Literatur und Comic Jakob Hinrichs zu Gast auf der 44° Internationalen Buchmesse Buenos Aires

Jakob Hinrichs Foto: Jakob Hinrichs

25.04 und 27.04.2018

La Rural

Der Deutsche Illustrator Jakob Hinrichs ist ein preisgekrönter Autor von Graphic Novels und Comic-Adaptionen literarischer Klassiker. Auf Einladung des Goethe-Instituts Buenos Aires wird er einen Workshop anbieten und in einem Gespräch mit den Argentiniern Luciano Saracino und Fernando Calvi erläutern, wie aus einem literarischen Klassiker eine Graphic Novel entsteht.

Freitag, 27. April 2018 um 19.00 Uhr. „Vom literarischen Klassiker zur Graphic Novel“, Jakob Hinrichs im Gespräch mit Luciano Saracino und Fernando Calvi. Adolfo-Bioy-Casares-Saal, weißer Pavillon. Nach der Veranstaltung wird Hinrichs auf dem Stand von Editorial Océano sein Buch „Der Trinker“ signieren.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung El Libro.

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Jakob Hinrichs Illustrationen wurden bereits in internationalen Magazinen und Zeitungen publiziert, u.a. im „Boston Globe Magazine“, in der „New York Times“, in der „Washington Post“ und im „Guardian“. Er hebt sich allerdings immer mehr als Autor von preisgekrönten Graphic Novels hervor. Seine erste Graphic Novel „Traumnovelle“ erschien 2012 in der Edition Büchergilde. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Arthur Schnitzler. In ihr werden die traumhaften Erlebnisse eines Wiener Ehepaares erzählt, das offen und frei über seine sexuellen Wünsche und Begierden spricht. In Jakob Hinrichs Graphic Novel ist die „Traumnovelle“ in die Gegenwart verlegt: Traum und Wirklichkeit verschwimmen und der Protagonist Fridolin wird auf eine bizarr-sinnliche Reise durch eine lange, rauschhafte Wiener Nacht geschickt. Die „Traumnovelle“ erschien auch in einer spanischen Übersetzung, herausgegeben von Nórdica Libros, Madrid.

El bebedor Sein bisher wichtigstes Buch „Hans Fallada – der Trinker“ erschien 2015 im Metrolit-Verlag. Diese Graphic Novel verwebt auf einfühlsame Art das Leben des deutschen Autors Hans Fallada, selbst ein von Süchten geprägter Mensch, mit der literarischen Figur aus seinem Roman „Der Trinker. Er zeichnet darin das Leben eines Menschens nach, dem das Leben auf der Suche nach Erfüllung und Anerkennung unaufhaltbar aus der Hand gleitet. Das Buch wurde u.a. ins Französische und Spanische übersetzt (Editorial Maeva, Madrid) und wurde 2015  für den „Fauve d' Angouleme 2015“ nominiert, einem der international wichtigsten Comicbuchpreise.

2014 erschien im Verlagshaus J. Frank, jetzt Verlagshaus Berlin, „Der fliegende Proletarier“, ein illustriertes Langgedicht von Wladimir Majakowski, das in diesem Buch zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegt. Darin werden im Sinne des Futurismus die Gefahren und Möglichkeiten des technischen Fortschritts am Beispiel des Fliegens thematisiert: Eine gedichtete Erzählung, die mit dringendem Gegenwartsbezug gelesen werden sollte. Dieses Buch, gedruckt in Schwarz und Gold, wurde von der Stiftung Buchkunst als eines der „25 schönsten Bücher Deutschlands 2015“ ausgezeichnet, eine Würdigung, die für das Jahr 2016 auch Jakob Hinrichs’ Graphic Novel „Hans Fallada – Der Trinker“ zu Teil wurde. Im Frühjahr 2018 erschien sein neues Buch, eine aufwändig illustrierte Ausgabe von Wolfgang Borcherts Hörstück „Draußen vor der Tür“ bei Walde + Graf.


Booktrailer Traumnovelle
 


Mittwoch, den 25. April 2018 von 14 bis 18 Uhr. Workshop von Jakob Hinrichs „Wie wird Literatur zu einem Comic und umgekehrt“ Für: Comiczeichnerinnen und -zeichner, IllustratorInnen, Autoren, Interessierte. Anmeldung einschließlich über den Verband Argentinischer Zeichner erforderlich.

In den letzten fünfzehn Jahren gibt es in Deutschland eine immer größer werdende Nachfrage nach  Comicadaptionen einer literarischen Vorlage. Der literarische Roman adelt so scheinbar den Comic, indem er einen Anspruch unterstellt, der dem Comic als leichte Lektüre lange nicht zugestanden wurde. Die Graphic Novel, die grafische Erzählung mit ernstem – und folglich ernstzunehmendem – Thema, erreicht eine erwachsene Leserschaft und das Interesse der Feuilletons. So weit, so gut, doch nach unzähligen Literaturadaptionen, die inhaltlich und künstlerisch hinter den Erwartungen zurückbleiben, stellt sich den Zeichnerinnen und Zeichnern immer öfter die Frage, wie es gelingen kann, eigenständig und selbstbewusst, gestalterisch neu und die Stärken des Mediums Comic ausnutzend, mit Literatur als Ausgangsmaterial einer grafischen Erzählung zu arbeiten.

Im angebotenen Workshop stellt Jakob Hinrichs seine Arbeit an seinen Graphic Novels vor, die auf literarischen Vorlagen basieren und erzählt aus seiner beruflichen Praxis als Comic-Zeichner und Illustrator. Im Anschluss versucht er mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern experimentell zu ergründen, inwieweit sich die Zeichnerin oder der Zeichner als AutorIn einer originären Bilderwelt in einer Graphic Novel wiederfindet und wie es gelingen kann, eine durch das Erzählen mit Bildern eigenständige Autorenperspektive zu erarbeiten. Wie kann man eine Bildsprache entwickeln, die Literatur nicht zur abbildet, sondern zu einem eigenständigem künstlerischem Werk führt?

 

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