Filmvorführung Alexander Kluge: Die Macht der Gefühle

Die Macht der Gefühle

Mo, 17.12.2018

Cinematek

Die Macht der Gefühle, DE, 1983, 112 Min.

Gefühle sind nicht zu verwechseln mit Sentimentalität. Sie sind sehr alt und mächtiger als jede Kunst. Im Film geht es um junge Paare, die ihre Liebeserfahrungen in klare Entschlüsse umsetzen wollen, was sich als schwierig erweist. Eine Frau, die ihren Mann erschoß, gibt einem Richter Rätsel auf. Liebende können durch Kooperation Tote zum Leben erwecken. Davon handelt die Oper, das "Kraftwerk der Gefühle", und das Kino, die "Oper des 20. Jahrhunderts".

Alexander Kluge (*1932, Halberstadt) ist ein deutscher Schriftsteller sowie ein tonangebender Filmemacher und öffentlicher Intellektueller. Als Mitarbeiter von Fritz Lang (Der Tiger von Eschnapur (1959)) machte er seine ersten Erfahrungen in der Filmwelt und avancierte anschließend zu einem der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films. Zusammen mit Rainer Werner Fassbinder, Edgar Reitz und Volker Schlöndorff erschuf er 1978 den Film  Deutschland im Herbst über die Rote Armee Fraktion. Ab den 1980er Jahren konzentrierte sich Kluge auf die Arbeit für das Fernsehen. In diesem Zusammenhang entstanden Dokumentarfilme, Interviews mit Wissenschaftler/-innen, Autor/-innen, Philosoph/-innen aber auch experimentelle Persiflagen historischer Persönlichkeiten wie Adolf Hitler. Zu Kluges aktuellsten Arbeiten gehören Videoinstallationen, die er in Ausstellungen präsentiert.
Eine Konstante in der Film- und Videoarbeit von Kluge ist eine erneuerte Verwendung von Sprache, Text und Montage. Er speist seine Motivation aus dem Verlangen nach einem alternativen öffentlichen Raum, in dem auch der arbeitende Mensch sichtbar ist. Eine der roten Fäden in seiner theoretischen und filmischen Arbeit ist der Gedanke, dass „der Mensch seinem Wesen nach nicht an der Realität interessiert ist.“. Das Erschaffen von Fiktion und Gegengeschichten wird so zu einer der höchsten Formen des Widerstands.

Die Filmvorführung wird von Courtisane zusammen mit dem Goethe-Institut Brüssel und der Cinematek organisiert.

Zurück