Gespräch FLUPP Pensa empfängt Hans-Ulrich Treichel für ein Gespräch

Hans-­Ulrich Treichel in FLUPP Pensa FLUPP Pensa

Sa, 24.09.2016

16:00 Uhr

Biblioteca Parque da Rocinha C4

Als deutscher Professor und Romanautor verfügt Hans-Ulrich Treichel über ein breites Werk, welches häufig eine Debatte über neue Wege der ursprünglichen Biografie und die uns vererbte Welt eröffnet. Er wird die diesjährige FLUPP Pensa abschließen, die schon den Werdegang von mehr als 100 Autoren der Peripherie geprägt hat. Autoren der FLUPP Pensa wurden ermutigt ihre persönlichen Geschichten zu offenbaren und in Literatur zu verwandeln. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den Tragödien des Nationalsozialismus und der Gewaltsituation in brasilianischen Favelas.
 
Die FLUPP Pensa ist eine Art Autorenausbildung, die Schriftsteller aus Favelas und Vorstadtregionen in Rio präsentieren wird. Die Abschlussveranstaltung der FLUPP Pensa findet im Rahmen des „Internationalen Literaturfestivals der Peripherien“ (FLUPP) vom 9. bis 13. November 2016 statt. Im Laufe ihrer Geschichte wurden bereits 10 Bücher publiziert, vier davon Romane. Mittels der FLUPP Pensa konnte sich eine literarische Szene in den Peripherien etablieren, vor allem vertreten durch Jessé Andarilho, Yasmin Thayná, Enrique Coimba und Raquel de Oliveira. Einige Werke sind sogar auf direktem Weg in die Verfilmung.
 
Die FLUPP hat eher die Absicht Gehör zu verschaffen als Stimmen, ausgehend von einer Situation in welcher die Integrationspolitik der letzten Regierung eine mächtige Kulturszene mit Akteuren aus den Bereichen Musik, Film und Literatur ermöglichte. „Auch Du kannst schreiben“, so lautet der Subtext jedes einzelnen Arbeitsschrittes, wobei es von elementarer Bedeutung ist, das Maximum aus dem bestehenden Repertoire der Nachwuchsautoren herauszuholen und dieses auszubauen. Es wird dabei immer von dem Standpunkt ausgegangen, dass die aus den benachteiligten Gebieten (Favelas und Vorstadtregionen) entstehende Literatur nie irgendeiner Art von traditioneller Literatur gleichen wird. Die Treffen finden wöchentlich in unterschiedlichen Favelas in Rio de Janeiro statt, wobei Autoren dazu eingeladen werden ihr inspirierendes Werk vorzustellen.
 
Das Treffen, zu dem das Goethe-Institut Sie einlädt, ist das letzte von insgesamt 20 Autoren-Treffen dieser Ausgabe. Auf diesem Abschlusstreffen veröffentlicht die Jury, welche die Nachwuchsautoren bis dahin betreut hat, die Namen der Personen, deren Werk Teil der drei Sammelbänder sein wird. Die Sammelbänder bestehen aus einem Gedichte-, einem Kurzgeschichten-, und einem Comic-Band.

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