Goethe na Vila 2017
A Casa 8 da Vila Itororó
Als eins von vielen Projekten, die das Goethe-Institut weltweit entwickelt, haben wir „Goethe na Vila“ gestartet: einen Raum für nichtkommerzielle Kulturprojekte in São Paulo. Der Raum in Haus 8 des Architekturkomplexes Vila Itororó im Viertel Bela Vista wird von denjenigen geleitet, die das Projekt selbst vorgeschlagen haben.
Eingereicht wurden über 200 Arbeiten aus den unterschiedlichsten Richtungen: Tanz, audiovisuelle Produktion, Performance, Theater, Architektur, Gastronomie, Permakultur u.a. Nach den Richtlinien sollten die Vorschläge z.B. die Raumpolitik, das Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie oder die Gentrifizierung thematisieren, eine einzelne Geschichte erzählen oder sich damit beschäftigen, wie der Raum eine globale und breitgefächerte urbane Dynamik darstellt. Außerdem sollten die erfolgreichen Kandidaten eine offene, kostenfreie Veranstaltung anbieten, die das Publikum dazu einlädt, den Raum von Goethe na Vila zu erkunden.
Nach einer Vorauswahl wurden die Gewinner von einer Jury ausgewählt, die sich zusammensetzte aus Marcos Rosa, inhaltlicher Leiter der 11. Architektur-Biennale, Camila Moraes, Journalistin von El País Brasil, Renato Cymbalista, Dozent an der Fakultät für Architektur und Urbanistik der USP, Renata Martins, Cineastin, Benjamin Seroussi, Kurator des Projekts Vila Itororó Canteiro Aberto („Vila Itororó – offene Baustelle“), Alexandre de Oliveira von der Koordinationsstelle für Kulturzentren im städtischen Kulturreferat von São Paulo (Secretaria Municipal de Cultura de São Paulo) und Katharina von Ruckteschell-Katte, Leiterin des Goethe-Instituts.
Ein thematischer Ausschnitt zeigt Vorschläge, die sich mit der Stadt oder einem Gefühl von Urbanität beschäftigen: Der Fokus liegt auf menschlichen Beziehungen als im Raum geschaffene Erfahrung. Die Projekte sollten beispielsweise Fragen der Raumpolitik, das Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie, die sozialräumlichen Strukturen in Städten, die Gentrifizierung, den Zugang zum öffentlichen Raum und die periphere Kultur thematisieren. Untersucht werden konnten außerdem die Subjekte, die diesen Raum bevölkern: Projekte, die sich auf persönliche Geschichten konzentrieren, auf Spiele mit Identitäten, auf vielfältige Bedeutungsprozesse. Zu beachten ist, wie der Raum eine weitreichende, globale Dynamik darstellt und wie sich diese Schnittstellen zwischen dem Globalen und dem Lokalen auf die Bewohner auswirken.