Lernumgebungen mit CLIL
In einer heute sprachlich und kulturell zunehmend heterogenen Bildungslandschaft entwickeln sich unterschiedliche Herangehensweisen, wie der Sachunterricht mit Fremdsprachen oder aber Sachinhalte mit dem Fremdsprachenunterricht verbunden werden können.
Je nach Zielgruppe, Lernfortschritt und Lernzielen und abhängig von institutionellen und curricularen Voraussetzungen gibt es inzwischen unterschiedliche Wege zur Gestaltung von CLIL-Lernumgebungen. Wir stellen hier vier Varianten vor, deren Bezeichnungen inzwischen in der CLIL-Landschaft einen festen Platz haben. Bei dieser Kurzbeschreibung beziehen wir uns auf die Publikation von Kim Haataja und Rainer Wicke (2015): Sprache und Fach. Integriertes Lernen in der Zielsprache Deutsch. München, in der sich für jedes Modell auch praktische Unterrichtsbeschreibungen finden.
Bei den CLIL-Varianten geht es immer um die Frage der Aneignung und Vermittlung von Sprache auf der einen Seite und Sachinhalt auf der anderen Seite. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Kompetenzen, sich über sachbezogene Inhalte austauschen (Kommunikationsfähigkeit) und zu Lösungsprozessen (Diskursfähigkeit) beitragen zu können.
In den praktischen Modulen und Umsetzungsversuchen der Goethe-Institute im Ausland (u.a.) finden Sie weitere praktische Umsetzungsvorschläge.
Fremdsprache und Sachfachinhalte gleichzeitig und gleichmäßig zu vermitteln, wird über unterschiedliche CLIL-Varianten versucht.
Inhaltliche Voraussetzungen: Wie die inhaltliche Ausgestaltung dieses FüDaF-Unterrichts aussieht, wie sie curricular verankert und bewertet wird, ist in jedem einzelnen Fall zu prüfen. Themen und Lernziele sind vorab gemeinsam zu definieren, damit sowohl fachsprachliche als auch fremdsprachliche Kompetenzen vermittelt und erworben werden können. Im internationalen Vergleich schulischer Konzepte ist ein einheitliches Modell eines fächerübergreifenden handlungs- und projektorientierten Unterrichts unrealistisch – und auch nicht notwendig.
Umgesetzt wird der b. S. z. B. in Modulform, also auf ein Thema konzentriert und zeitlich begrenzt, oder auch über einen längeren Zeitrahmen fest im Curriculum verankert. Die Leistungsanforderungen richten sich nach den Curricula der Sachfächer, nicht nach denen der verwendeten Fremdsprache, obwohl in der Zielsprache unterrichtet wird.
Für die Lehrerbildung werden „systematische Möglichkeiten zu fächerübergreifender Lehrerkooperation [,] sowie Materialwerkstätten und Pflege der zielsprachlichen Sensibilität“ empfohlen. (Thürmann, 76/77)
Unterrichtsmitschnitte als Beispiele für bilingualen Sachfachunterricht (s. Innoclilig-Seite) [GB1]
(Praxisbeispiele sind beschrieben in: Thürmann, Eike: Bilingualer Sachfachunterricht, in: Haataja/Wicke (2015), S. 51ff
Es hat sich bewährt, Gastlehrkräfte aus Deutschland (z.B. über das Projekt goethe.de/schulwaerts des Goethe-Instituts) für solche Zwecke an eine Schule ins Ausland einzuladen oder zu vermitteln.
Das in diesem Immersionsunterricht verwendete Unterrichtsmaterial ist häufig nicht speziell für diesen Anlass entwickelt, sondern es handelt sich meistens um das Material, das auch im muttersprachlichen Unterricht eingesetzt wird, was i.d.R. angepasst werden müsste. Ideal sind natürlich authentische Lernmaterialien.