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Norwegen
Deutsch-Norwegisches Literaturfestival „Auf dem Weg nach Frankfurt“

Das Literaturhaus im Osloer Wergelandsveien | Foto: Litteraturhuset/Trygve Indrelid
Das Literaturhaus im Osloer Wergelandsveien | Foto: Litteraturhuset/Trygve Indrelid

Die Nachfrage nach norwegischer Literatur in Deutschland ist groß und wird in diesem Jahr voraussichtlich noch steigen: Norwegen ist Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober 2019). Einen Vorgeschmack bietet nun vom 26. bis 28. April 2019 das deutsch-norwegische Literaturfestival „Auf dem Weg nach Frankfurt“. Rund 90 Autorinnen und Schriftsteller aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norwegen lesen aus ihren Büchern und kommen miteinander ins Gespräch. Noch nie zuvor kamen so viele deutschsprachige Autoren gleichzeitig nach Norwegen. Zu den Gästen gehören u.a. Ferdinand von Schirach, Judith Hermann, Erlend Loe und Maja Lunde.

Oslo
26. bis 28. April 2019

Norwegische Autorinnen und Autoren wie Karl Ove Knausgård, Maja Lunde oder Jo Nesbø erobern in Deutschland regelmäßig die vorderen Plätze der Bestsellerlisten. Einen weiteren Aufschwung wird die norwegische Literatur in Deutschland vermutlich auch durch die diesjährige Frankfurter Buchmesse bekommen, bei der Norwegen das Gastland ist. Die zeitgenössische Literatur aus Deutschland ist hingegen, mit wenigen Ausnahmen, in Norwegen weniger bekannt.

Das ungleiche Interesse                                                                                                                                             

Um den literarischen Dialog zwischen beiden Ländern zu beleben und auch in Norwegen die deutschsprachige zeitgenössische Literatur bekannter zu machen, findet nun vom 26. bis zum 28. April erstmals ein der Frankfurter Buchmesse vorgeschaltetes Festival im eingeladenen Gastland statt. Unter dem Titel „Auf dem Weg nach Frankfurt“ treffen rund 40 deutsche und 50 norwegische Autorinnen und Autoren im größten Literaturhaus Europas in Oslo aufeinander, um ihre Bücher vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Feierlich eröffnet wird das Festival am 26. April in Anwesenheit der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit und der Osloer Bürgermeisterin Marianne Borgen.

Neben bereits etablierten Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wie Ferdinand von Schirach, Judith Hermann oder Volker Kutscher werden bewusst auch deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller eingeladen, deren Literatur bisher noch nicht ins Norwegische übersetzt wurde. Diese werden von ihren norwegischen Kolleginnen und Kollegen vorgestellt - das Festival löst sich damit vom klassischen Format der Lesung und stellt Dialog und Austausch in den Mittelpunkt. Die norwegische Autorin Hanne Ørstavik wird beispielsweise die deutschen Schriftstellerinnen Mareike Krügel und Bettina Wilpert vorstellen.

Über die Zukunft Europas, Hybridwesen und das Integrationsparadox

Die rund 70 Lesungen, Diskussionsrunden und Gespräche an den drei Festivaltagen decken dabei ein breites Themenspektrum ab. Am 26. April erörtert der norwegische Schriftsteller Kjartan Fløgstad mit der Autorin Theresia Enzensberger zum Bauhaus-Jubiläumsjahr die Verbindung zwischen Literatur und Architektur, während Julya Rabinowich und Jonas Lüscher mit dem norwegischen Journalisten Sten Inge Jørgensen die Zukunft Europas in den Blick nehmen. Die norwegische Soziologin Grete Brochmann diskutiert am 27. April mit Aladin El-Mafaalani dessen Thesen zum Integrationsparadox. Sein gleichnamiges Buch folgt der These, dass Phänomene wie das Entstehen von Rassismus in einer Gesellschaft, die ansonsten als offen und demokratisch betrachtet wird, paradoxerweise als Ausdruck geglückter Integration verstanden werden können. Die Schriftstellerinnen Teresa Präauer und Astrid Nordang kommen schließlich am 28. April über Hybridwesen ins Gespräch, auch im Sinne von Verschmelzungen zwischen Wissenschaft und Kunst.

Storytelling und Skandale in der deutschen Literaturbranche

Das dreitägige Literaturfestival wird neben den Autorengesprächen von weiteren vielfältigen Programmpunkten ergänzt. In zwei Workshops am 26. und 27. April, die TYSKFORUM – der norwegische Deutschlehrerverband – veranstaltet, vermittelt die Erzählerin Gudrun Rathke Techniken des Storytellings an Deutschlehrende und -lernende und erläutert, wie das Potential guten Geschichtenerzählens im Sprachunterricht genutzt werden kann. Jeder Festivaltag beginnt außerdem mit einem Live-Podcast von „Tyskerne“ mit Ingrid Brekke und Kai Hanno Schwind. Die Journalisten sendeten ihre erste Episode im Februar 2018 und verbreiten seitdem zweimal im Monat Wissenswertes und Vergnügliches aus Deutschland. Am Freitag, den 26. April, steht der Podcast beispielsweise unter dem Motto „Deutsche Literaturdebatten“ und berichtet von Sensationen und Skandalen in der deutschen Literaturbranche. Am letzten Abend des Festivals findet außerdem ein Konzert statt, das Musik und Lyrik verbindet.

Das Deutsch-Norwegische Literaturfestival wird von fünf Institutionen in enger Zusammenarbeit mit den Schriftstellern Erik Fosnes Hansen und Helge Rønning veranstaltet: Der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung, der Frankfurter Buchmesse, dem Goethe-Institut, dem Norwegischen Verein der Autoren und Übersetzer von Fachliteratur, sowie dem Norwegischen Verband der Übersetzer. Das Festival wird unterstützt von: Bergesenstiftelsen (Hauptsponsor) und Anders Jahres Humanitære stiftelse, Cappelen Damm forlag, der Deutschen Zentrale für Tourismus, Den norske forleggerforening, der Stiftung Fritt Ord, Gyldendal Norsk Forlag, H. Aschehoug & Co. (W. Nygaard), Kulturrådet, Nasjonalbiblioteket - Bokåret 2019, NORLA, Pro Helvetia, Utenriksdepartementet, Österreichische Botschaft Oslo u.v.a.

Kontakt

Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906-471
Hannah.cuvalo@goethe.de

Martin Bach
Institutsleiter
Goethe-Instituts Norwegen
Tel.: +47 22057880
martin.bach@goethe.de  

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