Pátria Estrangeira / Fremde Heimat

Fremde Heimat / Pátria Estrangeira © Maí Yandara

Do, 30.08.2018 –
So, 09.09.2018

Auditorium des Goethe-Instituts Porto Alegre

Die brasilianisch-deutsche Koproduktion „Fremde Heimat“ erzählt vom Leben der Nachkommen deutscher Einwanderer in Brasilien. Nachkommen deutscher Einwanderer findet man heute in allen sozialen Schichten der brasilianischen Metropolregion um Porto Alegre. Im zugehörigen Bundesstaat haben 30 % der Bewohner deutsche Vorfahren, die in den letzten 200 Jahren in mehreren Einwanderungswellen von Deutschland nach Brasilien gekommen sind. Im 19. Jahrhundert kamen die Einwanderer vor allem aus kleinbäuerlichem Milieu, in der Weltwirtschaftskrise um 1920 waren es zahlreiche Arbeiterfamilien, später Verfolgte des NS-Regimes und ehemalige Nationalsozialisten, die versuchten, dort unterzutauchen. In einzelnen Einwandererfamilien wird bis heute deutsch gesprochen. 

Vor diesem Hintergrund recherchiert und schreibt der deutsche Autor Jürgen Berger ein Theaterstück, das von der brasilianischen Regisseurin Mirah Laline inszeniert wird. Gemeinsam mit Performer/innen, Schauspieler/innen und Musiker/innen entsteht aus den biografischen Recherchen und Interviews ein doku-fiktionaler Abend, der Heimat und Zugehörigkeit thematisiert, aber auch nach Einwanderungs- und Integrationspolitik fragt: Wie funktioniert Identitätsbildung in Familien von Auswanderern? Inwiefern gibt es die Tendenz zur konservativen Abgrenzung gegen die neue Heimat in Gemeinschaften von Auswanderern? Welche Parallelen gibt es zu der Situation in Deutschland? 

Die Aufführungen finden sowohl in Porto Alegre als auch in Karlsruhe statt, geplant sind weitere Gastspiele in Deutschland und der Schweiz.

 

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