Gespräch
Passaporte: Literatura

Passaporte março 2020
© Goethe-Institut

Goethe-Institut São Paulo

Passaporte: Literatura ist eine Begegnungsreihe zwischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Kritikerinnen und Kritikern sowie Übersetzenden zum Austausch über deutschsprachige Literatur.
Bei der ersten Begegnung in 2020 wird der brasilianische Literaturkritiker Roberto Schwarz zu Gast sein, anlässlich der Publikation seines Werkes Seja como for. Ein Gespräch zwischen dem Autor und zwei seiner begeisterten Leser aus zwei unterschiedlichen Generationen: Tiago Ferro und Vilma Arêas.
 
 

DAS BUCH

Seja como for ist eine Sammlung von Interviews, Profilen, Beiträgen und Dokumenten. Roberto Schwarz ist einer der aktuell wichtigsten Literatukritiker und steht in der Tradition der Frankfurter Schul. Das Werk zeichnet 50 Jahre seiner Entwicklung nach, in der Kohärenz, vielmehr als das Festhalten an einer Methode, im Zusammenhang mit objektiven Problemen des gegenwärtigen Kapitalismus steht. Roberto Schwarz hat sich eingehend mit den Auswirkungen des Kapitalismus auf das kulturelle Leben in der Peripherie befasst, insbesondere in seinen Untersuchungen über den Schriftsteller Machado de Assis, den er als einen Kritiker der Moderne entdeckte. Aufgrund ihrer Aktualität sind besonders jene Texte hervorzuheben, die Schwarz‘ Aufsatz „Kultur und Politik, 1964-1969“ wieder aufgreifen. Darin hinterfragt der Kritiker das künstlerische Schaffen, in einem Zusammenhang, der den Fortschritt des Kapitals und eine rückschrittliche politische Ordnung vereint – eine Frage, die sich im Brasilien des 21. Jahrhunderts mit hoher Dringlichkeit erneut stellt.
Seja como for: entrevistas, retratos e documentos, von Roberto Schwarz
Sammlung Espírito Crítico. SP: Verlag Editora 34, Duas Cidades, 2019
 

DER AUTOR

Roberto Schwarz wurde 1938 in Wien, Österreich geboren und kam im Alter von vier Monaten nach Brasilien. 1960 machte er seinen Abschluss in Sozialwissenschaften an der Universität von São Paulo (USP). 1963 erworb er einen Masterabschluss in Theorie der Literatur und Vergleichender Literaturwissenschaft an der Yale Universiy, anschließend promovierte er 1976 im Fach Lateinamerika-Studien an der Universität Paris III. Von 1963 bis 1968 war er als Professor für Theorie der Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der USP tätig, sowie von 1978 bis 1992 als Professor für Theorie der Literatur an der staatlichen Universität von Campinas. Er veröffentlichte unter anderem A sereia e o desconfiado (1965), Ao vencedor as batatas (1977), O pai de família e outros estudos (1978), Que horas são? (1987), Um mestre na periferia do capitalismo: Machado de Assis (1990), Duas meninas (1997), Sequências brasileiras (1999) und Martinha versus Lucrécia (2012).
 

GÄSTE

Tiago Ferro wurde 1976 in São Paulo geboren. Er ist Schriftsteller und Verleger, sowie einer der Gründer von e-galáxia und der Zeitschrift  Peixe-Elétrico. Er schreibt Essays  zu Kultur für Piauí, Cult e Suplemento Pernambuco. Sein erster Roman, O pai da menina morta (Todavia, 2018), wurde mit den Prämien Jabuti und São Paulo ausgezeichnet. Mit Masterabschluss in Sozialgeschichte an der Universität von São Paulo (USP) untersucht er z.Zt. das Werk des Literaturkritikers Roberto Schwarz im Promotionsprogramm derselben  Einrichtung.
 
Vilma Arêas wurde 1936 in Rio de Janeiro geboren. Sie war leitende Professorin für Literaturtheorie an der Unicamp. Im Bereich der Belletristik debütierte sie 1976 mit dem Werk Partidas und hat seitdem mehrere Bücher herausgegeben: Aos trancos e relâmpagos (1988, Jabuti-Preis), A terceira perna (1992, Jabuti-Preis), Trouxa frouxa (2002, Jabuti-Preis), Clarice Lispector com a ponta dos dedos (2005, APCA-Preis), Vento sul (2011, Preis des Brasilianischen Schriftstellervereins) und Um beijo por mês (2019, Jabuti-Preis).
 
Kuratiert von Marcelo Lotufo und Tarso de Melo

Details

Goethe-Institut São Paulo

Rua Lisboa, 974
05413-001 São Paulo

Sprache: Portugiesisch
Preis: Eintritt frei