Teenager mit weniger Taschengeld mehr Mode bekommen und mehr Trends und Styles ausprobieren können.

 
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