Rery Maldonado Galarza

Rery Maldonado Galarza
Rery Maldonado Galarza | Foto: © Rery Maldonado Galarza

Rery Maldonado Galarza (Tarija, 1976) ist Dichterin, Übersetzerin und Kulturmanagerin. Sie war Co-Direktorin von Los Superdemokraticos, einem Pilotprojekt für den intellektuellen fairen Online-Handel zwischen Deutschland und Lateinamerika, das vom BPB finanziert wird, und Herausgeberin der renommierten Zeitschrift AméricaEcnomia für deren bolivianische und paraguayische Ausgaben. Derzeit arbeitet sie als freie Mitarbeiterin für Cabildeo Digital.
Als Schriftstellerin, Essayistin und Übersetzerin hat sie fünf Bücher veröffentlicht: Die Übertragung des Feuers, aktuelle bolivianische und deutsche Poesie - verantwortlich für die Übersetzung von fünf der sechs in der Anthologie enthaltenen Autoren -, Editorial 3600, 2018, La Paz-Bolivien; Bandera Roja - übersetzte Anthologie des deutschen Dichters Jörg Fauser, Editorial Limache250, 2013, Buenos Aires- Argentinien; La república en el espejo, La Propia Cartonera, 2013, Montevideo- Uruguay; Los Superdemokraticos. Eine literarische politische Theorie, Verbrecher Verlag, 2011, Berlin - Deutschland; und Andar por Casa, Eloísa Cartonera, 2009, Buenos Aires - Argentinien. Mehrere ihrer Texte und Übersetzungen wurden in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien in Europa und Lateinamerika veröffentlicht. Ihre Gedichte sind ins Deutsche, Portugiesische und Schwedische übersetzt worden.
Als Dichterin nahm sie 2009, 2011 und 2013 an der Latinale, dem Festival für Mobile Poesie in Berlin, teil. Im Jahr 2011 nahm sie am Poesiefestival der lateinamerikanischen Diaspora in Malmö, Schweden, teil, 2012 an der PoetCorner des Berliner Poesiefestivals, 2014 am Internationalen Poesiefestival in La Paz, Bolivien, und 2019 am Internationalen Poesiefestival- San José de Chiquitos.
 

Was bedeutet literarisches Übersetzen für Dich? Was war Deine bislang wichtigste Erfahrung und Herausforderung beim Übersetzen?​

Meine Herangehensweise an das Übersetzen ist eng mit meiner Erfahrung als junge Bolivianerin verbunden, die 1998 in Berlin ankam, ohne ein Wort Deutsch zu können. Zuerst war es ein natürliches Bedürfnis, eine Verbindung zu meinem Gastland herzustellen, dann eine kreative Übung, dann eine Quelle der Arbeit, bis es zu einem kulturellen Schnittpunkt zwischen den mir vertrauten Welten wurde.
Ich verstehe Übersetzung als die schöpferische literarische Übung, die der Musik am nächsten kommt, und ich stelle mich dem Text gegenüber, als wäre er die Interpretation einer Partitur. Für mich besteht die größte Herausforderung des Berufsstandes darin, sowohl den eigentlichen Inhalt als auch die rhythmische Komponente des Textes und seine ästhetische Komplexität erfolgreich zu vermitteln.

 
 

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