MINT – Lernen mit CLIL
Ukraine

  • Ukrainische Schülerin im Unilabor Bremen © Veikko Frauenstein
  • Experimentieren im Labor der Universität Bremen © Veikko Frauenstein
  • Energieeffizienzgenerator im Universum Bremen © Veikko Frauenstein

CLIL- und MINT-Projekte in der Ukraine

Im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ führt das Goethe-Institut Ukraine in Kooperation mit der Juniorakademie der Wissenschaften der Ukraine seit 2013 MINT-Sommerakademien durch. Außerdem veranstalten die Goethe-Institute Kiew und Moskau russisch-ukrainische Umweltcamps in Deutschland, wo ebenso CLIL- und MINT-Elemente verbunden werden. Ukrainische PASCH-Schulen beteiligen sich seit Bestehen an dem regionalen Projekt „Umwelt macht Schule“. Russische und ukrainische Fachlehrkräfte erhalten seit zwei Jahren Deutschkurse in ihren Ländern.

MINT-Sommerakademie in Kiew

Zielstellung

Mit der MINT-Akademie verfolgen wir folgende Ziele:
  • Förderung der Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Schlüsselfächern Mathematik, Physik, Chemie und Informatik
  • Erwerb von Fachsprache in den oben genannten Fächern
  • Vorbereitung auf die Anforderungen eines naturwissenschaftlichen oder technischen Studiums in Deutschland.

Konzept

Die Akademie ist so aufgebaut, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Vormittagen Fachunterricht in den Fächern Chemie, Informatik, Mathematik und Physik auf Deutsch haben. Hierfür arbeiten wir mit (deutschsprachigen) Referentinnen und Referenten von deutschen und ukrainischen Hochschulen zusammen. Im Rahmen der Akademie kommen die Teilnehmenden zum ersten Mal damit in Berührung, sich mit naturwissenschaftlichen Inhalten auf Deutsch auseinanderzusetzen. Bei Verständnisschwierigkeiten können Deutschlehrkräfte  bzw. die Dozentinnen und Dozenten mit näheren Erläuterungen und Übersetzungen helfen. An den Nachmittagen führen die Teilnehmenden dann vor allem Experimente in den Bereichen Wärmephysik, Gesetzmäßigkeiten der Mechanik und Elektrizität sowie Energie durch, Lösen Aufgaben zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Logik oder analysieren Wasserproben. Dieser Teil wird von ukrainischen Hochschuldozentinnen und -dozenten begleitet. Dementsprechend erfolgt die Vermittlung in ukrainischer Sprache. Die Akademie wird mit einem umfangreichen Rahmenprogramm abgerundet.

Partner

Die Juniorakademie der Wissenschaften der Ukraine ist eine Organisation des ukrainischen Bildungssystems, die exzellente Schülerinnen und Schüler in der Organisation und Durchführung von Forschungstätigkeiten zu ganz verschiedenen Themen in Schulfächern unterstützt und koordiniert. Sie schafft damit die Voraussetzungen für die intellektuelle, geistige und kreative Entwicklung sowie berufliche Selbstbestimmung der Schülerinnen und Schüler. Durch innovative Projekte und Partnerschaften leistet die Juniorakademie der Wissenschaften einen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Potentials von ukrainischen Jugendlichen. Sie verfügt über sehr gute Kontakte zu angesehenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ukrainischer Universitäten, die auch im Rahmen der MINT-Akademie tätig werden.

Umweltcamps in Deutschland

Die Umweltcamps entstanden im Rahmen des russischen Projekts „Ostsee-Kooperation“. Der interdisziplinäre Bildungsansatz wurde mit dieser Maßnahme in die Praxis umgesetzt. Seit 2015 nehmen kasachische, russische und ukrainische Schülerinnen und Schüler an diesen Camps gemeinsam teil.
Ostsee-Kooperation

Zielstellung

Ziele des Projektes sind vor allem, das Bewusstsein der Schüler für Umweltschutz zu stärken und größeres Interesse für MINT-Fächer zu wecken. PASCH-Schülerinnen und -Schüler aus den oben genannten Ländern sollen anhand der Maßnahme darin bestärkt werden, ihre Umwelt und damit sich selbst und ihr Gegenüber mit Wertschätzung und vorurteilsfrei zu behandeln. Parallel zu den Jugendlichen bekommen Lehrertandems, die aus einer Deutschlehrkraft und einer Fachlehrkraft (MINT-Fächer) bestehen, eine Qualifizierung in der interdisziplinären Projektarbeit (CLIL) und können damit die Schülerinnen und Schüler besser unterstützen.

Konzept

In Lernstationen und Projektunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler in der Natur mit Aufgaben zu naturwissenschaftlichen Themen wie zum Beispiel Plankton, PH-Wert, Elektrizität, Pflanzenbestandteile, Meerwasser und vieles mehr auseinander. Die Projekte und Erkundungen werden in Unterrichtseinheiten vorentlastet. Sie erkunden geologische Phänomene wie Steilküsten, Gezeiten, Steinformationen etc. oder haben gemeinsam mit deutschen Schülerinnen und Schülern Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern. Die Teilnehmer/-innen werden dazu angeregt, Umwelt-Kunst-Aktionen im öffentlichen Raum durchzuführen oder Passanten nach ihrem Umweltverhalten zu befragen. Durch die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien der Universität Bremen oder dem XLAB, dem Göttinger Experimentallabor für junge Leute e.V., haben die Schülerinnen und Schüler die einzigartige Möglichkeit, biologische, chemische und physikalische Experimente unter ausgezeichneten Bedingungen durchzuführen. Auch das Rahmenprogramm ist eng mit der Themenstellung der Camps verknüpft. So werden beispielsweise Ausstellungen wie die Science Center Phaeno in Wolfsburg oder das Universum in Bremen, ein Bioenergiedorf, Max-Planck-Institute, Helmholtz-Zentren oder DLR_School_Labs besucht.

Qualifizierung von Fachlehrkräften im Rahmen der CLIL-Fortbildung

Seit 2015 werden in der Ukraine Fachlehrkräfte von MINT-Fächern (Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Physik) in der Fremdsprache Deutsch ausgebildet.

Zielstellung

Ziel dieses Projekts ist es, die CLIL-Projektarbeit an den PASCH-Schulen auf ein neues Level zu heben. Dabei liegt der Schwerpunkt überwiegend auf den MINT-Fächern. Außerdem soll damit erreicht werden, ein Verständnis für CLIL bei den Lehrkräften in der Region Osteuropa/Zentralasien zu erreichen.
 
Konzept

Phase 1: Zunächst wurde ein dreitägiges Seminar Deutsch A1.1 für Fachlehrkräfte (Schwerpunkt: MINT-Fächer) an PASCH-Schulen ausgeschrieben. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden anhand von Bewerbungsformularen inklusive Motivationsschreiben ausgewählt.

Phase 2: Die besten Teilnehmenden des Seminars erhielten Stipendien für einen dreiwöchigen Sommerintensivkurs am Goethe-Institut Kiew.

Phase 3: Teilnehmenden der Sprachkurse und denjenigen, die sich mit ihren Deutschlehrkräften am Projekt „Umwelt macht Schule“ beteiligt haben, wurde eine Sprach- und CLIL-Fortbildung in Deutschland im Rahmen der Umweltcamps angeboten. Somit konnten beide Projekte gut miteinander verzahnt werden.
Umwelt macht Schule

Weitere MINT-Camps
goethe.de/clil