Filmvorführung und Gespräch
Goethe-Kino präsentiert "Gespenster" von Christian Petzold

Gespenster. Regie: Christian Petzold
Gespenster. Regie: Christian Petzold

Auf die Vorführung folgt eine Debatte mit dem Kritiker, Kurator und Dozenten Pedro Ferreira

Bibliothek

„Gespenster“ von Christian Petzold ist der Film, der in diesem Monat im Goethe-Kino, eine Initiative der Bibliothek des Goethe-Instituts Rio de Janeiro, gezeigt wird. Nach der Vorführung wird es eine Debatte mit dem Kritiker, Kurator und Dozenten Pedro Ferreira stattfinden. Und das Popcorn geht auf uns!

"Gespenster"
Regie: Christian Petzold. Drehbuch: Christian Petzold und Harun Farocki. Deutschland / Frankreich, 2005, 85 Min.
Darsteller: Julia Hummer, Sabine Timoteo, Marianne Basler, Aurelién Recoing, Benno Fürmann, Anna Schudt, Claudia Geissler, Philipp Hauß, Victoria v. Trauttmansdorf, Peter Kurth

Über den Film
Immer wieder zieht es Françoise zurück nach Berlin. Sie hofft, ihre Tochter zu finden, die hier vor vielen Jahren entführt wurde. Pierre, ihr Mann, ist aus Paris nachgekommen, um bei ihr zu sein.
 
Die junge, in ihrer Verlorenheit seltsam starke Nina ist in einem betreuten Wohnprojekt untergebracht. Eines Morgens lernt sie die heftige, rastlose Toni kennen, eine Diebin, die sich die Welt nimmt, die für diesen einen, nächsten Moment lebt. Zusammen erleben sie eine kurze Zeit der Nähe, einen Augenblick des Glücks.
 
Auf ihren Streifzügen durch die Stadt trifft Françoise die beiden Mädchen. Sie glaubt, in Nina ihre Tochter wiedergefunden zu haben...
 
In wenigen und konzentrierten Einstellungen nähert sich der Regisseur Christian Petzold seinen Figuren. Im Wissen um ihre Verletzlichkeit kommt er ihnen nahe, ohne sie zu entblößen. Die Montage verdichtet das Bild dreier Frauen, deren Unnahbarkeit, Flüchtigkeit, Sehnsucht in Momente größter Nähe umschlagen können.
 
Über den Regisseur

Christian Petzold © Christian Petzold Christian Petzold Christian Petzold
Christian Petzold wurde 1960 in Hilden geboren. Seit 1981 lebt er in Berlin, wo er zunächst Germanistik und Theaterwissenschaft studierte und als Filmkritiker sowie in verschiedenen Funktionen fürs Fernsehen arbeitete. Von 1988 bis 1994 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und arbeitete in dieser Zeit auch als Regieassistent bei Harun Farocki und Hartmut Bitomsky.

1995 drehte Christian Petzolds seinen Abschlussfilm an der Filmakademie: „Pilotinnen“. Danach entstanden „Cuba Libre“ (für den Film wurde er 1996 mit dem Förderpreis des Max Ophüls Festivals ausgezeichnet) und „Die Beischlafdiebin“ (1998). Mit „Die Innere Sicherheit“ gewann er 2001 den Deutschen Filmpreis (Bester Spielfilm) sowie im gleichen Jahr den Preis der internationalen Filmkritik beim Filmfestival von Cannes. Auch seine folgenden Filme „Toter Mann“ (2002), „Wolfsburg“ (2003) und „Gespenster“ (2005) wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Neben seinen Kinoarbeiten inszenierte Christian Petzold 2009 eine Bearbeitung von Arthur Schnitzlers „Der einsame Weg“ und drehte mehrere Folgen für die Fernsehkriminalserie „Polizeiruf 110“.

2018 wurde Transit, nach „Gespenster“ (2005), „Yella“ (2007) und „Barbara“ (2012), zum vierten Mal in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen.

Im September 2014 veröffentlichte Christian Petzold seinen Film „Phoenix“ – die sechste Zusammenarbeit mit Nina Hoss. Mit „Phoenix“, der unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs spielt, entwickelte der Regisseur auch eine sehr eigene Herangehensweise an einen historischen Stoff. Für „Phoenix“ erhielt er den Preis der internationalen Filmkritik auf dem Filmfestival San Sebastián.

Die Drehbücher für seine Filme schreibt Christian Petzold selbst. Bis zu dessen Tod im Jahr 2014 arbeitet er dafür eng mit Harun Farocki zusammen. Das Drehbuch für "Transit", frei nach Anna Seghers gleichnamigem Roman, ist das erste, das Christian Petzold ohne seinen Co-Autor Farocki schrieb. 2018 wurde Christian Petzold in die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.

Details

Bibliothek

Rua do Passeio, 62 | 2. Stock
Zentrum
20021-290 Rio de Janeiro

Sprache: Auf Portugiesisch. Sprache des Films: Auf Deutsch mit portugiesischen Untertiteln
UFK: 14 Jahre alt
Preis: Eintritt frei

+55 21 3804 8204 bibliothek-rio@goethe.de