Buchvorstellung Também Os Brancos Sabem Dançar

Kalaf Epalanga © Ngoi Salucombo

Fr, 09.11.2018

18:30 Uhr – 20:30 Uhr

Elinga-Theater

Kalaf Epalanga

Kalaf Epananga stellt sein neues Buch in Luanda vor

Auf Einladung des Kulturkollektivs "Pés Descalços" und des Goethe-Instituts kommt der angolanische Musiker und Autor Kalaf Epananga nach Luanda. Epananga, der seit mehreren Jahren in Berlin lebt, wird sein neuestes Buch "Também Os Brancos Sabem Dançar" (Auch die Weißen können tanzen) im Rahmen eines Gesprächs mit der Schauspielerin Tânia Burity und dem Sozialwissenschaftler Tiago Costa vortstellen.
“Também Os Brancos Sabem Dançar” ist ein "musikalischer Roman", so die Wissenschaftlerin Joacine Katar Moreira. Es handelt sich um eine fiktive Autobiografie, in deren Titel man beinahe den Dialekt von Benguela auszumachen glaubt. Erzählt wird die Geschichte des Kuduro, doch ganz nebenbei wird ein komplexes Bild der angolanischen Geschichte und Gesellschaft gezeichnet, von Migrationsfragen bis hin zur harten Lebensrealität der Menschen.

Também os brancos sabem dançar

Der Musiker und Schriftsteller Kalaf Epalanga, Mitglied der Band „Buraka Som Sistema“ fährt mit dem Bus von Göteborg nach Oslo, wo er beim OYA-Festival auftreten soll. Da er keinen gültigen Reisepass besitzt, wird er wegen des Versuchs der illegalen Einwanderung festgenommen und zur Befragung abgeführt. Als er realisiert, dass sein Konzertauftritt wohl ausfallen wird, beginnt er zu überlegen: Wie soll er den norwegischen Polizisten erklären, dass er, anders als es sein für Skandinavien ungewöhnliches Aussehen es vermuten ließe, kein Krimineller, sondern lediglich angolanischer Musiker ist? Wird er ihnen vermitteln können, wer „Buraka Som Sistema“ sind? Muss er ihnen zum besseren Verständnis die Musikszene von Lissabon erläutern? Sollte er erklären, wie der Kuduro in einer Musseque von Luanda entstand? Werden sie das verstehen können?
Im Rahmen dieser Fragen entspinnt sich die ungewöhnliche und oftmals überraschende Handlung des Romans, der in Wirklichkeit keine echte, sondern eine fiktive Autobiografie ist. Dabei handelt es sich um eine unter europäischen Schriftstellern recht beliebte, in Angola jedoch noch sehr ungewöhnliche literarische Gattung. Der Roman führt uns so in eine alternative, jedoch auch vertraute Welt – von Luanda nach Kristiansund, von Beirut nach Rio de Janeiro und natürlich immer wieder ins vom Autor so geliebte Lissabon – und vermag gerade dadurch wirklich neue Sichtweisen und Einblicke zu liefern.

Kalaf Epananga

Der Autor, Musiker, Chronist und Musikherausgeber wurde im Februar 1978 in Benguela geboren und entstammt einer Beamtenfamilie mit engen familiären Verbindungen nach Catumbela. Die regelmäßigen Besuche in dieser Stadt veranlassten Epananga zu seinen ersten literaischen-künstlerischen Versuchen: Dem Erstellen einer geistigen Landkarte der Orte und Persönlichkeiten, die in seiner Erinnerung (fort-)leben.
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre ging Epananga wegen der besseren akademischen Ausbildungsmöglichkeiten nach Lissabon. Obwohl er eigentlich nach dem Abschluss seines Studiums nach Angola zurückkehren wollte, erkannte er bald die Möglichkeiten eines Lebens ohne familiäre Verpflichtungen und Bindungen. So beschloss er, länger in Europa zu blieben, um möglichst viel zu lernen: Von der für den Bau einer Wand benötigten Menge Zement bis hin zur Kochzeit des perfekten Reis für Sushi. So entdeckte er bald auch seine Liebe zum Jazz, zum Design und zur Kunst an sich. Der Plan, nach Angola zurückzukehren, blieb – nur ist seine Umsetzung auch weiterhin auf unbestimmte Zeit verschoben.

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