Ausstellung: Pixo/Grafite: Realidades Paralelas

Ilha da Fantasia, por Rafael Pixobomb Foto: Miguel Saad

Besucheröffnungszeiten: vom 23. März bis zum 19. Mai, montags bis freitags von 10.00 bis 19.30 Uhr. Samstags von 10 bis 19.30 Uhr. Sonntags und an Feiertagen ist die Galerie geschlossen.

Galerie des Goethe-Instituts Porto Alegre

Ilha da Fantasia, por Rafael Pixobomb

Publikumsgespräch mit Rafael Pixobomb, Amaro Abreu (Künstlern), dem Kurator Laymert dos Santos und der Master of Arts Adauany Zimovski

Die Ausstellung „Pixo/Grafite: Realidades Paralelas“ des Goethe-Instituts Porto Alegre stellt zwei Streetart-Künstler gegenüber, die unterschiedliche Stilrichtungen der sogenannten urbanen Kunst vertreten. Amaro Abreu aus Porto Alegre kreiert auf den Wänden im Stadtraum ein Paralleluniversum, in dem Poesie und Gesellschaftskritik auf subtile Weise miteinander verbunden sind. Abreus Graffitis sind Traumwelten mit wundersamen Wesen und Naturüberhöhung. Er ist als Graffiti-Künstler seit 2006 international unterwegs, hat diverse Einzelausstellungen realisiert und an Gruppenausstellungen u.a. in Uruguay und Mexiko teilgenommen. Im Juni 2017 wurde Amaro Abreu als Vertreter Brasiliens an dem jährlich stattfindenden Internationalen Meeting Of Styles in Mainz-Kastel eingeladen. Das Goethe-Institut Porto Alegre hat ihm mit einer Reisekostenunterstützung die Teilnahme ermöglicht.
 
Rafael Augustaitiz zeichnet Gebäude und Straßen der gewalttätigen, ungerechten und diskriminierenden Megalopolis Sao Paulo mit der Marke des Bösen, mit einzigartigen ästhetisch-religiösen Symbolen und einer schindelerregenden Vorstellung von Raum-Zeit. Er ist ein sogenannter „pichador“, sein Künstlername Rafael Pixobomb.  „Pixo“ oder „pichação“ kommt von „pichar“ und heisst im Portugiesischen Graffiti sprühen. In São Paulo bezeichnet man damit Wandschriften, die an möglichst hohen und unzugänglichen Orten gesprüht oder gemalt werden. Im Unterschied zum Graffiti gilt dies als illegal und wird mit hohen Geldstrafen oder Gefängnis bestraft. Während Streetart inzwischen vom Kunstmarkt vereinnahmt wurde und Graffiti auch für Werbezwecke genutzt wird, widersetzt sich Pixabomb der kommerziellen Verwertung konsequent.
 
Ziel der Ausstellung „Pixo/Grafite: Realidades Paralelas“ ist es, diese beiden urbanen Ausdrucksformen gegenüber zu stellen und sich mit zwei radikal unterschiedlichen ästhetischen und philosophischen Ansichten über Interventionen im städtischen und architektonischen Raum auseinanderzusetzen. Betrachtet man die verschiedensten visuellen Reize, die sich im urbanen Umfeld manifestieren, so präsentiert sich der Stadtraum als Kampfgebiet, in dem unterschiedliche Formen von Streetart mit Informationen aller Art wie kommerzieller und politischer Werbung um Aufmerksamkeit konkurrieren.  In dieser Kakophonie sind „pichação“ und Graffiti zwei Formen, deren Ähnlichkeiten und Unterschiede in ihren Operationen, Strategien und Zielen wir mit der Ausstellung erkunden wollen.
 
Der Kurator Laymert Garcia dos Santos wird Arbeiten von beiden Künstlern auswählen und in der Galerie des Goethe-Instituts ausstellen. Darunter sind Aquarelle, Drucke, Fotos und Videos. Beide Künstler werden außerdem gemeinsam eine permanente Arbeit an der Wand des Goethe-Instituts zur Straße hin kreieren. Sie soll zur Eröffnung der Ausstellung am 22.3.2018 fertig sein. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein und am Tag der Eröffnung mit beiden Künstlern und dem Kurator bei einem Publikumsgespräch darüber diskutieren. 

 

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