Wettbewerb der Narrative
Zur globalen Krise liberaler Erzählungen
Freitag, 24. und Samstag, 25.03.2017, Berlin
Bei der zweitägigen, öffentlichen Tagung „Wettbewerb der Narrative: Zur globalen Krise liberaler Erzählungen“ am 24. und 25. März 2017 in Berlin debattieren rund 200 Teilnehmende, darunter zahlreiche internationale Aktivistinnen, Künstler und Wissenschaftlerinnen, den „Wettkampf von Erzählungen“ (Frank Gadinger) im Hinblick auf liberale und illiberale Erzählungen anhand von übergreifenden Themen wie Menschenrechte, Meinungsfreiheit, sexuelle Orientierung oder Flucht und Migration.
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In den vergangenen 300 Jahren haben sich weltweit liberale Erzählungen etabliert, die den Einzelnen vor der Gewalt des Staates sowie anderer Akteure schützen wollen und auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit zielen. Dazu gehören der Konsens über die Bedeutung und Gültigkeit der Menschenrechte oder die Unabhängigkeit von Justiz und Medien als notwendiger Bestandteil einer funktionierenden Demokratie, aber auch die besondere Bedeutung – und Verantwortung – privater Eigentumsrechte in einer Marktwirtschaft. Derzeit gewinnen weltweit illiberale Erzählungen an Raum und setzen liberale Erzählungen und damit die offene Gesellschaft unter Druck. Ein Beispiel hierfür ist der Wettstreit der Erzählungen über die Rolle von Nichtregierungsorganisationen: Für die einen sind sie Akteure einer lebendigen Zivilgesellschaft, für die anderen Agenten feindlicher Mächte.
Die zweitägige Tagung „Wettbewerb der Narrative: Zur globalen Krise liberaler Erzählungen“, die am 24. und 25. März 2017 in Berlin stattfindet, stellt zu diesen Phänomenen zentrale Fragen: Welche illiberalen Narrative gibt es in Ländern wie China, Deutschland, Frankreich, Indien, Polen, Russland, der Türkei oder in den USA und welche Strategien verfolgen sie? Was bedeuten die Begriffe „liberal“ und „illiberal“ heute überhaupt? Welche neuen Verfechter liberaler Narrative sind aktiv und wie kann die offene Gesellschaft verteidigt werden? Rund 200 Teilnehmende, darunter zahlreiche internationale Aktivistinnen, Künstler und Wissenschaftlerinnen, debattieren über den „Wettkampf von Erzählungen“ (Frank Gadinger) anhand von übergreifenden Themen wie Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit, staatliche Ein- und Übergriffe, sexuelle Orientierung und Geschlecht oder Flucht und Migration. Die Öffentlichkeit kann nach den jeweiligen Impulsvorträgen der Redner mitdiskutieren. Performative Elemente ergänzen die Beiträge zusätzlich. Unter den Teilnehmenden sind der nigerianische Poetry Slammer Efe Paul Azino, die russische Politikwissenschaftlerin Ekaterina Schulmann, der Hongkonger Ökonom Chandran Nair, die amerikanische Juristin Michele Goodwin und der indische Kulturjournalist Ranjit Hoskoté.
Die Tagung „Wettbewerb der Narrative: Zur globalen Krise liberaler Erzählungen“ ist eine gemeinsame Veranstaltung des Goethe-Instituts, der Heinrich-Böll-Stiftung, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des Käte Hamburger Kollegs/Centre for Global Cooperation Research.
Mitwirkende
Efe Paul Azino / Performance-Künstler und Poetry Slammer aus Lagos, NigeriaProf Dr. Tongdong Bai / Fudan University Shanghai, China
Dr. Ariel Colonomos / SciencePo Paris, Centres des recherches internationales (ENRS), Frankreich
Amira El Ahl / documenta 14
Dr. Katja Freistein / Centre for Global Cooperation Research, Universität Duisburg-Essen
Prof. Michele Goodwin / University of California, Irvine, USA
Mona Harry / Poetry Slammerin
Prof. Dr. Friederike Herrmann / Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Prof. Dr. Eva Horn / Universität Wien, Österreich
Ranjit Hoskote / Autor, Kunst-Kurator und Kulturjournalist, Indien
Prof. Dr. Kader Konuk / Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Albrecht Koschorke / Universität Konstanz
Matthias Krupa / DIE ZEIT
Prof. Dr. Alister Miskimmon / Royal Holloway College der University of London, Großbritannien
Chandran Nair / Global Institute For Tomorrow, Hongkong
Tanasgol Sabbagh / Poetry Slammerin
Prof. Dr. Ekaterina Schulmann / Russian Presidential Academy of National Economy and Public Administration, Russland
Dr. Karolina Wigura / Universität Warschau, Kultura Liberalna, Polen
- Beitrag bei Kulturzeit/3Sat: Wettbewerb der Narrativ
- Beitrag in der ZEIT: Wenn das Warten kein Ende nimmt
- Beitrag bei Tagesspiegel.de: Liberalismus versus Populismus: Erzählen um die Wette
- Beitrag bei Deutschlandradio Kultur: Kampf um Deutungshoheit "ist in vollem Gang"
- Beitrag auf goethe.de: Aufstehen zum Schutz liberaler Werte
- Hashtag der Konferenz #competingnarratives