Cellule 719; Annik Leroy (B 2016, 15 min, EN, digital)
Es stirbt allerdings ein jeder, Frage ist nur wie und wie du gelebt hast. Holger Meins.;Renate Sami (D 1975, 60 min, D / ST EN, 16 mm)
Für Annik Leroy ist
Cellule 719 nur ein Zwischenschritt eines längeren Prozesses, einer Studie über die historische RAF und besonders über die psychologischen Mechanismen des Terrors und die Persönlichkeitsstruktur einer Person des öffentlichen Lebens, die alleine gelassen wird in kompletter Isolation mit ihrem privaten Ich. (Edwin Carels)
Es stirbt allerdings ein jeder, Frage ist nur wie und wie du gelebt hast, ist ein Film über Holger Meins, der 1972 zusammen mit Andreas Baader und Jan-Carl Raspe verhaftet wurde, und am 9. November 1974 an den Folgen eines Hungerstreiks starb. Ich sprach mit Menschen, die zuletzt mit ihm zusammen gelebt und gearbeitet hatten: sechs Kommilitonen und eine junge Frau, die damals zu einem Schüler-Kollektiv gehörte, das mithilfe der Filmstudenten Holger Meins und Günther Peter Straschek, seine eigenen Probleme filmisch darstellen wollte. (Renate Sami)
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Annik Leroy (*1952) ist eine Filmemacherin aus Brüssel. Ihre zwischen Spekulation und Realität angesiedelten Filme und Installationen erkunden die dunklen Stellen der europäischen Geschichte. Sie lehrte an der ERG und LUCA Hogeschool Sint-Lukas.
Renate Sami war bereits 40 Jahre alt, als sie entdeckte, dass Film der Gegenstand ist, mit dem sie sich den Rest ihres Lebens beschäftigen will. Obwohl sie nicht mehr studierte, nahm sie an den Aktivitäten der Studierendenbewegung teil. In diesem Zusammenhang gab ihr ein Filmstudierender eines Tages eine Super-8 Filmkamera und fragte sie, ob sie sich an einem Dokumentationsfilm über eine Gruppe junger Leute, die das verlassene Krankenhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg besetzten, beteiligen wollte. Das Gebäude sollte in den nächsten Tagen abgerissen werden. Sie sagte zu und der Student zeigte ihr, wie die Kamera funktionierte. Dies ist, wie alles begann.
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