Sprachbiografien von ausländischen Studierenden

Deutschland ist als Studienstandort bei vielen Schulabsolventinnen und -absolventen aus dem Ausland beliebt. © Syda Productions – Adobe Stock

Wo und wie erwerben ausländische Studierende vor ihrem Studium in Deutschland ihre Deutschkenntnisse? Und welche Prüfungen legen die ausländischen Studierenden für die Hochschulzulassung ab? Darüber informiert die gemeinsam mit der CHE Consult durchgeführte Studie.

Ein Studium in Deutschland steht beim akademischen Nachwuchs weltweit hoch im Kurs: die zunehmende Zahl ausländischer Studierender belegt den herausragenden Ruf deutscher Hochschulen und Universitäten – und damit die Bedeutung der deutschen Sprache als karrierefördernde Fremdsprache. Aber wann und wo haben die Studierenden aus dem Ausland die dafür nötigen Deutschkenntnisse erworben?

Diese Frage steht im Zentrum der Studie „Sprachbiographien von Bildungsausländer(inne)n im Vollstudium an deutschen Hochschulen“, die vom Goethe-Institut und der CHE Consult durchgeführt wurde. Sie liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich Bildungsbiografien junger Menschen im Hinblick auf das Deutschlernen gestalten. Knapp die Hälfte der in Deutschland studierenden Ausländerinnen und Ausländer kommt in der Schule zum ersten Mal in Kontakt mit der deutschen Sprache. Die Studie zeigt aber auch, dass den Schülerinnen und Schülern, die Deutsch lernen, die Schule allein dafür nicht ausreicht. Über 90 Prozent von ihnen haben vor einem Studium in Deutschland neben und außerhalb der Schule ihre Sprachkenntnisse weiterentwickelt: Insbesondere durch Sprachkurse des Goethe-Instituts und anderer privater Sprachschulen, aber beispielsweise auch durch einen Au-Pair-Aufenthalt oder ein Jugendaustauschprogramm.

Ein weiteres zentrales Resultat ist, das überproportional viele Studentinnen und Studenten aus dem Ausland in Deutschland Mathematik, Informatik, naturwissenschaftliche Fächer oder Technik (MINT) studieren. Gerade in Hinblick auf den Fachkräftemangel und die internationale Vernetzung eines Exportlandes wie Deutschland ist das eine wichtige Tatsache.

Die repräsentative Umfrage unter ausländischen Studierenden ergab außerdem, dass bisher nur eine Minderheit direkt nach dem Schulabschluss ihr Studium in Deutschland aufnimmt. Fast 60 Prozent hatten bereits vorher im Ausland studiert oder ein Studienkolleg besucht.

Das Goethe-Institut möchte mit diesen Erkenntnissen einen Beitrag zur Diskussion leisten, wie das Deutschlernen im Ausland noch besser gefördert werden kann, um Menschen in der Ausgestaltung ihrer Bildungsbiografien zu unterstützen und ihnen Wege und Perspektiven zu öffnen.