Ausstellung Nome Próprio

Nome Próprio Divulgação

Sa, 01.06.2019 –
Sa, 27.07.2019

Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica

Die Ausstellung zeigt Videos, Fotos, Bücher und eine Installation der haitianischen Schweizerin Sasha Huber

Wie kommen Orte zu ihren Namen? Was bedeutet es, die Erinnerung an eine Person aufrechtzuerhalten, indem man ihren Namen mit einem öffentlichen Raum verbindet? Welche Geschichten und welches Schweigen offenbart ein solches Verhalten?

Das sind einige der Fragen, die die Arbeit der schweizerisch-haitianischen Künstlerin Sasha Huber seit mehr als einem Jahrzehnt leiten. Die Fragen stehen auch im Mittelpunkt der Ausstellung "Nome Próprio" [Eigenname], die am 1. Juni 2019 (Samstag) im Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica eröffnet wird. Die Ausstellung vereint Videos, Fotos, Bücher und eine Installation.

Sasha Hubers Interesse an der Erinnerungspolitik begann 2007, als sie dem Transatlantischen Komitee Démonter Louis Agassiz beitrat. Agassiz (1807-1873) war ein Schweizer Wissenschaftler, dessen Theorien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Rassentrennung beeinflussten. Obwohl kontrovers diskutiert, wurden wegen seiner wissenschaftlichen Erfolge weltweit verschiedene öffentliche Räume und geografische Formationen nach seinem Namen benannt. Zu diesen Räumen gehören das Agassizhorn in den Schweizer Alpen, der Agassizplatz in der Region Méier (Rio de Janeiro) und die Furnas de Agassiz in der Region Itanhangá.

Agassiz' Verbindung zu Brasilien hat eine lange Geschichte. Bereits in den 1860er Jahren bereiste er mit der Thayer-Expedition Rio de Janeiro und den Amazonas und fotografierte Männer und Frauen aus evolutionärer Sicht.

Sasha Huber zeigt zudem im Rahmen der Shooting Stars-Serie ein bislang unveröffentliches Porträt der Parlamentarierin Marielle Franco aus Rio de Janeiro. Die Serie ist Opfern von Verbrechen gewidmet, die aus politischen, ethnischen, ideologischen oder wirtschaftlichen Gründen begangen wurden, und umfasst auch Porträts des Umweltschützers Chico Mendes (1944-1988) und des Maurers Amarildo Dias de Souza (1966-2013).
 
ÖFFENTLICHES PROGRAMM
Im Laufe des Monats Juni 2019 ermöglichen eine Reihe von Debatten, Führungen und Workshops ein tieferes Verständnis von Geschichte und Erinnerung im Werk der Künstlerin Sasha Huber.
 
Hier finden Sie das vollständige Programm.
 
Die Ausstellung Nome Próprio ist ein Projekt der Stiftung Pro Helvetia im Rahmen des Programms "COINCIDENCIA – Kulturaustausch Schweiz-Südamerika", in Zusammenarbeit mit Frame Contemporary Art Finland und Capacete. Die öffentlichen Veranstaltungen werden vom Goethe-Institut Rio de Janeiro unterstützt.
 
 
Nome Próprio Sasha Huber
Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica, Rio de Janeiro
Praça Tiradentes, 68
1. Juni bis 27. Juli 2019

 
Kuratorin: Sabrina Moura
Kuratorium für öffentliches Programm: Lorena Vicini

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