Film & Gespräch One World Festival: „Transit Havanna“, Daniel Abma

Anhalter © Daniel Abma: Transit Havanna http://transithavana-film.de/

Mi, 26.04.2017

19:00 Uhr

Cinéma Galeries

Q&A mit Drehbuchautor Alex Bakker

Transsexualität und Diskriminierung in einem Land, das von politischen und sozialen Umbrüchen gezeichnet ist, das sind die Themen des Films „Transit Havanna“ von Regisseur Daniel Abma. Der Film wird in Rahmen des „One World International Human Rights Documentary Film Festival“ gezeigt, das zu mehr Mitverantwortung für gesellschaftliche Missstände aufrufen möchte. Nach der Vorführung gibt der Buchautor Alex Bakker seine eigenen Eindrücke vom Leben in Kuba wider und steht zusammen mit einem Vertreter von Eye on Cuba für Publikumsfragen zur Verfügung.  

Transit Havanna (2016, 93') gibt einen sensiblen Einblick in das Leben der Transsexuellen Malú, Odette und Juani. Sie alle verbindet der Kampf um ein Leben im richtigen Körper. Die Protagonistin Odette sagt von sich selbst, sie sei der beste Panzerfahrer Kubas gewesen. Sie lebt streng religiös in ständigem Zwist mit ihrer Mutter und Großmutter und verdingt sich als Ziegenhirtin. Juani, der sich selbst als „erster transsexuelle Kubaner“ bezeichnet, erzählt, dass es wegen des Embargos jahrelang kein Testosteron für seine Behandlung gab.

Regisseur Daniel Abma begleitet sie durch ihren Alltag auf Kuba und fängt die Schwierigkeiten und Diskriminierungen ein, mit denen sie zu kämpfen haben. Der Film ist ein spannendes Portrait dreier Menschen und offenbart gleichzeitig die Momentaufnahme eines Landes, das sich Mitten im politischen und sozialen Umbruch befindet. Die Nachwirkungen der kubanischen Revolution, sind nach wie vor allgegenwärtig und der Kampf um die eigene, frei gelebte Identität geht Hand in Hand mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und sozialistische Ideale: „Ohne soziale Revolution kann es keine sexuelle Revolution geben!“ So engagiert sich auch die Tochter des Präsidenten, Mariela Castro, seit Langem für LGBT-Rechte und organisiert Operationen für Geschlechtsangleichungen sowie Human Rights-Demonstrationen und Treffen.
(Quelle: transithavana-film.de/)

Juani am Spiegel ©Daniel Abma: Transit Havanna „Eine lebendige Momentaufnahme aus einer Gesellschaft im Umbruch.“ (Der Freitag)
„Ein subtil inszenierter, intensiver und berührender Film.“ (Sächsische Zeitung)


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Zum Regisseur Daniel Abma:
Geboren 1978 in den Niederlanden, absolvierte Abma zunächst ein Lehramtstudium an der PABO Assen. Es folgte ein Zweitstudium in Kulturwissenschaften an der VU Amsterdam und der Humboldt Universität Berlin. In Deutschland arbeitete er anschließend für einige Zeit als Sozialarbeiter und nahm 2008 an der Filmuniversität Babelsberg ein weiteres Studium der Regie mit Schwerpunkt Dokumentarfilm auf. Für seinen Abschlussfilm Nach Wriezen (2012) erhielt er 2015 den Grimme-Preis. Weitere Film von Abma sind Holanda del sol oder Hannes.

 

Das One World International Human Rights Documentary Film Festival

1999 von der tschechischen NGO People in Need gegründet, ist One World heute das größte und wichtigste Festival zum Thema Menschenrechte. Die gezeigten Filme beschäftigen sich umfassend mit Fragen der Menschenrechte, der Außenpolitik sowie gesellschaftlicher Entwicklungen. Das Festival zeigt dabei auf, wie effektiv das Format des Dokumentarfilms zur Bewusstseinsschaffung, Bildung, Verfechtung der Menschenrechte, Stimulierung der öffentlichen Debatte und Förderung sozialer Integration beitragen kann.

2017 feiert der Ableger des Prager Festivals in Brüssel seine 11. Ausgabe und zeigt in der europäischen Hauptstadt vom 24. April bis zum 4. Mai mehr als 10 Dokumentarfilme aus dem offiziellen Programm.

Eine Initiative der tschechischen NGO People in Need / One World Festival mit der Unterstützung des Goethe-Instituts und des Europäischen Parlaments.

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