Filmvorführung Kunst und Macht: Das Netz

Lutz Dammbeck "Versuchsanordnung VI", 1985–1987 © Karin Plessing

Do, 23.08.2018

18:30 Uhr

Macquarie University

Lutz Dammbeck an der Schnittstelle von Bildender Kunst und Film

Was haben Computer, Technologie, Hippies, psychedelische Drogen und Terrorismus gemeinsam? 1995 sendete Mathegenie und ehemaliger Professor der University of Berkeley Ted Kaczynski in einer von der Außenwelt völlig isolierten Hütte in Montana sein Manifest „Die Industriegesellschaft und ihre Zukunft“ an die New York Times und die Washington Post. Dort wurde es im September in einem verzweifelten Versuch veröffentlicht, den häuslichen Terrorismus einer mysteriösen Organisation namens Freedom Club zu mildern. Die Publikation endete in der Verhaftung von Kaczynski. Der Unabomber, wie Kaczynski heute genannt wird, war der Agent einer zwanzigjährigen Briefbombenkampagne, die sich an prominente Mitglieder der Technologiegemeinschaft wandte und schließlich drei Menschen tötete. Kaczynski handelte aus der dystopischen Vision einer Gesellschaft heraus, die unerbittlich vom technologischen Fortschritt bestimmt war, was zu weitverbreitetem psychologischem Leiden führte.

In der letzten Episode von Kunst und Macht setzt Dammbeck seinen Fokus auf die USA, wobei er den Zusammenhang zwischen den axiomatischen philosophischen Aussagen von Ludwig Wittgenstein, der Soziologie von Horkheimer und Adorno sowie der Systematik von Heinz von Foerster untersucht. Er versucht dabei den amerikanischen Exzeptionalismus von Kaczynski im Rahmen des techno-industriellen Umfelds des digitalen Zeitalters zu betrachten.

Ort: PAR-Arts West North Wing-153 (Forum Theatre), Arts West Building

Lutz Dammbeck’s Dokumentarfilmreihe Kunst und Macht wird von Giles Simon Fielke und Nicolas Hausdorf kuratiert und vom Goethe-Institut sowie der University of Melbourne unterstützt.



Veranstaltungsreihe:
Kunst und Macht
 

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