Neue Räume für das Goethe-Institut München
Mit der Stadt im Gespräch

Der Eingang zum neuen Institut
Der Eingang zum neuen Institut | Foto: Cordula Flegel

Das Goethe-Institut München ist nach Haidhausen, eines der beliebtesten Stadtviertel der Stadt, gezogen. Zeit, auf 66 Jahre gemeinsame Stadtgeschichte zu blicken. Ein Interview mit Institutsleiterin Manuela Beck.

München ist seit über einem halben Jahrhundert Standort eines Goethe-Instituts. Gegründet 1951 kommen heute jährlich rund 5.500 Menschen aus der ganzen Welt nach München, um am Goethe-Institut Deutsch zu lernen.
Manuela Beck, Regionalleiter Roland Meinert und Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, bei der Eröffnung Manuela Beck, Regionalleiter Roland Meinert und Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, bei der Eröffnung | Foto: Goethe-Institut München „In einer Stadt wie München, die sich in ständigem Wandel befindet, ist das Goethe-Institut bestens aufgehoben. Gleichzeitig trägt das Goethe-Institut maßgeblich zum Ansehen und zur Internationalität der Stadt München bei“, sagte Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert anlässlich der Neueröffnung in der Rablstraße 24. Mit einem Tag der offenen Tür und einem Festakt mit geladenen Gästen stellte das Institut am 21. Juni seine neuen Räume vor.

Was verbindet das Goethe-Institut München mit seinem Standort?

In seinen Anfängen, in der Nachkriegszeit, damals noch im Stadtteil Maxvorstadt, wollte das Goethe-Institut vor allem einen Beitrag zum geistigen Wiederaufbau in der Stadt leisten. Die Schwerpunkte seiner Angebote sind seither stark von innerdeutschen Entwicklungen geprägt. Für die sogenannten „Gastarbeiter“ beispielsweise – nicht eingeladen, in Deutschland zu bleiben – wurden am Goethe-Institut in München in den 1970er-Jahren Lehrkräfte ausgebildet.

Neben dem Spracherwerb ging es in diesen Kursen auch um Themen des alltäglichen Lebens in Deutschland. Diese Kurse können als Vorläufer der heutigen Schulungen für Leiterinnen und Leiter von Integrationskursen gesehen werden. München ist deutschlandweit eine der Städte, die besonders viele Fachkräfte aus dem Ausland anziehen. Auch das spiegelt sich in unserem Angebot wider. Die Stadt hat beispielsweise viele Architekturbüros – also bieten wir Deutschkurse speziell für Architekten an.

Wer kommt zum Deutschlernen nach München?

Es gibt zunehmend viele Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer aus China und auch die Nachbarländer Deutschlands sind stark vertreten. Eine bestehende Kooperation mit Saudi-Arabien bringt außerdem viele junge Medizinerinnen und Mediziner zur Facharztausbildung an die Isar und zum Deutschlernen ans Goethe-Institut. Insgesamt haben wir hier aber eine sehr bunte Mischung von Menschen aller möglichen Herkunftsländer.

Viele Jahre in München und mehrere Umzüge – was bringt die neue Adresse mit sich?

An unserem neuen Standort in Haidhausen gibt es viele  Orte, die zum Verweilen einladen - kleine Cafés, Kultur- und Bildungseinrichtungen. Mit letzteren verbindet uns eine Zusammenarbeit, von der auch unsere Sprachschülerinnen und -schüler profitieren. Es ist uns besonders wichtig, ihnen – die meisten sind zwischen 20 und 35 Jahren alt – einen lebendigen Zugang zur Stadt zu verschaffen, sie mit der Stadt ins Gespräch zu bringen. Haidhausen, ein begehrtes Wohngebiet, in dem auch die Entwicklung der Stadt so schön sichtbar wird, bietet sich dafür wunderbar an.

Unsere neuen Räume spiegeln die Diversifizierung wieder, die das Goethe-Institut im Laufe der Zeit bezüglich seiner Angebote durchlief. Heute haben wir eine Mediothek, große Klassenräume, Räume für Kleingruppen und einen großzügigen, gemütlichen Aufenthaltsbereich. Flexibel einsetzbare Räume, wie wir sie jetzt haben, sind eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit: Es ist ein permanentes Wechselspiel, in dem wir in Teilbereichen auf regionale und nationale Entwicklungen reagieren.

Das Interview führte Teresa Niessen.