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Hochschulnetzwerk und Qualifizierung des DaF-Studiums
Neues Hochschulnetzwerk In Südamerika

Deutschlehrer sprechen in der Pause bei einer Veranstaltung
Foto: © Goethe-Institut São Paulo – Leandro Amaral

Um die deutsche Sprache zu stärken, braucht es qualifizierte Deutschlehrkräfte. Über zwanzig Hochschulen in Südamerika haben sich zusammengetan, um – mit Unterstützung des Goethe-Instituts – ihr DaF-Lehramtsstudium weiterzuentwickeln.

Von Janna Degener-Storr

Zahlreiche Hochschulen auf dem südamerikanischen Kontinent verfolgen das Ziel, die deutsche Sprache zu stärken. Mehr als zwanzig von ihnen haben sich seit 2020 zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre DaF-Lehrkräfteausbildung zu verbessern und die Qualität ihrer Lehramtsstudiengänge weiterzuentwickeln. Unterstützt werden sie dabei vom Goethe-Institut, das Inhalte seiner Aus- und Fortbildungsreihe Deutsch Lehren Lernen (DLL) zur Verfügung stellt, bei der Integration dieser in die Curricula hilft, die Hochschullehrenden für die Arbeit damit fit macht und den Studierenden nach erfolgreicher Teilnahme ein international anerkanntes Zusatzzertifikat ausstellt.

Rafael D. Deschka, Leiter der Spracharbeit Südamerika, hat die Idee der Hochschulkooperationen angestoßen, um beste Voraussetzungen für erfolgreichen Deutschunterricht in der Region zu schaffen: „Viele südamerikanische Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder Deutsch lernen und damit ihre Berufsaussichten verbessern. Möglich wird das durch einen kompetenzorientierten und anwendungsbezogenen Deutschunterricht, der etwa auf eine duale Ausbildung oder ein Hochschulstudium in Deutschland vorbereitet“, betont er. Darüber hinaus soll die Partnerschaft aber auch einen Anreiz für (angehende) DaF-Lehrkräfte bieten, die damit ihre beruflichen Perspektiven verbessern.

Motivation durch Mindeststandards

Um von den Vorteilen der Kooperation profitieren zu können, müssen die Studierenden mindestens ein gutes B1-Niveau vorweisen. „Viele Studierende in Südamerika erreichen dieses Niveau bisher selbst zum Ende des Studiums nicht. Wenn sie schon zu Studienbeginn die Aussicht auf das Zertifikat des Goethe-Instituts vor Augen haben, kann das ein Anreiz für sie sein, beim Deutschlernen mehr Engagement zu zeigen“, hofft Dr. Renato Ferreira da Silva, Beauftragter der Bildungskooperation Deutsch am Goethe-Institut São Paulo. Auch für die Dozierenden könne das eine positive Herausforderung darstellen.

Die Hochschulen versprechen sich ebenfalls Vorteile von der Kooperation mit dem Goethe-Institut.

In Brasilien gibt es zum Beispiel an der Universität in Niterói bald ein Wahlfach, das inhaltlich dem DLL-Modul „Curriculare Vorgaben und Unterrichtsplanung“ entspricht. Die Universität hofft, dass sich die Qualität der Deutschausbildung durch die neue Partnerschaft langfristig verbessern wird.

Die Universität in Florianópolis hat schon Elemente von DLL-Modulen in ihre Lehre integriert und bildet bereits Dozierende zu Trainer*innen dafür aus. Durch eine Vertragsunterzeichnung, die kurz bevor steht, haben die Studierende zukünftig die Möglichkeit, zusätzlich zum regulären Curriculum freiwillig Module aus dem Fortbildungsangebot des Goethe-Instituts zu belegen. „So können sie das Zertifikat des Goethe-Instituts bekommen, das ihren Lebenslauf bereichert“, erklärt Hochschulmitarbeiter Dr. Gabriel Teixeira.

Eine Universität in Córdoba (Argentinien), die bereits mit dem Goethe-Institut, dem DAAD-Lektorat, den deutschen Schulen in Argentinien und einer anderen Universität kooperiert, sieht das neue Netzwerk als Möglichkeit, das Fach weiter zu stärken und das Image der Universität insgesamt zu verbessern ...

Austausch bei Hochschulsymposien Foto: © Goethe-Institut São Paulo – Leandro Amaral

Austausch bei Hochschulsymposien

Die Hochschulen sollen auch vom Netzwerk untereinander profitieren. Lucia Alt koordiniert als Mitarbeiterin des Goethe-Instituts São Paulo die regionalen Lehrkräfte-Qualifizierungen und organisiert auch brasilien- und südamerikaweite Symposien für Bildungsstätten von DaF-Lehrkräften. „Ziel dieser Veranstaltungen ist, dass die Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sich im persönlichen Kontakt besser kennenlernen und sich über Fragen wie die Curricula-Umstellung oder Perspektiven für die Studiengänge austauschen können“, erklärt sie. Denn im Kontakt und im Austausch könne neue Motivation entstehen, die sich auf die Qualität der Arbeit auswirkt. Darüber hinaus könne auch über mögliche Synergien oder Unterstützungsmöglichkeiten untereinander gesprochen werden.
 

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