Film + Gespräch mit dem Regisseur À pas aveugles von Christophe Cognet

FROM WHERE THEY STOOD ©L'atelier

So, 04.07.2021

20:00 Uhr – 22:00 Uhr

BOZAR

FROM WHERE THEY STOOD

+ anschließendes Q+A mit dem Regisseur Christophe Cognet

Drei wichtige deutsche Filmfestivals sind jährlich in Brüssel zu Gast: das Forum der Berlinale, DOK Leipzig und die Duisburger Filmwoche. Aus dem Programm von Berlinale Forum präsentieren wir in diesem Jahr u.a. À pas aveugles von Christophe Cognet. Im Anschluss an die Vorführung steht der Regisseur für ein digitales Filmgespräch mit Pauline David von Le P'tit Ciné zur Verfügung. 

Zum Film: À pas aveugles 

(Frankreich/Deutschland 2021, Französisch, Deutsch, Polnisch, UT: Englisch, 110’) 

Obwohl sie damit ihr Leben riskierten, nahmen Häftlinge in Konzentrations- und Vernichtungslagern Fotos auf. Es gelang ihnen sogar, die Filmdosen hinauszuschmuggeln. Die Hoffnung indes, damit die Weltöffentlichkeit aufzurütteln, erfüllte sich nicht. 
Christophe Cognet schaut sich diese Fotografien in À pas aveugles mit ruhigem Blick an. Der Regisseur fährt unter anderem nach Ravensbrück, Dachau und nach Auschwitz-Birkenau. Im Gepäck hat er Glasplattenabzüge von den Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Zu sehen gibt es mal eine Krankenstation, mal einen Appellplatz, mal die versehrten Gliedmaßen weiblicher Häftlinge. Selbst die unmittelbaren Momente vor und nach dem industriellen Morden hat der griechische Häftling Alberto Errera festgehalten, wenn auch nur schemenhaft. 
Mehrmals überlagern sich historische Aufnahme und heutiger Ort. Die Wirkung ist gespenstisch: Sobald die Besucher*innen der Gedenkstätten hinter den Glasplatten vorbeigehen, sieht es aus, als lösten sich die Abgebildeten aus ihrer schwarz-weißen Fixierung, um sich als farbige Schemen in Bewegung zu setzen. (Cristina Nord) 

Zum Regisseur:  

Christophe Cognet 

Geboren 1966 in Marseille, Frankreich. Er absolvierte ein Filmstudium und hat sich als Autor und Filmemacher mehrmals mit NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern beschäftigt, u.a. in Parce que j'étais peintre, l'art rescapé des camps nazis (2014). Sein Buch Éclats (2019) diente als Inspiration für À pas aveugles. 




Die Reihe „PERSPEKTIVEN – Berlinale Forum, DOK Leipzig, Duisburger Filmwoche“ ist eine Initiative vom Goethe-Institut Brüssel und BOZAR Films, programmiert mit Le p'tit ciné asbl, in Zusammenarbeit mit dem Berlinale Forum, Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V., DOK Leipzig und Duisburger Filmwoche. Mit der freundlichen Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.

 

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