Treffen Nach der documenta: im Süden von Kassel

Documenta 14 Divulgação

8. und 9. November, von 19 bis 21:30 Uhr
16. November, von 17 bis 21:30 Uhr

Parque Lage

Die Kunstschule Escola de Artes Visuais do Parque Lage und das Goethe-Institut Rio de Janeiro veranstalten drei Abende mit Gesprächen über die documenta 14. Das Treffen „Nach der documenta: im Süden von Kassel“ bringt Künstler, Kuratoren und Forscher zusammen, die kritisch über große internationale Ausstellungen diskutieren, wie beispielsweise die Biennale in São Paulo, die 1951 gegründet wurde, und die documenta in Kassel, gegründet 1955.
 
Als Diskussionsrunden, die offen für Vorschläge sind, behandeln die Treffen jeweils spezifische Schlüsselthemen: am 8. November geht es um „Gender, Rasse und Privileg“, am 9. um „Kunst, Zensur und Recht“, und am 16. um „Macht, Kapital und Institution“.

Die documenta 14, die durch Adam Szymczyk und sein Team kuratiert wurde, endete am 17. September und fand ausnahmsweise in zwei Städten statt: in Athen (Griechenland) und Kassel (Deutschland) und stand unter dem Motto „Von Athen lernen“. Das Problem der Staatsverschuldung Griechenlands innerhalb der Europäischen Union, das beim ersten Seminar der EAV Parque Lage („Die Tropikalisierung des Nordens“) besprochen wurde, wird aktualisiert und erweitert. Es sollen die Gefahren aufgezeigt werden, die die Autonomie der Kuratoren und die Meinungsfreiheit der Künstler bedrohen und makro- und mikropolitische Unsicherheiten und Widerstände widerspiegeln. Das Format der Veranstaltung ist eine für Vorschläge offene Diskussionsrunde.

Keyna Eleison (Brasilien), Maria Belén (Kolumbien) und Joaquín Sánchez (Bolivien) besuchten mit Unterstützung des Goethe-Instituts die documenta 14 und berichten davon, indem sie mit ihren Erfahrungen die Darstellungen der prämierten ehemaligen Studenten der Schule, Anitta Boa Vida und Odaraya Mello, ergänzen, die von den Gesprächen mit Lisette Lagnado, Leiterin der Abteilungen Pädagogik und öffentliches Programm, und Ulisses Carrilho, assistierender Kurator, profitieren konnten.

Die Gesprächsrunde, die sich den Fragen bezüglich der aufsehenerregenden Eigenschaften großer internationaler Ausstellungen und seiner aktuellen Dysfunktionalität widmet, zählt noch mit der Anwesenheit Marina Fokidis, Kuratorin der documenta 14, Initiatorin der Kunsthalle Athena und der Zeitschrift South as a State of Mind (Süden als Geisteszustand), die sich für eine Teilnahme durch Widerstände und Eigenheiten im Süden Europas einsetzt.


PROGRAMM

8. November – Gender, Rasse und Privileg
9. November – Kunst, Zensur und Recht
16. November – Macht, Kapital und Institution

 
ÜBER DIE TEILNEHMER

Anitta Boa Vida (Rio de Janeiro). Lebt in Rio de Janeiro.
Visuelle Künstlerin und seit 2015 Studentin im EAV Parque Lage. 2017 erhielt sie mit Unterstützung des Goethe-Instituts ein Reisestipendium nach Athen (Griechenland), Kassel und Münster (Deutschland).

Joaquín Sánchez (Eusebio Ayala, Paraguay). Lebt in La Paz (Boivien) und Assumpción (Paraguay).
Künstler und selbständiger Kurator. Seit 2012 entwickelt er als Kurator Projekte mit jungen Künstlern aus Bolivien und dem Ausland. 2015 kuratierte er ein Projekt, das die Architektur der Anden thematisierte: „Arquitectura blanca. La pureza de lo complejo“. 2016 war er Kurator der Bienal Internacional de Arte SIART, die in La Paz, Cochabamba und Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) stattfand.

Keyna Eleison (Rio de Janeiro). Lebt in Rio de Janeiro.
Kuratorin und unabhängige Forscherin. Abschluss in Philosophie (UFRJ) und Spezialistin in Kunstgeschichte und Architektur (PUC-RJ) mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. In der öffentlichen Verwaltung hat sie die Abteilung Visuelle Künste des Kultursekretariats der Stadt Rio de Janeiro koordiniert.

Lisette Lagnado (Kinshasa, Kongo). Lebt in Rio de Janeiro.
Kunstkritikerin und unabhängige Kuratorin. Doktorin in Philosophie (Universidade de São Paulo) mit einer Dissertation über das Umweltprogramm von Hélio Oiticica. 2006 war sie Kuratorin der 27. Bienal de São Paulo („Como Viver Junto“ – „Wie man zusammenlebt“), 2010 der Ausstellung „Desvíos de la deriva. Experiencias, travesias y morfologías“ im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (MNCARS) in Madrid, und 2013 des 33. Panorama do Museu de Arte Moderna in São Paulo. Von 2014 bis 2017 leitete sie die Escola de Artes Visuais do Parque Lage in Rio de Janeiro, wo sie heute Leiterin für die Abteilungen Pädagogik und öffentliches Programm ist.

María Belén Sáez (Barranquilla, Kolumbien). Lebt in Bogotá.
Anwältin, Kunstkritikerin und selbständige Kuratorin. Nationale Direktorin des Departamento Cultural der Universidade Nacional da Colômbia, Verantwortlich für die Leitung und das Programm verschiedener kultureller Mittel und ehemalige Chefin des Büros Visueller Künste, Abteilung des Kulturministeriums von Kolumbien. Momentan leitet sie das Museu de Arte der Universidade Nacional in Kolumbien. Sie war Dozentin der Universidade de Los Andes und der Universidade Javeriana.

Marina Fokidis (Thessaloniki, Griechenland). Lebt in Athen.
Kuratorin und Schriftstellerin. 2014 war sie Leiterin des Kunstbüros Atenas und beratende Kuratorin der documenta 14. Sie ist Gründerin der Kunsthalle Athena und von South as a State of Mind, der zweijährigen Zeitschrift für Kunst und Kultur. 2011 war Fokidis eine der Kuratorinnen der 3. Biennale von Thessaloniki. Sie war 2003 auch Kuratorin des griechischen Pavillons der 51. Biennale in Venedig und 2001 eine der Kuratorinnen der 1. Biennale in Tirana.

Monika Szewczyk
With Center for Contemporary Art in Rotterdam (2008–2011) tätig und assistierte beim kuratieren der Vancouver Art Gallery (2004–2007). Sie unterrichtete an der Emily Carr University in Vancouver (2002-2007), am Piet Zwart Institute in Rotterdam (2008-2012), an der Academy of Art and Design in Bergen (2011) und an der University of Chicago (2012-2014). Szewczyk veröffentlichte Artikel in diversen Zeitschriften, unter anderem in Afterall, A Prior, F.R. David, Mousse, e-flux journal online und The Exhibitionist. Sie studierte an der University of British Columbia internationale Beziehungen und Kunstgeschichte. Ihre Masterarbeit verfasste sie über Vito Acconci, und forschte auch im Anschluss über mündliche Überlieferungen und Technologien.

Odaraya Mello (Rio de Janeiro). Lebt in Rio de Janeiro.
Visuelle Künstlerin und seit 2015 Studentin des EAV Parque Lage. 2015 erhielt sie ein Reisestipendium zum Instituto Sacatar auf der Ilha de Itaparica in Bahia. 2017 erhielt sie mit Unterstützung des Goethe-Instituts ein Reisestipendium nach Athen (Griechenland), Kassel und Münster (Deutschland).

Ulisses Carrilho (Porto Alegre). Lebt in Rio de Janeiro.
Kurator. Co-Kurator der Escola de Artes Visuais do Parque Lage, Mitbegründer von Solar dos Abacaxis und Professor des Istituto Europeo di Design in Rio de Janeiro. Kurator von “Aqui mis crímenes no serían de amor” (Cali, Kolumbien) und “Morro” (Rio de Janeiro). Post-Graduierende des Programms Economia da Cultura der UFRGS.

VERANSTALTUNGSHINWEISE
Datum: 8., 9. und 16. November 
Ort: Salão Nobre des Parque Lage
Adresse: Rua Jardim Botânico, 414, Jardim Botânico.
Uhrzeit: von 19 bis 21:30 Uhr (8. und 9. November); von 17 bis 21:30 Uhr (16. November)
Eintritt frei, keine Einschreibung notwendig
Die Veranstaltungen sind in Portugiesisch, Spanisch und Englisch, ohne Übersetzung.




 

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