Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

María Cecilia Barbetta

María Cecilia Barbetta
María Cecilia Barbetta | Foto: © Markus Höhn

María Cecilia Barbetta wurde 1972 in Buenos Aires geboren, wuchs in dem Einwandererviertel Ballester, in dem ihr Roman »Nachtleuchten« spielt, auf und besuchte dort die deutsche Schule. 1996 zog sie nach Berlin und blieb. Ihr erster Roman, »Änderungsschneiderei Los Milagros« (2008), wurde unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. María Cecilia Barbetta schreibt auf Deutsch. Ihr zweiter Roman über den Vorabend eines politischen Umsturzes, »Nachtleuchten« (2018), wurde mit dem Alfred-Döblin-Preis geehrt, dem Chamisso-Preis/Hellerau und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

Was war für Dich ausschlaggebend, auf Deutsch zu schreiben?

Obwohl meine Muttersprache Spanisch ist, stellt sich diese sehr berechtigte Frage für mich nicht. Ich habe keine deutschen Vorfahren, habe aber in Buenos Aires eine deutsche Schule besucht und später Deutsch studiert. Seit 1996 lebe ich in Berlin. Bei alledem ist Deutsch anders als Spanisch für mich keine Selbstverständlichkeit. Deutsch ist meine literarische Sprache, ein Vehikel, mit dessen Hilfe ich mich meiner Heimat Argentinien, die ich zu kennen glaube und wo meine beiden, bisher erschienenen Romane spielen, aus einer neuen Perspektive wieder annähere, aus der Perspektive der Fremdsprache, von der mich wie jeden Fremdsprachler eine fruchtbare Distanz trennt.
 
 
Dein zweiter, vielfach gepriesener Roman „Nachtleuchten“ wird nun auch auf Spanisch erscheinen. Du bist in beiden Sprachen zuhause. Was war Deine wichtigste Erfahrung beim Lesen der Übersetzung von Ariel Magnus?

Das hast du schön gesagt. Es stimmt. Ich bin in beiden Sprachen zu Hause, aber in jeder dieser Sprachen anders zu Hause. Mein Roman zu übersetzen war bestimmt eine große Herausforderung, denn ich arbeite sehr intensiv mit der Sprache. „Nachtleuchten“ lebt von der fremden Sprache. Viele Wendungen und Sprachspiele lassen sich deshalb nicht einfach übersetzen; es geht vielmehr darum, ein neues Bild zu kreieren. Ich bin froh, dass Ariel Magnus, ein Schriftsteller, mein Übersetzer war. Ich habe acht Jahre an dem Roman gefeilt. Die Zeit, die wir für die Übersetzung zur Verfügung hatten, war jedoch knapp. Ariel und ich haben deshalb von Anfang an sehr eng miteinander gearbeitet. Jedes Kapitel haben wir bis zum Ermüden korrigiert und uns dabei wundervoll ergänzt. Die einzelnen Dokumente gingen so lang hin und her, bis wir beide glücklich und zufrieden waren.
 
 
Was erwartest Du von Deiner Reise zur Buchmesse von La Paz?

Ich habe große Lust, zukünftigen Leserinnen und Lesern meines Romans zu begegnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, aber auch meine spanischsprachigen Kolleginnen und Kollegen möchte ich sehr gern kennenlernen und ihre neuesten Bücher entdecken. Ich hoffe auch, Freizeit zu haben, um mich durch La Paz, wo ich noch nie war, treiben zu lassen. Ich freue mich riesig auf La Paz, auf ihre Straßen und ihre Geschichten! Ich möchte interessante Plätze aufspüren, vor allem aber den Alltag ihrer BewohnerInnen miterleben. Ich möchte am liebsten das tun, was die Menschen in La Paz selbst gern tun, wenn sie das Glück haben, ein paar Stunden zur Verfügung zu haben.
 

Top