Einführung
für Sprachlehrende

Europäisches Profilraster für Sprachlehrende © www.epg-project.eu

Europäisches Profilraster (EPR)

Das EPR ist ein Instrument, das in einer tabellarischen Übersicht zentrale Kompetenzen von Sprachlehrenden über sechs Entwicklungsphasen hinweg darstellt. 

Einführung

Ziel des EPR ist es, Sprachlehrende in ihrer professionellen Weiterentwicklung zu unterstützen, ganz gleich welche Fremdsprache sie unterrichten. Es ist daneben ein Instrument für Leiterinnen und Leiter von Sprachlehrinstitutionen und Koordinatorinnen/Koordinatoren, die für die Qualitätssicherung des Sprachunterrichts verantwortlich sind, und für Aus- und Fortbildende.

Wie der Name schon andeutet, liegt das Profilraster als Raster in Form einer Tabelle vor. Auf der einen Achse finden sich Kategorien von Lehrkompetenzen und Qualifikationen. Auf der anderen Achse sind die sechs Entwicklungsphasen abgebildet, die vom Novizen bis zur sehr erfahrenen Lehrkraft bzw. zum Fortbildenden reichen. Jede der Zellen des Profilrasters enthält die entsprechenden Kann-Beschreibungen für die jeweilige Kategorie und die Entwicklungsphase.

Welche Auffassung von professioneller Weiterentwicklung liegt dem EPR zugrunde?

In der Auffassung der Projektpartner ist die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften ein Bottom-up-Prozess: Lehrkräfte entwickeln ihre Kompetenzen im Rahmen ihrer Ausbildung, auf der Grundlage ihrer persönlichen Erfahrungen in ihrer beruflichen Laufbahn und geleitet durch ihre persönlichen Interessen. Die Ausbildung von Lehrkräften kann im Rahmen der jeweils vorhandenen Bedingungen durch verschiedene Veranstaltungen vorangetrieben werden: durch die Teilnahme an Fortbildungen oder Workshops an einem Sprachkursbetrieb, durch Lektüre, durch Hospitation oder durch die Beobachtung des Unterrichts von Kolleginnen und Kollegen, durch die Vorbereitung auf das Unterrichten eines neuen Kurstyps, durch die Rückmeldung und das Gespräch mit einer/m Fortbildenden, durch den Austausch unter Kolleginnen und Kollegen über Lehr-/Lernmaterialien usw.

Leitende von Sprachlehrinstitutionen stehen in der Verantwortung die Weiterentwicklung der einzelnen Lehrkraft und die des Lehrerteams durch Beratung und durch wirkungsvolle Initiativen zu fördern und zu unterstützen. Die dafür verantwortlichen Leitenden des Sprachkursbetriebs und die Fortbildenden müssen dabei die Notwendigkeit im Kopf behalten, die Qualität der Kurse der Einrichtung zu gewährleisten und die Ziele der Institution zu erreichen. In diesem Sinne liegt die Weiterqualifizierung von Lehrkräften in der gemeinsamen Verantwortung von Lernenden, Lehrenden, Arbeitgeberinnen und Arbeitsgebern.

Ein wichtiger und wirkungsvoller Teil der Weiterqualifizierung von Lehrkräften ist das Nachdenken über die eigenen Berufserfahrungen, besonders über das tägliche Unterrichten (aber nicht nur dies). Die eigenen Kompetenzen in spezifischen Bereichen des Sprachunterrichts einzuschätzen ist eine reflexive Aufgabe, und diese Reflexion kann dazu führen, dass man Ziele für die persönliche Weiterentwicklung identifizieren kann. Das Profilraster, das ja Kann-Beschreibungen zu zentralen Lehrkompetenzen verteilt über verschiedene Entwicklungsphasen einer Lehrkraft abbildet, ermöglicht es, dass solche Selbsteinschätzungen leichter und systematischer vorgenommen werden können. Außerdem fördert es das Gespräch zwischen Lehrkräften und den Leitenden der Sprachlehrinstitution bzw. Fortbildenden über Fortbildungswünsche bzw. –bedarf. Diese können das Profilraster auch zur Unterstützung bei ihrer Einschätzung der Lehrkräfte ihres Teams benutzen. Die Kriterien in Form von Kann-Beschreibungen tragen zur Verringerung von Subjektivität und Einseitigkeit bei Selbst- und Fremdeinschätzung bei.

Eine genaue Anleitung zum EPR - mit einer Einführung, dem Handbuch sowie einem Glossar - finden Sie in diesem Dokument:
Das Europäische Profilraster für Sprachlehrende (PDF, 697 KB)