Film Cesare Pavese. Turin – Santo Stefano Belbo / Renate Sami

Cesare Pavese. Turin – Santo Stefano Belbo Renate Sami

Do, 25.04.2019

19:00 Uhr

Cinéma Galeries

Einführung von Carolin Weidner

Cesare Pavese. Turin – Santo Stefano Belbo
Renate Sami; Petra Seeger (D 1985, 60 min, DE,IT / ST EN, 16mm)

"Ich kam wie die Seiltänzer und Nougatverkäufer beim letzten Januarschnee in Turin an. Als ich unter den Bogengängen all die Buden und weißglühenden Karbidbrenner sah, erinnerte ich mich, dass Karneval war. Es dunkelte aber noch nicht; ich ging zu Fuß vom Bahnhof zum Hotel und guckte verstohlen unter den Bögen hinaus und über die Köpfe der Leute."
(Tra donne sole. Cesare Pavese)
 
Der Autor Cesare Pavese wurde 1908 in Santo Stefano Belbo geboren, das ist ein kleiner Ort in den Bergen zwischen Turin und Genua. Er lebte und arbeitete in Turin, wo er sich 1950 im Alter von 42 Jahren das Leben nahm. In diesen beiden Orten sind auch die beiden letzten Romane angesiedelt: “Tra donne sole” (Unter allein lebenden Frauen) in Turin und “La luna e i falo” (Der Mond und die Feuer) in Santo Stefano Belbo. Der Film spielt an diesen beiden Orten und handelt von diesen beiden Romanen. Und es kommen vor: Photos von Pavese, Texte aus seinem Tagebuch, zwei Interviews mit zwei alten Freunden, einem aus der Stadt, Massimo Mila, und einem vom Land, Pinolo Scaglione, und ein Volkslied aus dem Piemont. (Renate Sami)
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Renate Sami war bereits 40 Jahre alt, als sie entdeckte, dass Film der Gegenstand ist, mit dem sie sich den Rest ihres Lebens beschäftigen will. Obwohl sie nicht mehr studierte, nahm sie an den Aktivitäten der Studierendenbewegung teil. In diesem Zusammenhang gab ihr ein Filmstudierender eines Tages eine Super-8 Filmkamera und fragte sie, ob sie sich an einem Dokumentationsfilm über eine Gruppe junger Leute, die das verlassene Krankenhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg besetzten, beteiligen wollte. Das Gebäude sollte in den nächsten Tagen abgerissen werden. Sie sagte zu und der Student zeigte ihr, wie die Kamera funktionierte. Dies ist, wie alles begann.
 
Carolin Weidner ist eine deutsche Filmjournalistin und schreibt unter anderem für Tageszeitungen wie taz.de, tageszeitung, die Magazine Cargo und kolik.film und Onlinepublikationen wie SPIEGEL Online. Sie unterrichtet Filmjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit 2017 gehört sie dem Auswahlkomitee des DOK Leipzig an.
 

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