Filmvorführung Europäische Filmtage 2018

Labyrinth Goethe-Institut

Mi, 30.05.2018 –
Sa, 09.06.2018

20:00 Uhr

Kino Meeting Point

Auch 2018 zeigt sich Europa wieder auf der Leinwand des Kino Meeting Point in Sarajevo: Sie haben die Gelegenheit die aktuelle, spannende und vielfältige europäische Filmszene zu erleben. Das Festival mit zehn Filmen aus zehn europäischen Ländern dauert noch bis 8. Juni!

Repertoire:
30.5. U labirintu šutnje / Labyrinth of lies (Njemačka / Germany)
31.5. Učiteljica / The teacher (Češka / Czech Republic)
1.6. Carigradska kuhinja / A Touch of spice (Grčka / Greece)
2.6. Peti brod / Little harbour ( Slovačka / Slovak Republic)
3.6. 6.9 Stepeni po Rihteru / 6.9 On the Richter scale (Rumunija / Roumania)
4.6. Žena čuvara zoološkog vrta / The Zookeepers's wife ( Poljska / Polonia)
5.6. Let, let, bubamaro / Fly away home (Austrija / Austria)
6.6. Kinčem / Bet on revenge (Mađarska / Hungary)
7.6. 10000 km (Španija / Spain)
8.6. Trst, Jugoslavija / Triest, Yugoslavia (Italija / Italy)
9.6. Corporate (France / Francuska)


Im Labyrinth des Schweigens

Deutschland, Ende der 1950er Jahre: Das "Wirtschaftswunder" ist in vollem Gange, den Menschen geht es gut, und die Grauen der Nazi-Zeit möchten sie gerne vergessen. Dann aber sorgt der Journalist Thomas Gnielka für Aufsehen: Einer seiner Freunde hat einen ehemaligen Auschwitz-Aufseher erkannt. Nun will Gnielka den Mann, der inzwischen als Lehrer arbeitet, in Frankfurt vor Gericht bringen. Allerdings stößt er mit seinem Vorhaben auf Ablehnung. Einzig der junge Staatsanwalt Johann Radmann erklärt sich bereit – gegen den Willen seiner direkten Vorgesetzten – sich des Falls anzunehmen. Um ihn herum tut sich ein Geflecht aus Verdrängung, Verleugnung und Verklärung auf. Von Auschwitz haben in diesen Jahren die einen nie gehört, und die anderen wollen es so schnell wie möglich vergessen.

Kritiken und Empfehlungen

"Ein Film, der ein vehementes Plädoyer abgibt, dass man Auschwitz wie überhaupt die nationalsozialistische Vergangenheit nie relativieren sollte, auch wenn seit der Befreiung der Lager sieben Jahrzehnte vergangen und die meisten Täter wie Opfer längst verstorben sind."
(epd-Film)

"Der Film beschreibt im Detail exakt eine Zeit, in der Verdrängen und Schweigen der Wahrheit vorgezogen wurden. Die Zeit des Wirtschaftswunders und das neu aufkeimende Selbstbewusstsein eines Landes, das als Besiegter am Boden lag, überdeckte die Notwendigkeit, sich der vergangenen Verbrechen zu stellen. Dies ist die neue Perspektive, die der Film einnimmt. Er zeigt junge Menschen, denen durch die Aussagen der Opfer die Augen geöffnet werden, die ihren unschuldigen Blick verlieren und lernen müssen, mit der Schuld ihrer Vorfahren zu leben. (…) Ein ruhig erzählter, klug recherchierter und immens wichtiger Film über eine Zeit in Deutschland, in der das Schweigen endete."
(Presseerklärung der Filmbewertungsstelle zur Verleihung des Prädikats Besonders Wertvoll für den Film IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS)

"Einer der wichtigsten und aufschlussreichsten Filme des Jahres 2015."
(The Observer)

Biografie
Giulio Ricciarelli wurde am 2. August 1965 in Mailand, Italien geboren und absolvierte von 1985 bis 1987 eine Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Anschließend hatte er Engagements an verschiedenen Theatern, darunter dem Staatstheater Stuttgart (1991) und dem Bayerischen Staatsschauspiel München (1994/1995). Im Jahr 2000 gründete Giulio Ricciarelli mit Sabine Lamby in München die Produktionsfirma Naked Eye Film. Mit ihr produzierte er unter anderem die Kinofilme Fremder Freund (2003) und Wie Licht schmeckt (2006). Sein Regiedebüt gab Ricciarelli mit dem Kurzfilm Vincent (2004), der unter anderem den Goldenen Spatz beim Deutschen Kinder-Medien-Festival in Gera erhielt und 2006 für den Europäischen Filmpreis nominiert war. In den folgenden Jahren inszenierte Ricciarelli weitere Kurzfilme, bevor er mit IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS schließlich sein Langfilmdebüt gab.

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