Vortrag Reinhard Kleist: Ein deutscher Comiczeichner im Porträt

Ein Vortrag von Raphael Pinheiro

Von minimalistischen Skizzen zu detailreichen Bildern, von autobiografischen Geschichten bis hin zu historischen Erzählungen: Die Szene der deutschen Comiczeichnerinnen und -zeichner ist vielfältig. Graphic Novels sind eine besondere Form des künstlerischen Ausdrucks in der Literatur. Das Spektrum von Themen und Inhalten ist vielfältig und reicht von Adaptionen klassischer Literatur bis hin zu Auseinandersetzungen gesellschaftlicher und politischer Themen.

Der brasilianischer Comiczeichner Rapha Pinheiro stellt dem deutschen Künstler Reinhard Kleist, seine Büchern und künstlerische Arbeit vor – und erzählt, was er bewegt. Der Wahlberliner Reinhard Kleist gehört zu den eifrigsten und erfolgreichsten deutschen Comic-Zeichnern und Illustratoren. Seine Comics handeln von außergewöhnlichen Persönlichkeiten in der Politik, im Sport und in der Popkultur – und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

   

REINHARD KLEIST

REINHARD KLEIST wurde 1970 in Hürth bei Köln geboren. Er studierte Grafik und Design in Münster, heute lebt und arbeitet er freiberuflich als Comic-Zeichner und Illustrator in Berlin. Seine Comics sind in diverse Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, den Max-und-Moritz-Preis bereits mehrmals. Seinen ersten großen Erfolg landete er mit der Trilogie »Berlinoir« (Edition 52). Sein Comicbuch über den Country-Sänger Johnny Cash »Cash – I see darkness« (Carlsen) aus dem Jahr 2006 wurde bereits in 14 Sprachen übersetzt und war sowohl für den »Eisner-Award« als auch für den »Harvey-Award« nominiert und hat zudem den Max und Moritz-Preis erhalten. 2015 erschien sein Comic über den Holocaust mit dem Titel »Der Boxer« (Carlsen), inspiriert durch die Lebensgeschichte des jüdischen Boxers Herck Haft, der in einem Konzentrationslager inhaftiert war. Mit diesem gewann Kleist als erster Comic-Künstler den Deutschen Jugendliteraturpreis. Kleists Grafische Erzählung »Der Traum von Olympia« (Carlsen) erzählt die Geschichte der somalischen Olympialäuferin Samia Omar, die während ihrer Flucht im Mittelmeer ertrank. Die Erzählung wurde zuerst als Serie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht, bevor sie als einer der wichtigsten Comics der letzten Jahre gefeiert wurde. Der Autor beweist hier wieder, dass er in seinen Grafischen Romanen und Erzählungen die kompliziertesten historischen Themen verarbeiten kann.

  

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