Patrick Giguère
ABR - JUN 2019

Patrick Giguère bio © Trevor Taylor

Patrick Giguère ist ein Komponist, dessen Musik in weiten Teilen Amerikas und Europas aufgeführt wird. Er war künstlerischer Leiter von Erreur de type 27 und dem Ensemble Lunatik und ist nun Geschäftsführer von Codes d’accès - drei Organisationen, die sich zeitgenössischer Musik widmen. Zu den vielen bedeutsamen Momenten der letzten Jahre zählt unter anderem die Auszeichnung seines Werks Le sel de la terre 2015 mit dem bereits dritten Prix Serge-Garant durch die Socan Foundation, gefolgt von dessen Aufnahme durch das Thin Edge New Music Collective unter dem Redshift Records Label und dessen Ausstrahlung im BBC Radio 3. Sein Werk Revealing wurde vom London Symphony Orchestra unter der Leitung von Susanna Mälkki im Barbican Centre London im April 2018 erstaufgeführt. Im Herbst 2018 nahm Giguère an der Generation 2018 Tour mit ECM+ teil.

Seine Kunst stellt für Giguère einen Weg dar inmitten der heutigen Gesellschaft zu leben, nachzudenken und zu reflektieren über menschliche Beziehungen und die uns umgebende Welt. Patrick glaubt, dass Musik kein losgelöstes und pures Phänomen ist, sondern etwas Irdisches, das fundamental mit der Frage nach der Bedeutung von Menschlichkeit verbunden ist. Seine Inspiration speist sich aus verschiedensten Quellen, allem voran jedoch aus den Performern selbst. Die magische Intensität der Performance, die Sensibilität und Virtuosität der Performer und die Körperlichkeit von Klang stellen für Giguère konstante Quellen der Faszination dar.

Patrick komponierte für diverse Ensembles, so etwa für das London Symphony Orchestra, das Bozzini Quartet, die Birmingham Contemporary Music Group, das Ensemble Court-Circuit, das Nouvel Ensemble Moderne, das Exaudi vocal ensemble, das Ensemble Paramirabo, das Pacific Baroque Orchestra, das Le Page Ensemble, das Aventa Ensemble, American Academy of Conducting in Aspen Orchestra und für das Orchestre de la francophonie. Des Weiteren arbeitet Giguère mit diversen Künstlern zusammen, die seine künstlerische Vision teilen, wie etwa François-Xavier Roth, Richard Baker, Mark McGregor, Jeff Stonehouse und Cheryl Duvall.

Nach dem Studium an der Université Laval, schloss Giguère 2018 sein PhD an der Birmingham Conservatoire in England ab. In seiner Forschung konzentrierte er sich vor allem auf das Konzept Duende und Werte wie Spontanität, Authentizität und Erforschung innerhalb eines kreativen Prozesses. Joe Cutler, Éric Morin, Howard Skempton, Michael Finnissy, Richard Ayres, Andrew Toovey und Ana Sokolovic sind KomponistInnen mit denen Giguère eng zusammenarbeitete und die seine Entwicklung als Komponist stark beeinflussten.