Exhibition and Event LOVE| LABOR| LEISURE

Exhibition and Event

Love | Labour | Leisure ist ein interdisziplinäres Projekt, das sich mit dem Ethos von Migrantengemeinschaften in den VAE befasst, indem es über Kontext, Kapital und kulturelles Leben reflektiert. Durch die Linse von Kunst, Performance und Musik werden von weiträumigen Luftbildern bis hin zu forensischen Nahaufnahmen von Gesichtern alternative Arten des Hinschauens und Abbildens präsentiert.
Künstler*innen: Amirah Tajdin, Anahita Razmi, Augustin Paredes, Eisa Jocson, Mohamed Somji, Saba Qizilbash, Riyas Komu, Vikram Divecha

Eintritt frei mit Anmeldung unter Splashthat

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Aus dem Schatten treten – Kulturausübung in öffentlichen Räumen in den VAE

Woodman Taylor, Professor, Zayed-Universität & Shereen Saif, Performancekünstlerin, Dubai
Obwohl sie, wie Neha Vora anregte, zunächst als „unmögliche Bürger*innen“ galten, werden die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der VAE heute gefeiert und können ihre Kultur in öffentlichen Räumen ausüben. Für die in indischen Traditionen als Tänzerin ausgebildete Shereen Saif findet zwischen und über Kulturen hinweg ein Aushandeln statt (südasiatisch, historische westliche Traditionen, transglobale Modernitäten). In gleicher Weise handeln Arbeiter*innen auf den Straßen und in den Vierteln Möglichkeiten aus, aus den Arbeitslagern und Rändern hinauszutreten, in denen sie leben, und Aspekte ihrer Kulturen auszuüben, wie dieses Gespräch in Bezug auf das Forschungs- und Installationsprojekt Cycling the City aufzeigen wird, das sich aus der Perspektive des Fahrrads eines Arbeiters mit dem Alltag in Dubai beschäftigt.

Woodman Taylor  Woodman Taylors interdisziplinäre Forschung dreht sich um die performativen Praktiken visueller und musikalischer Kulturen. Er erhielt seinen Doktor- und Mastergrad in Kunstgeschichte an der University of Chicago. Seinen Bachelor in Asiatischer Geschichte und Ethnomusikologie schloss er an der Wesleyan University, Middletown, Connecticut, ab. Er unterrichtete an der University of Chicago, der University of Illinois at Chicago und der Jawaharlal Nehru University im indischen Delhi und war als Kurator für islamische und indische Kunst tätig, zunächst in den Harvard Art Museums, Cambridge, Massachusetts, und in jüngerer Zeit am Museum of Fine Arts in Boston. Heute unterrichtet Dr. Taylor Kunstgeschichte und Ethnomusikologie an der American University in Dubai, VAE, wo er zudem Gründungskoordinator des AUD Visual Cultures Forum ist. Dr. Taylor ist Empfänger von Forschungsstipendien des J. Paul Getty Trust, Los Angeles, und der Smithsonian Institution, Washington DC, sowie dreifacher Fulbright-Stipendiat.

Shereen Saif  Die Praxis der in Indien geborenen und in Dubai lebenden Künstlerin Shereen Saif reicht von Tanz und Theater über Geschichtenerzählen und Voice-Acting bis hin zu Installationskunst. Ihre breit gefächerte Basis ist tief in Tanz, Theater und Architektur verwurzelt. Ihr Bewegungsvokabular ist von ihrer grundlegenden Ausbildung in klassischen indischen Tanzformen und einer selektiven Beschäftigung mit zeitgenössischem Tanz geprägt. Sie ist LAMDA-zertifizierte (London Academy of Music & Dramatic Art) professionelle Schauspielerin und in Navarasa Saadhana ausgebildet – einer einzigartigen Schauspielmethodologie, die von dem Kutiyattam-Vertreter und -Wissenschaftler Venu G entwickelt wurde. Die multidisziplinäre Künstlerin mit einem tiefgreifenden Interesse an angewandter Kunst und kreativer Bewegungstherapie verfügt über langjährige Verbindungen zu den in den VAE ansässigen Sozialunternehmen Mawaheb – einer Kunstwerkstatt für behinderte Erwachsene – und Movement Mantra – einer Einrichtung, die mit Parkinson-Betroffenen arbeitet. Shereen Saif wurde von der Zeitschrift Masala als eine von 40 Power Players in den VAE vorgestellt (Feb. 2019) und trat an zahlreichen Orten in den VAE, Indien, Frankreich und Italien auf. Sie ist derzeit Stipendiatin der 8. Programmkohorte des Salama bint Hamdan Al Nahyan Emerging Artists Fellowship (SEAF) 2021.

Offene Kanäle/eingeschränkte Pfade: sozial engagierte Kunst und Migrationsmuster zwischen den VAE und Südasien
Atteqa Ali, Associate Professor, Zayed-Universität, Dubai

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit drei von der Sharjah Art Foundation kommissionierten Kunstwerken. Die Künstler*innen Ali Cherri, Wael Shawky und Rayanne Tabet beschäftigten sich mit Situationen, die die Migrationsmuster zwischen den VAE und Südasien beleuchten, die wiederum signalisieren, dass die Wanderung von Menschen gleichzeitig ermuntert/erlaubt, aber auch unklug/verboten ist. Auf ihre Kunst, die sozial engagierte Praktiken nutzt, wird im Rahmen der „relationalen Ästhetik“ eingegangen. Ein von Kurator Nicolas Bourriaud entwickelter Begriff, der argumentiert, dass vieles von der zeitgenössischen Kunst im Laufe der Zeit Begegnungen provoziert. Es geht um den Austausch zwischen Menschen statt um die Betrachtung eines isolierten Objekts durch das Individuum. 

Atteqa Ali ist Außerordentliche Professorin für Kunstgeschichte und Kuratorische Praktiken an der Zayed-Universität in Dubai. Sie ist Autorin des Manuskripts Collaborative Art Praxis and Contemporary Art Experiments in the Middle East, North Africa, and South Asia (Palgrave Macmillan, 2020). Play: Subversion in Contemporary Pakistani Art and Its Diaspora ist bei Oxford University Press im Druck und soll 2022 erscheinen. Sie organisierte mehrere Ausstellungen, darunter ein Projekt an der Twelve Gates Gallery in Philadelphia mit dem Titel „Back to the Future: History and Contemporary Art in the Middle East, North Africa, and South Asia“, das sich mit den Werken von Kunstschaffenden beschäftigt, die unter Einsatz historischer Bezüge über aktuelle soziale und politische Ereignisse sprechen.

Negotiating Liberation: Filmvorführung und Q&A mit Regisseurin Amirah Tajdin
Amirah Tajdin wird für das Projekt Love, Labour and Leisure des Goethe-Instituts ihren Film im Hinblick auf Tanz, Heimweh, Liebe und Sprache einführen und diskutieren.

Amirah Tajdin © Amirah Tajdin  Die kenianische Künstlerin und Filmemacherin Amirah Tajdin graduierte an der südafrikanischen Rhodes University mit einem Bachelor in Bildender Kunst (Fotografie) sowie am Goucher College Maryland (USA). Im Laufe ihres zehnjährigen Filmschaffens entwickelte sie einen charakteristischen Stil, der mithilfe ihrer ausgeprägten visuellen Sprache in ihren kommerziellen ebenso wie in ihren filmischen Arbeiten Realität und Fiktion vermischt. Sie ist Stipendiatin des Sundance Institute und damit die erste kenianische Regisseur*in, die für ihren derzeit in Entwicklung befindlichen Spielfilm sowohl für das Screenwriters Lab (Utah, 2017) als auch für das Director’s Lab (Utah, 2018) ausgewählt wurde. Ihr Kurzfilm Marea di Tierra lief bei Sundance (2016) und der Cannes Directors’ Fortnight (2015) im Hauptwettbewerb und wurde anschließend auf mehr als 20 Festivals weltweit gezeigt. Amirah Tajdin führte zudem bei einer Reihe von preisgekrönten und -nominierten Kurzfilmen und Dokumentarfilmen in Spielfilmlänge Regie. Sie ist die kreative Hälfte von SEVEN THIRTY Films, einer in Afrika ansässigen Indie-Produktionsfirma, die sie zusammen mit ihrer Schwester, der Produzentin Wafa Tajdin, 2011 in Nairobi gründete.

Visuelle Klischees & Textuelle Pannen: Anahita Razmi

New Silk Road Patterns #02 ist eine Anspielung auf die alte Handelsroute, die China über den Nahen Osten mit dem römischen Weltreich verband. In dieser Fotoserie präsentiert sich Razmi in einem Spiel mit orientalischen Motiven, Logo-Mimikry und willkürlicher Reproduktion beim Posieren in T-Shirts aus den Märkten von Teheran, Tokio, Peking, Dubai und Istanbul, auf denen Aussagen prangen, die keinen Sinn ergeben. In diesem Gespräch diskutiert sie ihren Einsatz von Ironie, Ost-West-Ästhetik und die Politik der kulturellen Aneignung in ihrer künstlerischen Praxis.
 
Anahita Razmi © Goethe-Institut  Anahita Razmi studierte an der Bauhaus-Universität Weimar, dem Pratt Institute New York und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, bevor sie weithin international sowie bei zahlreichen Institutionen ausstellte, darunter die Nationale Kunstgalerie Zachęta in Warschau, der Kunstraum Innsbruck, Österreich, das Kunstmuseum Stuttgart in Deutschland, die Kunsthalle Baden-Baden, Deutschland, das Nationale Kunstzentrum Tokio und die 55. Biennale von Venedig. Ihre Video-, Installations- und Performancearbeiten konzentrieren sich auf Fragen von Identität und Geschlecht und untersuchen Prozesse kultureller Aneignung, in denen die Bedeutungen vorhandener Bilder und Artefakte und damit von Identitäten hinterfragt werden, indem sie in einen anderen Kontext gestellt werden. Razmi nutzt häufig Strategien des Unordnungschaffens, um Wahrnehmungsstrukturen in der Konsum- und Popkultur vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zwischen „dem Westen“ und „dem Nahen Osten“ zu studieren. Die Islamische Republik Iran mit ihren derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen und Beziehungen bleibt ein offener, ambivalenter Bezugspunkt. Razmi wurden eine Goethe@LUX-Residenz (2018), der Werkstattpreis der Kunststiftung Erich Hauser (2015), das MAK Schindler Artists and Architects-in-Residence Program, Los Angeles (2013), und der Emdash Award der Frieze Foundation (2011) verliehen. Ihre Werke finden sich in verschiedenen internationalen Sammlungen, darunter das Kunstmuseum Stuttgart, das Museo Novecento in Florenz und das Davis Museum des Wellesley College, USA.

Mehdi Ansari (Gründer von Analog Room) präsentiert WYWY.

WYWY © WYWY WYWY ist ein Pop-Traumpaar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, mit X als Sängerin, Synth- und Xylofon-Spielerin und Mckie an Synthesizer, Bass und Gitarre. Seit 2015 hat sich das Duo mit seinem traumähnlichen und zugleich düsteren und ätherischen Sound sowie seinen visuellen Live-Auftritten einen Namen gemacht. 2017 veröffentlichten sie ihr erstes EP-Album Within You Without You mit fünf Original-Tracks.

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