Bildende Kunst
Konferenz mit der Kuratorin Béatrice von Bismarck
Die politische Struktur der Ausstellung
Öffentliche Konferenz des Interuniversitären Doktorandenprogramms in Kunstgeschichte
Jede Ausstellung zeigt situative Unterschiede. Dies setzt eine Transposition voraus, einen Akt, etwas nach dem lateinischen „exponere“ außerhalb seines Selbst zu stellen. Dieser Akt ist sowohl räumlich als auch zeitlich zu verstehen und setzt das Exponat in einen neuen (noch) unbekannten Kontext. Dieser wird nicht nur durch das Exponat erzeugt, sondern von allen beteiligten Elementen – Menschen, Objekten, Räumen, Diskursen – konstituiert. Davon ausgehend, dass eine solche Konstellation dynamisch gebildet wird, erscheinen alle Teilnehmer in instabilen Beziehungen, die ständig neu definiert werden müssen. Unter diesen Teilnehmern werden Rollen, Positionen und Status geformt und modifiziert. Der Vortrag fokussiert die darin angesiedelte politische Struktur und verweist auf andere politische Aspekte einer Ausstellung, wie das Thema einer Show, den Inhalt der über die Exponate transportiert wird sowie Ausdruck und Haltung, welche diesen Inhalt beeinflusst haben. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage nach der potenziellen gesellschaftlichen Relevanz kuratorischer Praxis.
Organisiert von Barbara Clausen (Kunsthistorisches Institut UQAM) und The Interuniversity Doctoral Program in Art History, dem Goethe-Institut Montreal, Hexagram und VOX.
Lebenslauf
Beatrice von Bismarck (Leipzig / Berlin) unterrichtet an der Akademie der bildenden Künste Leipzig Kunstgeschichte, Visuelle Kultur und Kulturen des Kuratorischen.
1989 - 1993 Städel Museum, Frankfurt / Main Kuratorin für Kunst des 20. Jahrhunderts.
1993 - 1999 Lüneburger Universität, Mitbegründerin und Direktorin des Projektraums „Kunstraum der Universität Lüneburg".
2000 Mitbegründerin des Projektraums „/D/O/C/K-Projektbereich".
2009 Initiatorin des MA-Programms „Kulturen des Kuratorischen". Aktuelle Forschungsinteressen: Das Kuratorische; Formen der kulturellen Produktion, die Theorie und Praxis verbinden; Auswirkungen des Neoliberalismus und der Globalisierung auf den Kulturbereich; und postmoderne Konzepte des „Künstlers".
Details
VOX centre d’image contemporaine
2, Rue Sainte-Catherine E
Suite 401
H2X 1K4 Montreal