Ein Gefühl der Fremdheit - Goethe on Demand - Goethe-Institut

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Szene aus dem Film „Der traumhafte Weg“© filmgalerie-451

Goethe on Demand
Ein Gefühl der Fremdheit

Was bedeutet Fremdheit? Warum nehmen wir Menschen oder Gegebenheiten als fremd wahr und wieso fühlen wir uns selbst manchmal fremd? Mit unterschiedlichen Protagonist*innen und ihren Lebenswirklichkeiten lädt die Filmreihe zur Auseinandersetzung mit Fremdheitserfahrungen ein.

So funktioniert's

Die Erfahrung von Fremdheit machen viele Menschen auf die eine oder andere Weise. „Fremd“ kann vieles sein und fremd können wir uns selbst in bestimmten Situationen fühlen. Fremdheit ist eine universelle menschliche Erfahrung, dennoch wird sie stets individuell wahrgenommen. Wenn etwas nicht in eine subjektive oder kollektive Ordnung zu passen scheint, wird es häufig als „fremd“ bezeichnet. Insofern Fremdheit das Ergebnis einer individuellen Wahrnehmung ist, kann sie als konstruiert verstanden werden.

Als gleichermaßen universelle und persönliche Erfahrung wird Fremdheit auch in Filmen verhandelt. Sie wird zum Handlungsmotiv und kann als filmisches Bild für Zuschauer*innen erfahrbar werden. So sind auch die Protagonist*innen der Filme in dieser Reihe auf die eine oder andere Weise mit Gefühlen des (sich) Fremdseins konfrontiert. Dabei geht es zum Beispiel um das Leben in einem anderen Land oder das Zusammenleben mit Menschen, deren Kultur und Sprache sich fremd anfühlen, und in denen nicht selten auch die Figuren beginnen sich selbst als Fremde wahrzunehmen. So beschreibt Valeska Grisebach in Western das Leben von Gastarbeitern in einem unvertrauten Umfeld und Faraz Shariat in Futur Drei das Erkennen von Fremdheit im eigenen Selbstverständnis. Auf welche Weise eine schleichende Entfremdung ein geregeltes Leben aus der Bahn werfen kann, wird in Visar Morinas Exil deutlich. Das Gefühl der Fremdheit kann aber auch der Ausgangspunkt für eine Erforschung der eigenen Geschichte werden, wie in dem einzigen Dokumentarfilm der Reihe, Becoming Black von Ines Johnson-Spain. Angela Schanelecs Der traumhafte Weg erzählt schließlich von der Entfremdung zwischen zwei sich einst vertrauten Menschen.


Die Filme

Szene aus dem Film „Exil“ © Alamode Film

Filmreihe „Ein Gefühl der Fremdheit“
Exil

Regie: Visar Morina
Jahr: 2020
Genre: Drama
Länge: 121 Min.

Eigentlich bestens in Deutschland integriert, hat der aus dem Kosovo stammende Ingenieur Xhafer zunehmend das Gefühl, am Arbeitsplatz gemobbt zu werden – oder ist er nur hypersensibel? Ein spannendes Psychospiel über Identität, Zugehörigkeit und Entfremdung.

Szene aus dem Film „Becoming Black“ © Rushlake Media GmbH

Becoming Black

Regie: Ines Johnson-Spain
Jahr: 2019
Genre: Dokumentarfilm
Länge: 91 Min.

Ein schwarzes Mädchen wächst in einer weißen DDR-Familie in dem Glauben auf, sein Hautton sei Zufall. Ein autobiographischer Dokumentarfilm über die Suche nach Identität inmitten familiärer Verheimlichung und gesellschaftlicher Ablehnung in der DDR der 1960er Jahre.

Szene aus dem Film „Western“ © Komplizen Film

Western

Regie: Valeska Grisebach
Jahr: 2017
Genre: Drama
Länge: 121 Min.

Western erzählt von Gastarbeitern in der Fremde mit umgekehrten Voraussetzungen: Hier sind die Deutschen die Ausländer und die Überwindung der Grenzen fällt ihnen nicht leichter als ihren Kollegen, die als Fremde nach Deutschland kommen.

Szene aus dem Film „Der traumhafte Weg“ © filmgalerie-451

Der traumhafte Weg

Regie: Angela Schanelec
Jahr: 2016
Genre: Drama
Länge: 81 Min.

Nach einem gemeinsamen Sommer im Griechenland des Jahres 1984 trennen sich die Lebenswege eines jungen Paares. Jahrzehnte später an einem anderen Ort und mit veränderten Voraussetzungen kreuzen sich ihre Wege erneut.


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