Musikfestival Festival Novas Frequências

Ute Wassermann und Thomas Rohrer Divulgação

Mo, 04.12.2017 –
So, 10.12.2017

Eines der wichtigsten internationalen Events zur Experimentalmusik vereint 18 Highlights aus 10 verschiedenen Ländern – darunter Deutschland

Die 7. Ausgabe des Festivals Novas Frequências, dem wichtigsten internationalen Event zur Experimentalmusik und Klangkunst in Südamerika, findet vom 4. bis 10. Dezember mit Unterstützung des Goethe-Instituts in Rio de Janeiro statt. Im Programm finden sich 18 Highlights aus 10 verschiedenen Ländern – darunter Deutschland –, bestehend aus Veranstaltungen, Shows, aus künstlerischen Residenzen hervorgegangene Performances, Festen, Ton-Installationen und Workshops, die auch dieses Jahr die Stadt einnehmen werden, weil die Veranstaltungen auf verschiedene Veranstaltungsorte verteilt sind.

Die aus Deutschland stammenden Ute Wassermann, die mit dem Rabeca-Spieler und Saxofonisten Thomas Rohrer auftritt, präsentiert in der Performance mit ihrer Stimme (dem ersten menschlichen Instrument) Klänge der Natur, insbesondere von Vögeln. Ausgestattet mit einer ausgeprägten und extremen Stimme erschafft die Deutsche eine Welt, in der sich Vögel, Maschinen und Elektronik mischen.

Das 2011 ins Leben gerufene Festival Novas Frequências ist Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Kurator Chico Dub und der Kulturproduzentin Tathiana Lopes und immer auf der Suche nach Künstlern, die mit neuen klanglichen Ausdrucksformen vorhandene Grenzen überschreiten. Dem Festival ist die Klangerfahrung sehr viel wichtiger als die Arbeit mit Musikgenres oder Musikstilen – was es eher an die zeitgenössische Kunst denn an die Unterhaltungsmusik rückt.

Das Festival ist dem Prêmio Bravo 2016! zufolge eine der drei wichtigsten kulturellen Veranstaltungen Brasiliens und wurde von der internationalen Plattform Resident Advisor zum Zweiten Mal in Folge zu einem der besten Festivals der Welt (und zum wichtigsten Event der Avantgarde Brasiliens) und vom Prêmio Noite Rio 2013 zum besten Festival Rios gekürt. Eine weitere wichtige Errungenschaft des Festivals ist die Mitgliedschaft im internationalen Netzwerk ICAS (International Cities Of Advanced Sound), das einige der wichtigsten Festivals der Advanced Music, der Musik der Avantgarde und ähnlichen Kunstrichtungen wie das Mutek (Montreal, Kanada), das Unsound (Krakau, Polen) das CTM (Berlin, Deutschland) und das TodaysArt (Den Haag, Niederlande) zusammenbringt.

Einer der Höhepunkte im Programm des diesjährigen Festivals betrifft die Veranstaltungsorte, denn einige sind neu bei dem Event. Das Oi Futuro Flamengo, das Teatro XP Investimentos (das neue Theater des Jockey-Clubs), Audio Rebel, Parque Lage, die Igreja da Lapa, das Theatro Municipal (Sala Mário Tavares), das MAM – Museu de Arte Moderna do Rio und ein noch geheim gehaltener Ort, der erst am Tag der Veranstaltung bekannt gegeben wird, sind die acht auserwählten Orte für das diesjährige Festival.
 
Ute Wassermann und Thomas Rohrer (Deutschland, Schweiz/Brasilien)

https://soundcloud.com/utewassermann
https://coletivoabaetetuba.wordpress.com/thomas-rohrer/
 
Ausgestattet mit einer außergewöhnlichen stimmlichen Ausdruckskraft mit vielen Nuancen und Extremen, arbeitet die deutsche Künstlerin Ute Wassermann mit Komposition, Improvisation, Klangkunst und Performance. Sie studierte Bildende Kunst (Klanginstallation, Performance) an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und anschließend Bildende Kunst, Musik und Gesang an der University of California. Ihr Gesang scheint sich von ihrer Stimme zu lösen und schafft eine Welt, wo sich Vögel, Maschinen und Elektronik mischen. Sie trat bereits als Solistin auf Festivals, in Galerien und Clubs in ganz Europa, Australien, Mexiko und Asien auf und performte mit Musikern wie Birgit Ulher, Phil Minton, John Russel, Raed Yassin, Les Femmes Savantes, Lotte Anker und Andrea Parkins. Als Komponistin erhielt sie zuletzt Einladungen vom Ryogoku Art Festival (Tokio), von der Universität von Amsterdam (Niederlande) und der Fonoteca Nacional und Poetica Sonora (Mexiko-Stadt).

Thomas Rohrer ist Schweizer, der seit 20 Jahren in São Paulo lebt. Seine Arbeit ist von der Improvisation gezeichnet, er spielt Rabeca und Sopransaxophon und versucht immer wieder, den Instrumenten neue Klänge zu entlocken. Rohrer ist Mitglied des Improvisationskollektivs Abaetetuba, des Black Cube SP (mit Rob Mazurek) und von Ponto Br. Zurzeit arbeitet er u.a. mit Juçara Marça, Philip Somervell, Hans Koch, Terry Day, Michael Vorfeld, Marina Tenório (Tanz). Er kreierte das Projekt Tradição Improvisada, wo er mit Panda Gianfratti in einen Dialog mit der Musik von Nelson da Rabeca und Dona Benedita tritt

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