Werkschau Die Filmkunst der Margarethe von Trotta

O Cinema de Margarethe Von Trotta Divulgação

Di, 06.03.2018 –
So, 18.03.2018

CAIXA Cultural Rio de Janeiro

Neben der Vorführung von 10 Filmen bietet die Werkschau Treffen und Diskussionen, alles bei freiem Eintritt

Das Kulturzentrum CAIXA Cultural Rio de Janeiro präsentiert vom 6. bis 18. März (Dienstag bis Sonntag) bei freiem Eintritt die Werkschau Die Filmkunst der Margarethe von Trotta, darunter 10 Langfilme der prämierten deutschen Filmemacherin. Das Projekt wird von Lívia Perez kuratiert, von der Caixa Econômica Federal und der Bundesregierung Brasiliens finanziert und erhält zudem die Unterstützung durch das Goethe-Institut.
Eine der wichtigsten zeitgenössischen Filmemacherinnen, Margarethe von Trotta, hat wichtige politische Themen Deutschlands des 20. Jahrhunderts anhand weiblicher Figuren festgehalten. Um die thematischen und ästhetischen Aspekte ihres Werks zu beleuchten, beinhaltet das Programm vier Diskussionsrunden und Treffen, die auch eine Reflexion über Geschichte, Politik und Frauen in den Filmen der Regisseurin thematisieren.
Die Retrospektive, die am Internationalen Weltfrauentag beginnt, bietet dem Publikum einen Rundblick auf das Werk von Trottas, die das Leben markanter Frauen in Filmen wie Rosa Luxemburg (1986), eine Biografie der legendären politischen Aktivistin zu Beginn des 20. Jahrhunderts; Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (2009), über die visionäre Nonne und Komponistin und Hannah Arendt (2012), über die Philosophin und politische Theoretikerin filmisch festgehalten und in denen Barbara Sukowa, eine der bevorzugten Schauspielerinnen der Filmemacherin, als Hauptdarstellerin auftritt. Sukowa erhielt den Darstellerpreis sowohl bei den Filmfestspielen von Cannes für Rosa Luxemburg als auch bei den Filmfestspielen von Venedig für Die bleierne Zeit (1981), dem ersten großen Erfolg von von Trotta, der dort auch mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Unter den Highlights der Werkschau befinden sich noch Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1975), ihr erster Film in Co-Regie mit Volker Schlöndorff; Rosenstraße (2003), inspiriert durch einen Moment des Widerstands der Deutschen während der Naziherrschaft, und die brasilianische Erstaufführung von Heller Wahn (1983) mit Hanna Schygulla und Angela Winkler in den Hauptrollen.
“Auch wenn von Trotta oftmals als engagierte Filmemacherin bezeichnet wird, gehen ihre Filme über die politische Struktur hinaus und erforschen auch feministische, existenzielle und poetische Dimensionen“, bemerkt die Kuratorin Lívia Perez.

Zusätzliche Angebote

Als Bestandteil des Programms werden während der Werkschau vier Diskussionsrunden veranstaltet, immer donnerstags und samstags um 19:30 Uhr und unter der Leitung der Kuratorin Lívia Perez. Am 8. März (Donnerstag), dem Internationalen Frauentag, werden die Forscherin und Filmkritikerin Samantha Brasil, Kuratorin des Filmclubs Cineclube Delas und Mitarbeiterin am Podcast Feito por Elas, und Maria Caú, die Film an der UFF studierte und in Vergleichender Literaturwissenschaft an der UFRJ promoviert wurde; beide Mitglied von Elviras – Coletivo de Mulheres Críticas de Cinema – gemeinsam über Frauenfiguren der Margarethe von Trotta diskutieren.

Am 10. März (Samstag) wird die Schriftstellerin und Philosophiedozentin Susana de Castro nach der Vorführung von Hannah Arendt mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Am 15. (Donnerstag) wird sich nach der Vorführung von Rosa Luxemburg das Thema des Gesprächs mit der Filmkritikerin, Drehbuchautorin und Journalistin Isabel Wittman, ebenfalls Mitglied von Elviras, um Frauen, Geschichte und Politik im Werk der Margarethe von Trotta drehen. Die letzte Veranstaltung am 17. (Samstag), findet das Treffen zum Thema Die Filmkunst der Margarethe von Trotta mit der Filmkritikerin, Drehbuchautorin und Journalistin Lorenna Montenegro statt.

Über die Filmproduzentin

Margarethe von Trotta wurde während des Zweiten Weltkriegs 1942 in Berlin geboren. Sie begann ihre Laufbahn als Schauspielerin 1965 in einem Theater in Stuttgart und war zum ersten Mal 1967 im Film Tränen trocknet der Wind… von Heinz Gerhard Schier zu sehen. Sie war eine der wichtigsten Schauspielerinnen des Neuen Deutschen Films und trat auf in etwa 15 Filmen von Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder und Volker Schlöndorff, den sie 1971 heiratete. 1975 wurde sie Drehbuchautorin und Regisseurin, als sie mit ihrem Mann den Film Die verlorene Ehe der Katharina Blum drehte. Ihre erste eigenständige Regie führte sie 1977 mit dem Film Das zweite Erwachen der Christa Klages.

Die Filmografie der Margarethe von Trotta als Filmemacherin besteht aus 26 Werken, die für Kino und Fernsehen gedreht wurden, von denen in Brasilien lediglich fünf Langfilme kommerziell aufgeführt wurden: Die verlorene Ehre der Katharina Blum, Die bleierne Zeit, Rosa Luxemburg, Das Versprechen und Hannah Arendt.

Margarethe von Trotta erhielt auf internationalen Festivals zahlreiche Auszeichnungen, beispielsweise 1975 den OCIC-Preis beim Filmfestival San Sebastian für Die verlorene Ehre der Katharina Blum; 1979 den Großen Preis des Créteil International Women´s Film Festival für Schwestern oder Die Balance des Glücks; 1981 den Goldenen Löwen für den besten ausländischen Film und den David di Donatello für Die bleierne Zeit; 1983 den OCIC-Award auf der Berlinale für Heller Wahn; 1986 den Gilde-Filmpreis für Rosa Luxemburg; 1993 den Ecumenical jury award und den Publikumspreis auf dem Montreal World Film Festival für Zeit des Zorns und 2004 den David di Donatello in der Kategorie Bester europäischer Film für Rosenstraße.

“Die Personen, die mich anziehen, sind immer starken Frauen, die aber auch ihre Momente der Schwäche haben. Aus diesem Grund versuche ich auch nie, sie zu Heldinnen zu machen. Ganz im Gegenteil, ich zeige, wie sie gekämpft haben, ihren eigenen Weg zu finden, wie sie sich nach außen gegeben haben und wieviel sie erleiden mussten, um zu sich selbst zu finden. Ich bin fasziniert von der Art, wie sie Schwierigkeiten überwunden haben, um ihre Ziele zu erreichen“, sagte Margarethe von Trotta in einem Interview für die Internetseite Spirituality Practice.


Weitere Informationen über die Werkschau, Fotos und Inhaltsangaben der gezeigten Filme können über die Internetseite www.facebook.com/doctela abgerufen werden.
 
 
Programm:
 

6. März (Dienstag)
17 Uhr – Das zweite Erwachen der Christa Klages (Deutschland, 1978), von Margarethe von Trotta, 93 Min, DVD, frei ab 14
19 Uhr – Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Deutschland/Frankreich, 2009), von Margarethe von Trotta, 110 Min, Blu-ray, frei ab 14

7. März (Mittwoch)
16 Uhr - Rosa Luxemburg (Deutschland, 1986), von Margarethe von Trotta, 123 Min, DVD, frei ab 14
19 Uhr - Hannah Arendt (Deutschland/Frankreich/Israel, 2012), von Margarethe von Trotta, 100 Min, Blu-ray, frei ab 14

8. März (Donnerstag)
17 Uhr – Rosenstraße (2003), von Margarethe von Trotta, 135 Min, frei ab 14
19:30 Uhr – Diskussionrunde Die Frauen der Margarethe von Trotta mit den Gästen Samantha Brasil und Maria Caú. Moderation: Lívia Perez

9. März (Freitag)
17 Uhr – Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Deutschland, 1975), von Margarethe von Trotta, 106 Min, Blu-ray, frei ab 16
19 Uhr – Die bleierne Zeit (Deutschland, 1981), von Margarethe von Trotta, 107 Min, DVD, frei ab 16

10. März (Samstag)
15 Uhr – Das Versprechen (Deutschland, 1995), von Margarethe von Trotta, 115 Min, Blu-ray, frei ab 16
18 Uhr – Hannah Arendt (Deutschland/Frankreich/Israel, 2012), von Margarethe von Trotta, 100 Min, Blu-ray, frei ab 14. Nach der Vorführung Gespräch mit Susana de Castro. Moderation: Lívia Perez.

11. März (Sonntag)
16 Uhr – Das Versprechen (Deutschland, 1994), von Margarethe von Trotta, 115 Min, Blu-ray, frei ab 16
18:30 Uhr – Rosenstraße (Deutschland/Niederlande, 2003), von Margarethe von Trotta, 135 Min, frei ab 14

13. März (Dienstag)
17 Uhr – Die abhandene Welt (Deutschland, 2015), von Margarethe von Trotta, 101 Min, Blu-ray, frei ab 14
19 Uhr – Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Deutschland/Frankreich, 2009), von Margarethe von Trotta, 110 Min, Blu-ray, frei ab 14

14. März (Mittwoch)
17 Uhr – Die bleierne Zeit (Deutschland, 1981), von Margarethe von Trotta, 107 Min, DVD, frei ab 16
19 Uhr – Heller Wahn (Deutschland/Frankreich, 1983), von Margarethe von Trotta, 105 Min, Blu-ray, frei ab 16

15. März (Donnerstag)
17 Uhr – Rosa Luxemburg (Deutschland, 1986), von Margarethe von Trotta, 123 Min, DVD, frei ab 14
19:30 Uhr –Frauen, Geschichte und Politik im Werk der Margarethe von Trotta, Gespräch mit Isabel Wittman. Moderation: Lívia Perez

16. März (Freitag)
17 Uhr– Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Deutschland, 1975), von Margarethe von Trotta, 106 Min, Blu-ray, frei ab 16
19 Uhr – Das zweite Erwachen der Christa Klages (Deutschland, 1978), von Margarethe von Trotta, 93 Min, DVD, frei ab 14

17. März (Samstag)
15 Uhr – Heller Wahn (Deutschland/Frankreich, 1983), von Margarethe von Trotta, 105 Min, Blu-ray, frei ab 16
18 Uhr – Die bleierne Zeit (Deutschland, 1981), von Margarethe von Trotta, 107 Min, DVD, frei ab 16. Nach der Vorführung Die Filmkunst der Margarethe von Trotta, Diskussion mit Lorenna Montenegro. Moderation: Lívia Perez

18. März (Sonntag)
17 Uhr – Die abhandene Welt (Deutschland, 2015), von Margarethe von Trotta, 101 Min, Blu-ray, frei ab 14
19 Uhr - Hannah Arendt (Deutschland/Frankreich/Israel, (2012), von Margarethe von Trotta, 100 Min, frei ab 14

Veranstaltungsinformationen:
Werkschau Die Filmkunst der Margarethe von Trotta
Eintritt frei (Tickets 1 Stunde vor Beginn der Vorführung erhältlich)
Ort: CAIXA Cultural Rio de Janeiro – Cinema 1
Adresse: Av. Almirante Barroso, 25, Centro (Metro und VLT: Estação Carioca)
Telefon: (21) 3980-3815
Datum: vom 6. bis 18. März 2018 (Dienstag bis Sonntag)
Uhrzeiten: siehe Programm
Sitzplätze: 78 (plus 3 Rollstuhlplätze)
Tickets: dienstags bis sonntags, von 13 bis 20 Uhr
Altersfreigaben: siehe Programm
Barrierefreier Zugang
Sponsoren: Caixa Econômica Federal und Bundesregierung

Zurück