Im digitalen Zeitalter hat die technische Reproduzierbarkeit, die Walter Benjamin vor dem Hintergrund des Faschismus und der Entwicklung der elektronischen Massenmedien untersucht hat, eine neue Stufe erreicht. Was bedeutet das für die Kunst und ihre gesellschaftliche Funktion? Wie Gregor Jansen in seinem Aufsatz über das Konzept der Ausstellung zeigt, stammt die Matrix für die Diskussion um das Original und seine Reproduzierbarkeit aus dem 15. Jahrhundert. Buchdruck, Holzschnitt und Kupferstich haben erstmals eine auflagenstarke reproduzierbare Kunst hervorgebracht. Paulo Gomes und Andreas Schalhorn befassen sich in ihren Texten mit der Bedeutung der Druckgrafik in Rio Grande do Sul und in Deutschland. Francisco Dalcol und Marcio Seligmann fragen nach der Bedeutung von Walter Benjamins berühmtem Aufsatz über die technische Reproduzierbarkeit des Kunstwerks für uns heute.