ÜBER.LEBEN.SCHREIBEN Juan S. Guse: Lärm und Wälder & Miami Punk

Juan Guse © Nordstadtlicht

Samstag, 19.09.2020
16 Uhr (ARG)
15 Uhr (PY)

Im Rahmen der Reihe ÜBER.LEBEN.SCHREIBEN - Narrative zu Krise und Zukunft präsentiert Juan S. Guse seine beiden Romane Lärm und Wälder und Miami Punk. Die Veranstaltung wird moderiert von Swantje Mikara (DAAD-Lektorin, Buenos Aires, Argentinien).

ÜBER.LEBEN.SCHREIBEN stellt Romane deutschsprachiger Autor*innen vor, die sich mit Zukunftsszenarien oder Krisen beschäftigen. In diesen Zeiten des Umbruchs, des Innehaltens und Reflektierens hat das Genre der Science Fiction Hochkonjunktur. Dystopien kreieren Zukunftsvisionen und weisen damit auf Gefahren und Fehlentwicklungen hin. Auch Bücher zum Umgang mit persönlichen Krisen sind derzeit besonders gefragt, denn sie beschreiben, wie Menschen mit unerwarteten oder schwierigen Lebenssituationen umgehen. Wie über-leben wir Krisen? Welche Impulse gibt uns die Literatur für das Nachdenken über die Zukunft?

Lärm und Wälder Seit zehn Jahren wohnt Pelusa mit ihrer Familie im Nordelta, einer Gated Community nördlich von Buenos Aires. Nach ihrer Zeit in den Anden genießt sie das sichere Zusammenleben mit den freundlichen Nachbarn. Doch als gewaltsame Unruhen Nordelta zu erreichen drohen, entwickelt sich unter den Bewohnern ein Klima der Angst. Während Pelusas Mann Hector vom Bau unterirdischer Bunker träumt, hat ihr Sohn Henny längst Pläne für eine Mondbasis zur Rettung der Menschheit entworfen. In seinem Debütroman beschreibt Juan S. Guse eine Gesellschaft in Alarmbereitschaft und erzählt von Orten der Leere und Hysterie, in denen die Lebensentwürfe seiner Figuren zu scheitern drohen (Quelle: Verlagswebseite).

Miami Punk Der Atlantik hat sich über Nacht von der Küste Floridas zurückgezogen und eine Wüste hinterlassen. Kreuzfahrtschiffe rosten im Sand vor Miami, die Hotels bleiben leer, der Hafenbetrieb ist eingestellt und selbst die Dauerwerbesendungsindustrie liegt am Boden. Mittendrin eine überambitionierte Indie-Game-Programmiererin, eine strauchelnde Arbeiterfamilie, eine junge Soziologin und ein E-Sport-Team aus Wuppertal. Witzig und traurig, düster und labyrinthisch - Miami Punk ist ein dystopischer Roman über Katastrophen, die verzweifelte Suche nach ihren Ursachen und über Computerspiele, die sich in die Realität einschleichen (Quellen: Verlagsseite und Deutschlandfunk Kultur).

Juan S. Guse, geboren 1989 in Seligenstadt, ist ein deutscher Autor argentinischer Abstammung. In Hildesheim absolvierte er einen Studiengang in Kreativem Schreiben; im Anschluss studierte er Literaturwissenschaften und Soziologie in Hannover. Er war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift BELLA triste und schrieb zeitweise für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sein Debütroman Lärm und Wälder erschien 2015 und sein zweiter Roman Miami Punk 2019, beide bei S. Fischer. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Fellowship der Villa Aurora (Los Angeles) und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover. Derzeit promoviert er im Bereich der Arbeits- und Organisationssoziologie.

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