ÜBER.LEBEN.SCHREIBEN Emma Braslavsky: Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten

Braslavsky Foto: Stefan Klüter/Suhrkamp Verlag

Samstag, 12.12.2020
16 Uhr (ARG / PY)

Im Rahmen der Reihe ÜBER.LEBEN.SCHREIBEN - Narrative zu Krise und Zukunft präsentiert Emma Braslavsky ihren Roman Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten. Die Veranstaltung wird moderiert von Mario Gomés (DAAD-Lektor, Concepción, Chile).

ÜBER.LEBEN.SCHREIBEN stellt Romane deutschsprachiger Autor*innen vor, die sich mit Zukunftsszenarien oder Krisen beschäftigen. In diesen Zeiten des Umbruchs, des Innehaltens und Reflektierens hat das Genre der Science Fiction Hochkonjunktur. Dystopien kreieren Zukunftsvisionen und weisen damit auf Gefahren und Fehlentwicklungen hin. Auch Bücher zum Umgang mit persönlichen Krisen sind derzeit besonders gefragt, denn sie beschreiben, wie Menschen mit unerwarteten oder schwierigen Lebenssituationen umgehen. Wie über-leben wir Krisen? Welche Impulse gibt uns die Literatur für das Nachdenken über die Zukunft?

Emma Braslavsky_Die Nacht war bleich Berlin, in einer nahen Zukunft. Die Stadt pulsiert dank der Hubot-Industrie: Robotik-Unternehmen stellen künstliche Partner*innen her, die von realen Menschen nicht zu unterscheiden sind; jede Art von Beziehungswunsch ist erfüllbar, uneingeschränktes privates Glück und die vollständige Abschaffung der Einsamkeit sind kurz davor, Wirklichkeit zu werden. Doch die Zahl der Selbsttötungen hat sich verzehnfacht. Denn die neuen Wesen beherrschen zwar die hohe Kunst der simulierten Liebe, können aber keine Verantwortung für jene übernehmen, mit denen sie zusammenleben. Immer mehr Menschen gehen an sozialer Entfremdung zugrunde. Deshalb kommt Roberta auf den Markt. Sie soll die Angehörigen der Suizidant*innen ausfindig machen, um dem Sozialamt die Bestattungskosten zu ersparen. Versagt sie, wird sie in Einzelteile zerlegt und an die Haushaltsrobotik verscherbelt. Und nicht jeder ist am Erfolg ihrer Ermittlungen interessiert...(Quelle: Webseite des Verlags)

Emma Braslavsky, 1971 in Erfurt geboren, ist seit 1999 als freie Autorin und Kuratorin tätig. Ihr Debütroman Aus dem Sinn wurde 2007 mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis sowie dem Franz-Tumler-Debütpreis ausgezeichnet und war für den Debütpreis des Buddenbrookhauses nominiert. Ihr zweiter Roman Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik erschien 2008, ihr dritter Roman Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen 2016. Für ihren letzten Roman Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten (2019) wurde sie u.a. mit dem Literaturpreis des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart ausgezeichnet. Seit 2010 schreibt undproduziert sie gemeinsam mit ihrem Bruder, dem Musiker Alexander Magerl, die Hörcomic-Serie Agent Zukunft. Emma Braslavsky lebt in Berlin.(Quelle: Webseite des Verlags)

Zurück