Das „entre“ aus dem portugiesischen Titel der Veranstaltung, das sowohl „zwischen“ als auch „einsteigen“ bedeuten kann, verweist auf den Schwellenraum, den die Dramaturgie im theatralen Prozess einnimmt, in der Vermittlung zwischen Theorie und Schaffen, Forschung und Sinnproduktion. „Dazwischen“ sein ist auch eine Einladung, an einer im Theaterkontext noch wenig geführten Diskussion teilzunehmen. Die Kombination aus Debatten, Forum und Publikation soll Dialogfelder und Netzwerke initiieren, aus denen zukünftig weitere Wege zur Stärkung und Erweiterung des Feldes entstehen können, die wiederum zum Schaffen und zur Forschung im Theater beitragen.
Mit dem Ziel, die Diskussion über ein Tätigkeitsfeld zu erweitern, das in Brasilien nach und nach wächst und besser erforscht wird, stellt die Veranstaltung in den drei Diskussionsrunden verschiedene Kenntnisse von Kulturschaffenden aus dem dramaturgischen Bereich vor – sowohl aus der Perspektive ihrer eigenen Schaffensprozesse, als auch aus der Perspektive theoretischer Beiträge und einschlägiger Forschung. Präsentiert werden unter anderem bestehende Initiativen zur dramaturgischen Ausbildung in Brasilien sowie Aspekte der Dramaturgie, die keine Entsprechungen im brasilianischen Kontext haben und hier daher wenig bekannt sind (wie beispielsweise die dramaturgische Tätigkeit im institutionellen Umfeld und in Repertoiretheatern).
In der auf die Diskussionsrunden folgenden Woche findet zum Abschluss das Forum Offener Raum: Mögliche Netzwerke [Espaço Aberto: Redes possíveis], statt, mit dem Ziel, Netzwerke zwischen brasilianischen Dramaturgen aufzubauen. Zuhörer, die Interesse an einem intensiveren Austausch haben, sind eingeladen, nach vorheriger Anmeldung an diesem Online-Forum teilzunehmen. Es bietet die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, die in den Diskussionsrunden angeregten Debatten zu vertiefen, neue Fragen einzubringen und engere Kontakte zu anderen Dramaturgen zu knüpfen.
Schließlich wird im Juli ein Online-Magazin mit Texten von allen eingeladenen Diskussionsteilnehmer*innen veröffentlicht, in dem die in den Gesprächen beleuchteten Themen vertieft werden. Auf diese Weise erschöpft sich die Initiative nicht in einer einmaligen Veranstaltung, sondern vergrößert ihre Reichweite und trägt zur Produktion von Wissen und Forschungsmaterial auf dem Gebiet der Dramaturgie bei.
Diskussionsrunden
Mit Gebärdensprachdolmetschen
Live-Übertragung auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts São Paulo:
www.youtube.com/goethesaopaulo
Für Teilnahmebestätigungen bedarf es der Anmeldung zu jeder Diskussionsrunde auf Zoom, wo die Debatten auch verfolgt werden können.
Die Dramaturgie in Prozessen szenischer Gestaltung
Experimentelle zeitgenössische Schaffensprozesse, die theoretische und praktische Forschungsprozesse hervorbringen, sind oftmals durch kollaboratives Schaffen, die Hybridisierung künstlerischer Sprachen, die Situierung im öffentlichen Raum und andere Bewegungen gekennzeichnet. Sie heben das künstlerische Schaffen auf eine neue Ebene der Komplexität und haben Auswirkungen auf die Praxis der Dramaturgie. In dieser Diskussionsrunde soll debattiert werden, wie sich die Dramaturgie im Kontext kreativer Prozesse am Theater in Anbetracht dieser Veränderungen positioniert.Diskussionsteilnehmerinnen: Fátima Saadi und Silvana Garcia
Provokateur: Cacá Brandão
Moderation: Michele Rolim
Für eine Teilnahmebestätigung bedarf es der Anmeldung auf: https://zoom.us/webinar/register/WN__aI0uus9TY2IdG6Wrt1-FQ
Studium und Ausbildung in Dramaturgie
Eines der Anzeichen für die Zunahme der dramaturgischen Praxis in Brasilien ist die Gründung von Ausbildungskursen, wie beispielsweise die technischen Kurse in Dramaturgie an der SP Theaterschule in São Paulo und der MT Theaterschule in Cuiabá im Bundesstaat Mato Grosso, die sich beide der theoretischen und praktischen Ausbildung in Dramaturgie widmen. Diese Diskussionsrunde beleuchtet, wie der Ausbildungsprozess in Dramaturgie aufgebaut sein sollte und welche Kenntnisse und Fähigkeiten er im Hinblick auf die Veränderungen von zeitgenössischen Schaffensprozessen und die Komplexität des Aufgabenbereichs vermitteln sollte.Diskussionsteilnehmer*innen: Marici Salomão und Edélcio Mostaço
Provokateurin: Beti Rabetti
Moderation: Antonio Duran
Für eine Teilnahmebestätigung bedarf es der Anmeldung auf: https://zoom.us/webinar/register/WN_D7VxP55gT5CblTUWVa9V4g
Die Dramaturgie an Institutionen
Das Gespräch findet auf Portugiesisch und Deutsch mit Simultanübersetzung statt.Die besonders in Europa verbreitete Form der institutionellen Dramaturgie bezeichnet sowohl die Tätigkeit an Repertoiretheatern, an denen der verantwortliche Dramaturg Teil eines festangestellten Kreativteams ist, als auch in institutionellen Bereichen außerhalb des kreativen Prozesses, wie beispielsweise die Auswahl des Repertoires oder die Programmgestaltung an Freien Theatern. Diese Diskussionsrunde verortet die verschiedenen Ansätze der Dramaturgie im europäischen Kontext, um dem Publikum einen in Brasilien wenig bekannten Aspekt der Tätigkeit vorzustellen und zu überlegen, ob und wie dieser für das hiesige Theaterschaffen einen Beitrag leisten könnte.
Diskussionsteilnehmer*innen: Carmen Hornbostel und Marcus Droß
Moderation: Daniel Cordova
Für eine Teilnahmebestätigung bedarf es der Anmeldung auf:
https://zoom.us/webinar/register/WN_5dukDn8fQLaKcDDd7deQ8Q
Offener Raum: Mögliche Netzwerke
15/4/2021, Donnerstag, 15-18 Uhr
Das Forum Offener Raum: Mögliche Netzwerke [Espaço Aberto: Redes possíveis], welches die Veranstaltung abschließt, soll einen Beitrag zum Aufbau von Netzwerken zwischen Dramaturgen in Brasilien leisten. Es sind alle Zuhörer, die Interesse an einem intensiveren Austausch haben, eingeladen, nach vorheriger Anmeldung an diesem Online-Forum teilzunehmen. Es bietet die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, die in den Diskussionsrunden angeregten Debatten zu vertiefen, neue Fragen einzubringen und engere Kontakte zu anderen Dramaturgen zu knüpfen.
Zugang zum Anmeldeformular finden Sie hier. Das virtuelle Treffen findet im Portugiesisch statt.