Seminar Deutsche Romantik

Deutsche Romantik: Ein Unbehagen in der abendländischen Kultur (1750-1970) inbituin

Vom 21.04. bis zum 07.07.2017

Goethe-Institut Córdoba

Ein Unbehagen in der abendländischen Kultur (1750-1970)

Was normalerweise als deutsche Romantik bezeichnet wird, nimmt gegen Ende des 18. Jahrhunderts seinen Anfang und zieht sich – weniger als Schule, denn als Einstellung sowie Welt- und Lebensanschauung - praktisch durch das gesamte 19. Jahrhundert. Ikonische Namen – um nur einige zu nennen - wären Goethe, Hölderlin, Novalis, E.T.A. Hoffmann, Beethoven, Schumann, Fichte, Hegel und Nietzsche. In Philosophie und Kunst prägte die deutsche Romantik das essentiell vor, was wir heute als Psychoanalyse, Avantgarde, Postmoderne, Menschenrechte, Genie und Künstler bezeichnen. Stärker als eine künstlerische Epoche oder das, was wir im Bereich des Denkens als transzendentalen Idealismus kennen, verwies die deutsche Romantik auf die tragische, diffuse, tief- und abgründige Ordnung der Existenz, bis zu dem Punkt, an dem einige ihrer Ideen und zentralen Ausdrucksformen als Expressionismus, Surrealismus, absurdes Theater oder als medulläre Vision bei Martin Heidegger, dem letzten großen Metaphysiker des Abendlandes, in das 20. Jahrhundert Einzug hielten.

Programm:
 
  • Das Problem der Etikettkierung. Die Romantik und das Romantische.
  • Der Ursprung des Bösen: Französische Revolution, industrielle Revolution, Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten, Pietismus, politische Situation in Deutschland, Napoleon und später.
  • Vorfahren: Rousseau, Hamann, Herde, Hume, Kant.
  • Die mystischen Wurzeln: Jakob Böhme und Saint-Martin.
  • Der deutsche Idealismus: Kant, Schelling, Fichte, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger.
  • Der Verdacht des Wirklichen. Die Schläue der Vernunft. Freiheit oder Königreich. Die Verschwörung der mittelmäßigen. Die Rechte oder die Linke. Staat oder Kommune.
  • Tradition, Philologie und das Abhandenkommen. Die Brüder Schlegel und die Brüder Grimm. Der gestiefelte Kater oder das andere Theater. Als Hoffmann seinen Doppelgänger entdeckte und Goethe kein Höfling war.
  • Schiller, der zu früh verstorbene.
  • Die Entdeckung Shakespeares und des Don Quijote.
  • Die Ironie hilft dabei, die Freiheit zu denken (Gehhilfen und Wege).
  • Die Geburt des Ich. Die Geburt des Genies. Griechenland ist nicht mehr das, was es einmal war.
  • Der Schrecken und die Träumerei kamen aus Deutschland.
  • Novalis und Hölderlin die Lyrik des Unmöglichen.
  • Franz Schubert, Robert Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms, einige Ideen Beethovens.
  • Die Qualen der heidnischen Heiligkeit.
  • Jean Paul, ein falscher Erfolg, von Kleist, der gebrochene Christ.
  • Heine, beinahe Romantiker, nahezu Genie.
  • Marx, Stirner, Freud.
  • Die romantischen Zeichner, Runge, Friedrich und was taten die englischen Maler? Das Licht Turners, eine Landschaft voller Tiefe und Enthüllung. Delacroix und Goya waren verwirrt.
  • Wagner, der umstrittene Mensch.
  • Die Verwundbarkeit des Positivismus des 19. Jahrhunderts.
  • Dandys und Bohémiens, Hippies und Punks.
  • Die Expressionisten und die Nietzscheanische Lust.
  • Die Widerlegung des nationalen Sozialismus. Das innere Exil bei Stefan George, Rilke, Hesse, Benn, Jünger und Celan.
  • Heidegger der letzte Metaphysiker. Die Unmöglichkeit des Berichtens. Die Ontologie eines Waisens.
  • Weil wir Romantiker sind, weil wir es sein wollen. 

Alejandro Schmidt wurde 1955 in Villa María (Provinz Córdoba) geboren. Er veröffentlichte fast fünfzig Gedichtbände und zahlreiche Flugblätter und Plaketten. Zwanzig Jahre lang leitete er den Verlag für Poesie Radamanto, in dem tausende argentinische, sowie internationale Autoren erschienen sind. Aktuell leitet er die Lyrikreihe AGALMA des Verlags Buena Vista. Ein Teil seiner Werke wurde ins Deutsche, Englische, Französische, Italienische, Portugiesische, Rumänische und Katalanische übersetzt. Er arbeite bei fünfhundert europäischen und lateinamerikanischen Publikationen mit. Er erhielt nationale und internationale Auszeichnungen für seine Arbeit als Lyriker und Herausgeber. Seine Texte sind in mehr als fünfzig Anthologien aus Lateinamerika und Europa zu finden. Als Autor und Herausgeber wird er in argentinischen Literaturenzyklopädien genannt. Einige seiner Texte wurden in Videoarbeiten oder Theaterstücken verarbeitet. Als Journalist veröffentlichte er zahlreiche Artikel in regionalen Medien. Er unterhält vierzehn Blogs über Lyrik, Literatur und Mystik. Er hält Vorträge und gibt Seminare an argentinischen Universitäten und Bildungseinrichtungen und engagiert sich in sozialen Organisationen und im Bereich der Menschenrechte bei nationalen Gewerkschaften.

 

Zurück