Filmvorführung Der junge Törless (1966) | Retrospektive zu Volker Schlöndorff

Der junge Törless (1966) © Der junge Törless (1966)

Mo, 13.03.2023

19:00 Uhr

Goethe-Institut Bulgarien, Veranstaltungssaal

Sofia International Film Festival

Der junge Törless (1966)

Dir. Volker Schlöndorff, 87 Min., Drama

13.03., Montag, 19:00 Uhr,
Goethe-Institut Großer Saal
Untertitel: bulgarisch
Eintritt: frei


An fünf aufeinanderfolgenden Abenden werden fünf Filme des deutschen Regisseurs Volker Schlöndorff gezeigt, der ein besonderer Gast des 27. Internationalen Filmfestivals von Sofia sein wird. Die ersten drei Filme werden bei freiem Eintritt im Goethe-Institut vorgeführt. Am 16.03. wird im Saal 1 des Nationalen Kulturpalastes Schlöndorffs neuester Film "Der Herr der Wälder" die 27. Ausgabe des Festivals eröffnen, und am darauffolgenden Abend wird im Cinema House die Version des Regisseurs von seinem berühmtesten Film - "Die Blechtrommel" - gezeigt.


"Der junge Törless" ist der erste Spielfilm von Volker Schlöndorff. Gemeinsam mit Herbert Asmody schrieb er das Drehbuch, das auf Robert Musils Roman "Die Narreteien des Törless" basiert.

Die Handlung spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Österreichisch-Ungarische Monarchie. Ein Internatsschüler beobachtet wochenlang vom Rand aus, wie seine Mitschüler einen Mitschüler demütigen und ihm Gewalt antun. Fasziniert und abgestoßen zugleich von den körperlichen Folterungen, nimmt der junge Törles auch als Mitwisser teil, der angesichts der Geschehnisse lediglich seine eigenen homoerotischen Gefühle klären will, aber bei aller Distanziertheit nach und nach immer mehr zu einem Mittäter wird.

Als die Geschichte schließlich die Lehrer erreicht, die vor allem den guten Ruf die vor allem den guten Ruf des Internats wahren wollen, stellen sie sich jedoch ahnungslos. Törless aber, der in einem selbstkritischen Plädoyer das Nebeneinander von Gut und Böse konstatiert, macht sich verdächtig…

Der Film wurde 1966 für die Goldene Palme nominiert und erhielt bei den Filmfestspielen von Cannes den FIPRESCI-Preis.
 



Volker Schlöndorff wurde 1939 in Wiesbaden, Deutschland, geboren. Nach dem Abitur am Pariser Elitegymnasium Henri IV begann er ein Studium der Wirtschafts- und Politikwissenschaften an der Sorbonne. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte er ein Interesse am französischen New-Wave-Kino und wurde schließlich Regieassistent bei einigen der großen Namen - Louis Malle, Jean-Pierre Melville und Alain Resnais - und schloss sein Filmstudium nie ab.

Schlöndorffs Name zählt neben Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog und Wim Wenders zu den wichtigsten deutschen Regisseuren der Nachkriegszeit. Sein Kino beschäftigt sich vor allem mit der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts - einige seiner bekanntesten Filme sind Romanverfilmungen: “Der junge Törless” nach Robert Musil, “Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ nach Heinrich Böll, “Die Begnadigung” nach Marguerite Jursenar und “Homo Faber” nach Max Frisch. Für seinen Film “Die Blechtrommel”, eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Günter Grass, gewann er sowohl den Oscar für den besten Film als auch die Goldene Palme in Cannes.

Ein Fan von Marathonläufen.

 

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